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       # taz.de -- NGO kritisiert Deutsche Bank: Banker gönnen sich fette Boni
       
       > Deutschlands größtes Geldhaus Deutsche Bank ist laut NGO Finanzwende
       > nicht genug auf Krisen vorbereitet. Das liegt auch an Milliarden, die
       > Banker kassierten.
       
   IMG Bild: Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen bank AG
       
       Berlin taz | Die hohen Boni der Deutschen Bank führen dazu, dass
       Deutschlands größtes Geldhaus nicht ausreichend für Krisen gewappnet ist.
       In den vergangenen zehn Jahren habe die Bank insgesamt mehr als 23,5
       Milliarden Euro extra an Vorstand und Mitarbeitende gezahlt, gut dreimal so
       viel wie der Gesamtgewinn der Bank in diesem Zeitraum und trotz immenser
       Verluste in einigen Jahren. Das zeigt eine [1][Auswertung der
       Nichtregierungsorganisation Finanzwende].
       
       Zwar haben sich die [2][Boni der Bank] vor allem für Chefetage und
       Investmentbanker nach einem Radikalumbau bei Stellen und Ausrichtung in den
       vergangenen Jahren mehr als halbiert. Im vergangenen Jahr zahlte das
       Geldhaus aber immer noch [3][rund 2,3 Milliarden Euro an die rund 7.650
       Investmentbanker] aus, zusätzlich zu deren regulärer Vergütung. Im Schnitt
       kamen diese Topverdienenden auf Gehaltszuschüsse von jeweils etwa 295.000
       Euro.
       
       Insgesamt fuhr Bankchef Christian Sewing unter dem Strich 2022 einen Gewinn
       von gut fünf Milliarden Euro ein, so viel wie seit 15 Jahren nicht mehr.
       Damit hat er zwar die Vorsorge für faule Kredite auf 1,2 Milliarden Euro
       mehr als verdoppelt. Das hält Finanzwende aber für viel zu wenig.
       
       „Die Deutsche Bank schüttet regelmäßig Milliardenboni aus, dabei ist sie
       für den Krisenfall nicht gewappnet“, sagt Michael Peters,
       Finanzmarktexperte bei Finanzwende. Und erinnert an die
       Finanzmarkt-Turbulenzen, die in Europa erst im März zum [4][Rettungskauf
       der Schweizer Großbank Credit Suisse durch ihre Konkurrentin UBS] führten –
       was auch bei der Deutschen Bank für Unruhe sorgte.
       
       ## Mindestens 10 Prozent Eigenkapital notwendig
       
       Während die Branche behauptet, gutes Personal brauche eine entsprechende
       Vergütung, meint Finanzwende, besser sollte in höheres Eigenkapital
       investiert werden. Die Deutsche Bank zum Beispiel finanziere ihre Geschäfte
       zu nicht einmal 5 Prozent mit eigenem Kapital.
       
       Mindestens 10 Prozent wären aber notwendig. Statt der mindestens
       erforderlichen 124 Milliarden verfüge das Institut nur über 56,6 Milliarden
       Euro Eigenkapital. „Für einen echten Krisenfall reicht das wohl kaum“,
       betont Peters.
       
       7 Jun 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.finanzwende.de/standpunkte/standpunkt-deutsche-bank-braucht-stabilitaet-statt-hoher-boni/
   DIR [2] /Kommentar-Stellenabbau-Deutsche-Bank/!5605953
   DIR [3] https://www.efinancialcareers.de/nachrichten/2023/03/deutsche-bank-boni
   DIR [4] /Schweizer-Bankenkrise/!5920059
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kai Schöneberg
       
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