URI: 
       # taz.de -- Einbürgerungen in Deutschland: Höchster Stand seit über 20 Jahren
       
       > Die Zahl der Einbürgerungen liegt so hoch wie seit 2001 nicht mehr. Vor
       > allem Syrer:innen erfüllen mittlerweile vielfach die Voraussetzungen.
       
   IMG Bild: Immer mehr Menschen können sich als Deutsche ausweisen
       
       Wiesbaden dpa | In Deutschland sind vergangenes Jahr so viele Menschen
       eingebürgert worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Rund 168.500
       Neubürgerinnen und Neubürger [1][zählte das Statistische Bundesamt im Jahr
       2022], wie die Behörde am Dienstag auf Basis vorläufiger Ergebnisse in
       Wiesbaden mitteilte. Dies seien 28 Prozent oder rund 37.000 Menschen mehr
       gewesen als im Vorjahr.
       
       Den größten Anstieg gab es demnach bei Syrerinnen und Syrern mit einem Plus
       von 29.200 Einbürgerungen. Es folgten ukrainische Neubürger mit einem Plus
       von 3.700, irakische Neubürger mit einem Plus von 2.400 und türkische
       Neubürger mit einem Plus von 2.000.
       
       29 Prozent der Eingebürgerten waren Syrerinnen und Syrer, insgesamt wurden
       48.300 syrische Staatsangehörige eingebürgert. Im Schnitt waren sie 24,8
       Jahre alt und im Schnitt seit 6,4 Jahren in Deutschland, zwei Drittel waren
       männlich.
       
       Es handele sich um Flüchtlinge, die mittlerweile immer häufiger die
       Voraussetzungen erfüllten, wie ausreichende Sprachkenntnisse, einen
       gesicherten Lebensunterhalt und in der Regel eine Mindestaufenthaltsdauer
       von acht Jahren, erklärte das Bundesamt. Letzteres entfalle bei Ehegatten
       und minderjährigen Kindern – 15.400 miteingebürgerte, syrische
       Familienangehörige gab es 2022, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.
       
       ## Besondere Integrationsleistung
       
       5.600 Ukrainerinnen und Ukrainer wurden 2022 eingebürgert, fast dreimal so
       viele wie im Jahr zuvor. Sie waren der Statistik zufolge im Schnitt 36,1
       Jahre alt, mehrheitlich weiblich (69 Prozent) und hielten sich im Schnitt
       bereits 13,3 Jahre in Deutschland auf.
       
       6.800 irakische Staatsangehörige wurden nach im Schnitt 9,5 Jahren in
       Deutschland eingebürgert. Bei den Türkinnen und Türken waren es 14.200
       Einbürgerungen nach im Schnitt 24,2 Jahren. Sie stellten die zweitgrößte
       Gruppe unter den Eingebürgerten. Insgesamt wurden Menschen mit 171
       unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten eingebürgert.
       
       Um nach sechs Jahren Bundesbürger werden zu können, muss man besondere
       schulische, sprachliche oder berufliche Leistungen oder bürgerschaftliches
       Engagement nachweisen, wie die Behörde erklärte. Vergangenes Jahr gab es
       23.100 frühzeitige Einbürgerungen aufgrund besonderer
       Integrationsleistungen – ein neuer Höchststand. Syrerinnen und Syrer seien
       dabei die am häufigsten vertretene Staatsangehörigkeit gewesen.
       
       30 May 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/05/PD23_205_125.html
       
       ## TAGS
       
   DIR Einbürgerung
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Deutschland
   DIR Staatsangehörigkeit
   DIR Migration
   DIR Die Linke
   DIR Kemal Kılıçdaroğlu
   DIR Staatsangehörigkeit
   DIR Nancy Faeser
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Steigende Zahl von Einbürgerungen: Neue Deutsche braucht das Land
       
       Die steigenden Einbürgerungszahlen sind eine gute Nachricht. Um
       zukunftsfähig zu bleiben, muss Deutschland mehr Menschen schneller den Pass
       geben.
       
   DIR Geflüchtete in Deutschland: Mehr Menschen erhalten Schutzstatus
       
       In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Schutzsuchenden
       versechsfacht. Aber sie treffen auf eine menschenrechtlich verbesserte
       Lage.
       
   DIR Deutschtürk:innen vor der Stichwahl: Demokratie fördern durch Einbürgern
       
       Viele frühere Gastarbeiter:innen sind heute eingebürgert. Sie dürfen in der
       Türkei nicht mehr wählen, aber in Deutschland - und sind meist liberal.
       
   DIR Migrationspolitik in Deutschland: Fortschritte, aber auch Verschärfungen
       
       Das Bündnis „Pass(t) uns allen“ kritisiert den Entwurf zum
       Staatsangehörigkeitsrecht. Wer Sozialhilfe bekommt, habe kaum Chancen
       auf Einbürgerung.
       
   DIR Neuer Entwurf für Einbürgerungsgesetz: Faeser trifft den Ton nicht
       
       Die geplante Reform der Einbürgerung ist grundsätzlich richtig. Rhetorisch
       allerdings verkauft sich Nancy Faeser unnötig an Union und FDP.