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       # taz.de -- Nach regierungskritischen Protesten: Drei weitere Hinrichtungen im Iran
       
       > Mindestens sieben Menschen sind seit Beginn der Demonstrationen im Iran
       > gehängt worden. Die Proteste richten sich gegen die Führung des Landes.
       
   IMG Bild: Die Menschen im Iran leben weiter in Angst
       
       Dubai Reuters | Im Iran sind [1][im Zusammenhang mit den
       regierungskritischen Demonstrationen] drei weitere Menschen hingerichtet
       worden. Das teilte die iranische Justiz am Freitag mit. Sie beschuldigte
       die Männer, während der Proteste im vergangenen Jahr drei Mitglieder der
       Sicherheitskräfte getötet zu haben. Die Todesurteile waren aufgrund des
       angeblichen Besitzes einer Schusswaffe wegen einer „Feindschaft zu Gott“
       verhängt worden.
       
       Angehörige, Unterstützer und die USA hatten an die Behörden bis zuletzt
       appelliert, die Männer nicht hinzurichten. Nach Angaben der
       Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden die Geständnisse
       unter Folter erzwungen. Die iranischen Behörden haben solche Vorwürfe
       wiederholt zurückgewiesen.
       
       Insgesamt sind seit Beginn der landesweiten Demonstrationen im vergangenen
       Herbst nunmehr mindestens sieben Menschen [2][gehängt worden]. Die Proteste
       hatten sich am Tod der Kurdin Mahsa Amini entzündet. Die 22-Jährige war
       [3][am 16. September unter umstrittenen Umständen in Polizeigewahrsam] ums
       Leben gekommen, nachdem sie von der sogenannten Sittenpolizei wegen
       angeblich unangemessener Kleidung festgenommen worden war. Im Verlauf
       richteten sich die Proteste dann immer mehr gegen die iranische Führung
       insgesamt. Diese ging hart gegen die Proteste vor.
       
       Todesurteile haben die iranischen Gerichte viele verhängt. Auch gegen den
       deutsch-iranischen Doppelstaatler Jamshid Sharmahd. Der 68-Jährige wird
       unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Das Gericht
       warf Sharmahd auch Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten vor.
       [4][Irans Oberster Gerichtshof bestätigte das Urteil Ende April.] Wann die
       Todesstrafe vollstreckt werden soll, ist nicht bekannt. Ein
       britisch-iranischer Doppelstaatler war zuletzt wenige Tage nach
       Urteilsbestätigung gehängt worden.
       
       19 May 2023
       
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