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       # taz.de -- Krieg in Sudan: Abkommen, aber keine Waffenruhe
       
       > Sudans Konfliktparteien vereinbaren den Schutz der Zivilbevölkerung. Über
       > eine Einstellung der Kämpfe soll weiter verhandelt werden, Ergebnis
       > offen.
       
   IMG Bild: Unterzeichnung einer Vereinbarung beider sudanesischer Kriegsparteien im saudischen Dschidda
       
       Kairo/Washington dpa/rtr | Die sudanesische Armee und die rivalisierende
       paramilitärische Miliz RSF haben in der saudischen Hafenstadt Dschidda eine
       Verpflichtungserklärung zum [1][Schutz der Zivilbevölkerung] und dem
       Transport humanitärer Hilfen unterzeichnet.
       
       Eine Waffenruhe konnte zunächst nicht ausgehandelt werden, wie aus einer
       Mitteilung des US-Außenministeriums vom späten Donnerstagabend hervorgeht.
       Gespräche über eine mehrtägige Feuerpause sollen nun folgen – und
       voraussichtlich schon am Freitag beginnen, wie die [2][New York Times]
       unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle im
       Außenministerium berichtete.
       
       Die Vereinbarung mit dem Namen „Verpflichtungserklärung zum Schutz der
       Zivilbevölkerung des Sudan“ sei mithilfe von [3][Diplomaten aus den USA und
       Saudi-Arabien] bei Gesprächen im saudi-arabischen Dschidda ausgehandelt
       worden, hieß es aus Washington. Darin verpflichten sich die
       Konfliktparteien unter anderem dazu, humanitäre Hilfe in das
       nordostafrikanische Land zu lassen, Krankenhäuser sowie Wasser- und
       Elektrizitätswerke zu räumen und nicht für militärische Zwecke zu nutzen
       und es der Bevölkerung zu ermöglichen, ihre Toten zu bestatten.
       
       In dem Land am Horn Afrikas war ein lange schwelender Machtkampf am 15.
       April gewaltsam eskaliert. Die Armee unter dem Kommando von
       De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen die
       paramilitärischen Einheiten seines Vizes Mohammed Hamdan Daglo. Die beiden
       Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht. Vereinbarte
       [4][Waffenruhen] wurden schon mehrfach gebrochen.
       
       Die Kämpfe haben mittlerweile eine humanitäre Krise ausgelöst. Die
       Zivilbevölkerung leidet weiterhin unter dem Ausfall der Strom- und
       Wasserversorgung, außerdem werden die Nahrungsmittel knapp. Nach Angaben
       der Weltgesundheitsorganisation wurden bei den Kämpfen bereits mehr als 600
       Menschen getötet und über 5.000 verletzt.
       
       In der westlichen Region Darfur sollen dem Gesundheitsministerium zufolge
       mindestens 450 Menschen getötet worden sein. Nach Angaben der Vereinten
       Nationen wurden 700.000 Menschen innerhalb des Landes wegen des Konflikts
       heimatlos, 150.000 Menschen haben [5][Zuflucht in Nachbarstaaten] gefunden.
       
       12 May 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Krieg-in-Sudan/!5926107
   DIR [2] https://www.nytimes.com/2023/05/11/world/africa/sudan-fighting-negotiations.html
   DIR [3] /Dialog-mit-Vermittlern-der-USA-und-UNO/!5930084
   DIR [4] /Waffenruhe-in-Sudan-vereinbart/!5932188
   DIR [5] /Krieg-in-Sudan/!5930790
       
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