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       # taz.de -- Warnung vor Flugausfällen: 50.000 Minuten Verspätung
       
       > Aufgrund einer Luftwaffenübung sei im Juni mit Flugausfällen zu rechnen,
       > sagt die Gewerkschaft der Flugsicherung. Damit widerspricht sie der
       > Bundeswehr.
       
   IMG Bild: Ein Airbus A400M bei der Landung auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn im April
       
       Frankfurt/Main dpa | Vor der Luftwaffenübung „Air Defender 23“ hat die
       Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) der Einschätzung [1][der Bundeswehr]
       widersprochen, wonach mit keinerlei Flugausfällen zu rechnen ist. Es sei
       unerklärlich, wie Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz zu dieser Behauptung
       komme, erklärte die Gewerkschaft am Donnerstag. „Die Militär-Übung Air
       Defender wird natürlich massive Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen
       Luftfahrt haben“, sagte GdF-Chef Matthias Maas.
       
       Tatsächlich hätten Simulationen der Deutschen Flugsicherung (DFS) ergeben,
       dass für die Dauer der Großübung täglich mit Gesamtverspätungen im
       günstigsten Fall von bis zu 50.000 Minuten gerechnet werden müsse. Darüber
       hinaus werde erwartet, dass bis zu 100 zivile Flüge am Tag ihr Umlaufziel
       zur Nachtschließung der verschiedensten Flughäfen in Deutschland nicht
       erreichten. Somit stünden diese Maschinen sehr wahrscheinlich auch am
       Folgetag nicht rechtzeitig am geplanten Ort zur Verfügung.
       
       Die Flugsicherung rechnet im zivilen Luftverkehr mit manöverbedingten
       Verspätungen. Die bundeseigene Gesellschaft stellte klar, dass die von der
       GdF zitierten Simulationen nicht von ihr, sondern vom europäischen
       Netzwerk-Manger bei der Organisation Eurocontrol stammten. In der jüngsten
       Simulation sei zudem die Zahl der am Abend fehlstationierten Flugzeuge auf
       null gesunken, sagte ein Sprecher. Die möglichen Verspätungen von bis zu
       50.000 Minuten würden einem Tag mit heftigen Gewittern entsprechen und
       „deutlich im roten Bereich“ liegen.
       
       Die GdF, die eine Großzahl der Lotsen und Techniker bei der DFS vertritt,
       stellte klar, dass sie das Manöver angesichts der politischen Lage für
       notwendig halte und es für die Nato einen hohen Erkenntniswert bringe. Man
       wolle jedoch verhindern, dass die Mitarbeiter der Flugsicherung für
       negative Auswirkungen verantwortlich gemacht würden.
       
       Die Übung vom 12. bis zum 23. Juni wurde seit 2018 geplant. Laut Luftwaffe
       sind 25 Nationen beteiligt. Es sind rund 240 Flugzeuge dabei, davon etwa
       100 von US-Seite. Laut Bundeswehr handelt es sich um die [2][größte
       militärische Verlegeübung] seit Bestehen der Nato. Die Masse der rund 200
       Flüge täglich soll über der Nord- und Ostsee stattfinden, hatte Gerhartz
       angekündigt.
       
       25 May 2023
       
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