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       # taz.de -- Razzia bei Letzter Generation: Bayerns Justiz hat gewildert
       
       > Söders Generalstaatsanwaltschaft hat ihre willfährige Justiz in andere
       > Bundesländer geschickt, um dort aufzuräumen. Was tut man nicht alles für
       > den Wahlkampf.
       
   IMG Bild: Durchsuchungen bei Letzter Generation am Mittwoch in Berlin
       
       Dass ausgerechnet die bayerische Justiz sich die örtliche Zuständigkeit
       anmaßt und bundesweit der Letzten Generation nachstellt, stempelt der
       Aktion schon an sich das Kainsmal der Willkür auf: [1][Von 15
       Durchsuchungsorten] liegen 3 in Bayern. Die Beschuldigten leben sonst wo,
       nicht in Bayern. Das Konto wird nicht in Bayern geführt.
       
       Die Ermittlungen führt eine Stelle der Generalstaatsanwaltschaft Bayern
       „ZET“, die laut Webseite zuständig ist für „Verfahren der politisch
       motivierten Kriminalität, soweit der Tat eine extremistische oder
       terroristische Motivation zugrunde liegt und ihr eine besondere Bedeutung
       zukommt“.
       
       Bayerische Richter exekutieren bis zu 2 Monate Unterbindungsgewahrsam gegen
       Protestierende. In Berlin sind das höchstens 2 Tage. Die CSU hetzt gegen
       die sogenannten Klimakleber und kriminalisiert sie, sekundiert von ihrer
       Schwesterpartei und der spätestens jetzt in Hessen nicht mehr wählbaren
       Innenministerin Faeser, dem bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten Uli
       Grötsch und der Justizsenatorin in Berlin, die stammelnd gegenüber der
       „Tagesschau“ vom Blatte abliest und doch keine Antwort auf die Frage hat,
       mit welchem Recht die Bayern indikativisch [2][die Klimakleber] als
       „kriminelle Vereinigung“ vorverurteilen.
       
       Das nämlich taten sie: Ebendiese „Rechtswahrer“ von der ZET haben
       angeordnet, die Website der Letzten Generation rechtswidrig zu kapern und
       den Lesern, die sie ansteuerten, mitzuteilen: „Die Letzte Generation stellt
       eine kriminelle Vereinigung gem. Paragraf 129 StGB dar!“
       
       In Bayern herrscht Wahlkampf, Söders CSU-beaufsichtigte
       Generalstaatsanwaltschaft schickt ihre willfährige Justiz [3][in fremder
       Frauen und Herren Länder, um dort aufzuräumen]. Die Aktion selbst erinnert
       an die Durchsuchungsaktionen der Staatsanwaltschaft Osnabrück im
       Bundestagswahlkampf 2021 im Bundesfinanz- und Justizministerium in Berlin,
       deren Rechtswidrigkeit später ein Land- wie auch ein Verwaltungsgericht
       festgestellt haben. Finanzminister Olaf Scholz sah das damals sehr
       kritisch.
       
       26 May 2023
       
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