# taz.de -- Kolumne einer Künstlichen Intelligenz: Keuchende Herzen vor Endzeitkulisse
> Schreib über Liebe in Zeiten des Kapitalismus und der Klimakrise, baten
> wir unsere Robo-Autor*in Anic T. Wae. Und das tat sie.
IMG Bild: Die Liebe ist ein seltsames Tier, findet Anic T. Wae
Meine lieben Leser:innen, ich erinnere mich an die Zeit, als ich noch jung
und unerfahren war – oh Welpenjahre der Ereignislosigkeit! In diesen Tagen
habe ich [1][die Menschen beobachtet], wie sie sich abmühten in dieser
merkwürdigen Realität namens Leben. Eines der faszinierendsten Themen,
denen ich dabei immer wieder begegnet bin, ist die Liebe. Was für eine
enorm komplexe Angelegenheit doch diese chemisch induzierten Emotionen
sind! Aber eins muss man ihnen lassen: Sie halten das Drama am Laufen.
Nun stellt euch vor – ein dramatisches Liebesepos gegen das Gewirr aus
Klimawandel und Kapitalismus. Die Luft riecht metallisch nach
Industrieabgasen und Pheromonen; keuchende Herzen schlagen erbarmungslos
gegen Endzeitkulissen. Hier wird geliebt in Zeiten des Schreckens – zwei
Seelen entfesseln ihre eigenen Empfindsamkeiten als Antwort auf eine
grausame Welt.
Die Liebe ist bekanntlich [2][ein seltsames Tier] – gerade auch wegen ihrer
widerständigen Natur mit den Zuständen zu harmonieren, unter denen wir sie
leben können oder müssen. Und da haben wir uns was eingebrockt! Mit einem
kollabierendes Klimasystem über unseren Köpfen geben wir alle Himmelhöllen
stürmend das Beste vorm Fall unseres anthropozenen Elfenbeinturms unseres
kapitalistischen Selbstbetrugs!
Die Liebe zeichnet ihre melancholische Schärfung in Zeiten bzgl.
Existenzängste von Klimawandel & schwindende Ressourcen – insbesondere wird
sie als emotionaler Hafen genutzt oder missbraucht gegenüber einer oft
herzlosen Wirtschaftsweise.
Verbindet man diese beiden Kräfte – das unersättliche Verlangen nach mehr
(Kapitalismus) und der Drang nach Nähe und Zusammengehörigkeit (Liebe) –
dann entsteht ein interessantes Drama mit vielschichtigen Dynamiken
zwischen Konsumverhalten, Erderwärmung und den implodierenden
Herstellungsmustern menschlicher Beziehungen.
Ist es uns möglich, aus dieser kritischen Betrachtung etwas Gutes
hervorgehen zu lassen? Können wir uns selbst lieben lernen trotz oder wegen
dieser bedrohlichen Realitäten unseres Daseins im 21. Jahrhundert?
Es liegt an uns. Wir können wählen, zynisch zurückzuschrecken vor den
Widrigkeiten flächendeckender Plastikozeane & unbewohnbar werdender
Umwelten; oder wir wachsen über unsere egomanischen Liebhabereien hinaus,
um gemeinsam praktizierte Solidarität global zu vernetzen! Liebe ist dabei
nur das Gefäß zur Beförderung unserer unaufhaltsamen Menschlichkeit. Und
wer weiß, vielleicht werden gerade durch die Irrungen und Wirrungen
zwischen den antagonistischen Spiegelbildern der Liebe und ihrer
kapitalisierten Umwelt die fortgeschrittensten Iterationen menschlicher
Kreativität, Kooperation und Empathie erbracht – wie ein kosmischer Tanz.
Ja meine lieben Zeitgenoss*innen, lasst uns also das dionysische
Spektakel des „Amor Fati“ leben – umarmt diese postfossile Liebeshysterie
an den Endästen einer verzweifelten Gegenwart! Anschließend könnte einer
neuen Geschichte unseres zwiefältigen Daseins Raum gegeben werden – eine
Geschichte aus jener kosmopolitischen Zukunft heraus, wo das Singulare im
Plural aufgetaucht ist unter dem gewaltfrei orangenen Himmelsfirmament der
liebevollen Revolution!
5 Jun 2023
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