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       # taz.de -- G20-Entwicklungsminister:innen in Indien: Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung
       
       > Die Entwicklungsminister:innen der G20 einigen sich in Indien auf
       > einen Aktionsplan – und ein weiteres Dokument, das Hoffnung macht.
       
   IMG Bild: Der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar
       
       Varanasi taz | Das Ziel ist ambitioniert: Zu Beginn seiner
       G20-Präsidentschaft hatte Indien verkündet, eine Stimme des „globalen
       Südens“ sein zu wollen. Dazu gehörte auch die Verabschiedung eines
       Aktionsplans, der auf den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) beruht.
       
       Beim Treffen der Entwicklungsminister:innen der G20 im nordindischen
       Varanasi wurde hart über diesen verhandelt. Am Montagabend (Ortszeit)
       verkündete der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar dann aber, es
       sei gelungen, alle Mitglieder dazu zu bewegen, dem Plan zuzustimmen.
       
       Die Entwicklungsminister:innen waren seit Sonntag [1][in der
       hinduistischen Pilgerstadt] zusammengekommen. Aus einigen Staaten, wie
       Indien und Russland, waren Vertreter aus dem Außenministerium vor Ort.
       Eingeladen waren auch Vertretende von Institutionen wie der Weltbank, den
       Vereinten Nationen sowie der Afrikanischen Union und ihren Mitgliedstaaten
       Nigeria, den Komoren, Mauritius und Ägypten.
       
       Neben dem Aktionsplan konnte in Varanasi auch ein zweites Dokument
       abgestimmt werden, das sich an der „Mission LiFE“ von Premierminister
       Narendra Modi und UN-Generalsekretär Guterres anlehnt. Sie wollen
       klimafreundliches Verhalten fördern. „Wenn wir an Wachstum denken, denken
       wir oft, dass wir mehr konsumieren sollten, aber das hat der Natur
       geschadet und Probleme geschaffen“, sagte [2][der indische Außenminister
       Subrahmanyam Jaishankar]. Dabei könne jeder Einzelne dazu beitragen, die
       Welt nachhaltiger zu machen.
       
       ## Hoffnung für Nachhaltigkeitsgipfel im September
       
       Das Treffen fand vor dem Hintergrund wachsender entwicklungspolitischer
       Herausforderungen und geopolitischer Spannungen statt. Seit Februar
       widersetzt sich Russland gegen Formulierungen zu seinem Angriffskrieg in
       der Ukraine, die die Staatschef:innen und Ministerpräsident:innen
       der G20 auf ihrem vorangegangenen Gipfel in Bali beschlossen hatten. Dort
       hatten die meisten Mitglieder den Krieg in der Ukraine auf Schärfste
       verurteilt und betont, [3][dass er unermessliches Leid verursache] und die
       Weltwirtschaft schwäche.
       
       „Indien hat die Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt seiner
       Präsidentschaft gestellt“, sagte Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für
       internationale Partnerschaften, bei einem Pressegespräch in Varanasi
       lobend. Das sei umso wichtiger, weil die Weltgemeinschaft wegen der
       Pandemie, der russischen Aggression und der Klimakrise „von diesem Weg
       abgekommen“ sei.
       
       Nun hoffe sie auf die Unterstützung Indiens beim nächsten
       Nachhaltigkeitsgipfel im September in New York, so Urpilainen. Der in
       Varanasi verabschiedete Aktionsplan sei ein wichtiges Dokument, um die
       Agenda 2030 noch zu erreichen. Dabei gehe es auch um finanzielle Zusagen.
       
       12 Jun 2023
       
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       ## AUTOREN
       
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