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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kiew bestätigt „offensive Aktionen“
       
       > Die Ukraine vermeldet Geländegewinne rund um Bachmut. Auch ein russische
       > Feldkommandeur spricht von Erfolgen der ukrainischen Armee im Donbass.
       
   IMG Bild: Ukrainisches Militär unterwegs in Wowtschansk in der Region Charkiw, nahe der russischen Grenze
       
       ## Zustimmung zu Ukraine-Beitritt in EU bröckelt
       
       Die Zustimmung der Deutschen zum möglichen EU-Beitritt der Ukraine
       bröckelt. Die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger sind der Meinung, die
       Ukraine sollte langfristig in die Europäische Union aufgenommen werden, wie
       aus einem aktuellen ARD-„Deutschlandtrend extra“ vom Montag hervorgeht.
       Damit ging die Unterstützung der Deutschen in dieser Frage verglichen mit
       Februar um sechs Prozentpunkte leicht zurück. Der Umfrage von infratest
       dimap zufolge sind 37 Prozent der Deutschen gegen einen EU-Beitritt der
       Ukraine, die seit dem Sommer 2022 offizieller Beitrittskandidat ist.
       
       Generell stieg die Kritik an der EU unter den Befragten. 38 Prozent
       wünschen sich, dass die Länder wieder stärker allein handeln und weniger
       Aufgaben an die Union abgeben – 16 Prozentpunkte mehr als 2020. Nur rund
       ein Drittel spricht sich für eine engere Zusammenarbeit und weitere
       EU-Zuständigkeiten aus (-20). Vor knapp drei Jahren sagte das noch eine
       absolute Mehrheit. Jeder Fünfte würde an der Zusammenarbeit der EU-Länder
       nichts Wesentliches ändern (+1).
       
       Auch der Blick auf die deutsche EU-Mitgliedschaft wurde in den vergangenen
       Jahren kritischer. Aktuell finden 26 Prozent der Befragten, Deutschland
       habe von der Mitgliedschaft in der EU eher Vorteile – das sind 14
       Prozentpunkte weniger als 2020. Etwa ebenso viele sagen heute, Deutschland
       habe von der EU-Mitgliedschaft eher Nachteile (+12). Mit 41 Prozent sieht
       ein Großteil jedoch ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Vor- und
       Nachteilen.
       
       Rund jeder zweite Deutsche befürwortet zudem eine gemeinsame Armee der
       EU-Staaten. Ein Drittel lehnt diese Idee ab. 15 Prozent trauen sich in
       dieser Frage derzeit kein Urteil zu. Im Vorfeld der Europawahl im Mai 2019
       waren es noch 62 Prozent, die die Idee einer gemeinsamen Armee der
       EU-Staaten unterstützten.
       
       Die repräsentative Umfrage unter 1302 Wahlberechtigten entstand im Vorfeld
       des WDR Europaforums, bei dem auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
       Leyen und Bundeskanzler Olaf Scholz teilnehmen werden. Die
       unterschiedlichen Vergleichszeitpunkte in der Umfrage seien auf die
       Aktualität der Ereignisse zurückzuführen, hieß es von einem Sprecher des
       WDR. (dpa)
       
       ## Kiew verkündet Geländegweinne
       
       Die Ukraine hat am Montag „offensive Aktionen“ in einigen Frontabschnitten
       bestätigt und Geländegewinne nahe der zerstörten Stadt Bachmut im Osten des
       Landes bekannt gegeben. „In einigen Sektoren führen wir offensive Aktionen
       aus“, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar
       im Onlinedienst Telegram; zugleich machte sie deutlich, dass es sich nicht
       um groß angelegte Angriffe gehandelt habe.
       
       Das Gebiet rund um Bachmut bleibe „das Zentrum der Kämpfe“, erklärte
       Malijar. „Wir rücken dort auf einer recht breiten Front vor. Wir erringen
       Erfolge (…). Der Feind ist in der Defensive“, fügte sie hinzu.
       
       Russland hatte am Morgen verkündet, eine groß angelegte Offensive der
       Ukraine im Donbass zurückgeschlagen zu haben. Auch in der südlichen Region
       Saporischschja meldete ein russischer Beamter ukrainische Angriffe. Kiew
       hatte die Offensiven zunächst nicht bestätigt.
       
       Die Ukraine bereitet nach eigenen Angaben seit Monaten eine Gegenoffensive
       gegen die russischen Invasionstruppen vor. Die Behörden des Landes hatten
       allerdings erklärt, es werde keine Ankündigung über den Beginn dieser
       Offensive geben. (afp)
       
       ## Wagner-Chef wirft russischer Einheit Angriff auf Söldner vor
       
       Eine russische Einheit soll nach Angaben von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin
       Kämpfer seiner Söldnertruppe in der Ostukraine angegriffen haben.
       Wagner-Kämpfer hätten dabei einen russischen Oberstleutnant gefangen
       genommen, teilte Prigoschin am Sonntagabend mit. Der Wagner-Chef
       veröffentlichte einen Bericht im Onlinedienst Telegram, wonach seine
       Kämpfer bei Minenräumungsaktionen von russischen Soldaten beschossen worden
       sein sollen.
       
       Die Minen in der Nähe von Wagner-Stellungen waren Prigoschin zufolge
       ebenfalls von russischen Soldaten gelegt worden. „Am 17. Mai wurden Männer
       des (russischen) Verteidigungsministeriums gesichtet, wie sie die Straßen
       hinter den Stellungen der Wagner-Einheiten verminten“, hieß es in seinem an
       das Verteidigungsministerium in Moskau gerichteten Bericht.
       
       Zusätzlich veröffentlichte Prigoschin auf Telegram ein Video, in dem
       angeblich der gefangen genommene russische Soldat verhört wird. „Ich habe
       auf ein Wagner-Auto geschossen“, sagt ein Mann darin. Er berichtet, „in
       betrunkenem Zustand“ und „aus persönlicher Abneigung“ gehandelt zu haben.
       
       Seit Monaten kritisiert Prigoschin den Zustand der russischen Armee in der
       Offensive in der Ukraine und wirft dem Verteidigungsministerium in Moskau
       sowie dem Armee-Generalstab mangelnde Unterstützung und dadurch höhere
       Opferzahlen in seiner Söldnergruppe vor. Auch warf er der russischen Armee
       vor, in den heftigen Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut „die
       Flucht“ ergriffen zu haben und prangerte einen Mangel an Munition für seine
       Kämpfer an. (afp)
       
       ## Kreml nennt Putin-Radioansprache „fake“
       
       Das russische Präsidialamt hat einem Agenturbericht zufolge eine
       Radioansprache von Präsident Wladimir Putin als „fake“ bezeichnet. „All
       diese Botschaften waren eine einzige Fälschung“, zitierte die amtliche
       russische Nachrichtenagentur RIA Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am
       Montag. Demnach haben mehrere Radiostationen den Beitrag gesendet. Darin
       hatte sich Putin am Montag vermeintlich an die russischen Regionen im
       Grenzgebiet zur Ukraine gewandt.
       
       Nach Berichten unabhängiger Medien wurde in der Botschaft den Bewohnern der
       Regionen Rostow, Belgorod and Woronesch gesagt, dass ukrainische Truppen in
       russisches Gebiet eingedrungen seien. Deshalb sei in den Gebieten das
       Kriegsrecht verhängt worden. Die Bewohner sollten sich daher tiefer in
       russisches Gebiet zurückziehen. Zudem laufe eine neue Mobilmachung für den
       Krieg. Die regionale Regierung in Woronesch bestätigte auf Telegram, es
       habe einen Hack gegeben, die lokalen Radiosender seien alle unter
       behördlicher Kontrolle.
       
       Die Regierung in Kiew hat bislang zurückgewiesen, mit Soldaten die Grenze
       überschritten zu haben. Laut russischem Verteidigungsministerium wiederum
       wurde am Sonntag ein ukrainischer Versuch abgewehrt, in die Provinz
       Belgorod zu gelangen. Mehr als zehn ukrainische Kämpfer seien dabei getötet
       worden, meldete RIA unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig
       bestätigen kann Reuters das Kriegsgeschehen nicht. Am Sonntag hatte eine
       aus russischen Kämpfern bestehende pro-ukrainische Gruppe mitgeteilt, sie
       habe bei einem Überfall in Belgorod mehrere Soldaten gefangengenommen und
       werde sie den ukrainischen Behörden übergeben. (rtr)
       
       ## Brüssel fordert Erklärung von Kiew
       
       Nach einem Medienbericht über eine Verwendung belgischer Waffen durch
       Kreml-feindliche Kämpfer in Russland hat Belgien von der Ukraine eine
       Erklärung gefordert. „Die Regel ist klar: Waffen, die wir an die Ukraine
       liefern, sind für defensive Zwecke bestimmt und dafür, ukrainisches
       Territorium zu (verteidigen)“, sagte der Ministerpräsident Alexander De
       Croo am Montag dem öffentlich-rechtlichen belgischen Radio. Er forderte die
       Ukraine auf, „die Situation zu erklären“.
       
       Zuvor hatte die US-Zeitung „Washington Post“ berichtet, dass bei Kämpfen in
       der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod aus dem Westen
       gelieferte Waffen zum Einsatz gekommen seien. Belgorod war in den
       vergangenen Tagen Ziel verstärkter Angriffe. In der Region verüben
       pro-ukrainische, gegen Kreml-Chef Wladimir Putin gerichtete russische
       Kämpfer Angriffe auf die russische Armee.
       
       Die „Washington Post“ zitierte US-Geheimdienstquellen, wonach bei einem
       Angriff im vergangenen Monat vier von den USA und Polen an die Ukraine
       gelieferte gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz gekommen sein sollen. Die
       Kämpfer sollen demnach bei dem Angriff auch in Belgien und Tschechien
       hergestellte Gewehre verwendet haben. (afp)
       
       ## Bundeswehr-Amt fordert mehr Munitions-Produktion
       
       Die Präsidentin des Bundeswehr-Beschaffungsamts hat dazu aufgerufen, die
       Kapazitäten zur Produktion von Munition in Deutschland zu erhöhen. „Die
       Politik muss sich die Frage stellen, wie stark sie die Munitionsproduktion
       unterstützen will“, sagte Annette Lehnigk-Emden dem Portal „Zeit Online“.
       „Die Industrie ist komplett ausgelastet, es gibt keine freien
       Produktionskapazitäten mehr.“
       
       Auf die Frage, ob der Staat selbst Munition produzieren sollte, sagte sie:
       „Ob ich bei einem Staatsunternehmen kaufe oder bei der Privatwirtschaft,
       ist mir persönlich egal. Das ist eine politische Frage. Mir ist es wichtig,
       dass wir ausreichende Mengen bestellen können.“
       
       Lehnigk-Emden ist seit April 2023 Präsidentin des Bundesamts für
       Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in
       Koblenz. Die Mammutbehörde mit ihren mehr als 10.000 Beschäftigten ist für
       die Ausstattung der Bundeswehr mit leistungsfähiger und sicherer
       Wehrtechnik zuständig. (afp)
       
       ## Kreml begrüßt US-Ankündigung zu „New START“
       
       Das russische Präsidialamt sieht die jüngsten Äußerungen der US-Regierung
       zur bilateralen Atomwaffenkontrolle positiv. „Das ist eine wichtige und
       positive Erklärung von Mr. Sullivan“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri
       Peskow mit Blick auf den Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake
       Sullivan. Dieser hatte am Freitag erklärt, dass sich die USA an die im „New
       START“-Vertrag festgelegten Obergrenzen für Atomwaffen hielten, bis dieser
       2026 auslaufe und wenn Russland dies auch tue.
       
       Peskow betont, dies müsse nun noch durch diplomatische Kanäle bestätigt
       werden. Dann könnten Wege zum Dialog in Erwägung gezogen werden. Russland
       hatte im Februar das letzte gemeinsame Atomwaffen-Kontrollprogramm mit den
       USA ausgesetzt. Am Samstag erklärte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow,
       Russland könne zu dem Vertrag zurückkehren, wenn die USA „ihre grundlegend
       feindliche Haltung gegenüber Russland“ aufgäben. (rtr)
       
       ## Vatikan-Beauftragter reist nach Kiew
       
       Rund 15 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist der
       italienische Kardinal Matteo Zuppi zu einer Friedensmission in die Ukraine
       aufgebrochen. Der Gesandte von Papst Franziskus werde bis Dienstag
       Gespräche in Kiew führen, teilte der Vatikan am Montag mit. Hauptziel der
       Initiative sei es, die ukrainischer Regierung „eingehend über mögliche Wege
       zu einem gerechten Frieden anzuhören und Gesten der Menschlichkeit zu
       unterstützen, die zum Abbau der Spannungen beitragen“.
       
       Franziskus hatte Zuppi im Mai mit der Friedensmission beauftragt. Der Papst
       habe Zuppi gebeten, „dabei zu helfen, die Spannungen im Konflikt in der
       Ukraine abzubauen“, sagte Vatikansprecher Matteo Bruni damals. Der Papst
       habe die Hoffnung, dass Zuppis Mission „Wege zum Frieden“ einleiten könne.
       
       Zuppi ist seit vergangenem Jahr der Vorsitzende der italienischen
       Bischofskonferenz. Der 67-Jährige entstammt der katholischen Gemeinschaft
       Sant'Egidio, die auf Diplomatie und Friedensbemühungen spezialisiert ist.
       (afp)
       
       ## United-Airlines-Chef kritisiert Flüge über Russland
       
       Der Chef der US-Fluggesellschaft United Airlines (UAL) kritisiert die Flüge
       von Konkurrenten im russischen Luftraum. Dabei gehe es ihm insbesondere um
       Notlandungen, wenn ein US-Bürger unter den Passagieren krank werde, oder
       wenn es technische Probleme gebe, sagte UAL-Chef Scott Kirby am Montag am
       Rand einer Branchenveranstaltung in Istanbul. „Was passiert, wenn eine
       Fluggesellschaft in Russland landen muss und prominente US-Bürger an Bord
       hat? In dem Fall kommt eine Krise auf uns zu. Wir sollten vorbeugend
       handeln“, sagte er.
       
       Russland hat seinen Luftraum für US-Fluggesellschaften und Unternehmen aus
       manchen anderen Ländern gesperrt und damit auf einen entsprechenden Schritt
       der US-Regierung nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine im Februar
       2022 reagiert. Das verlängere die Flugzeiten bei Flügen zwischen den USA
       und Indien, sagte Kirby. Air India und einige Gesellschaften aus den
       Golf-Staaten, China und Afrika fliegen aber weiterhin über Russland, was
       die Reisezeiten verkürzt. (rtr)
       
       ## Russland startet neues Marinemanöver in der Ostsee
       
       Das russische Militär hat eines neues Flottenmanöver in der Ostsee
       gestartet. An der Übung nehmen 40 Schiffe, 25 Kampfflugzeuge und mehr als
       3500 Soldaten teil, teilte der Pressedienst der russischen Ostseeflotte am
       Montag mit. „Im Rahmen des Manövers werden Aufgaben der Verteidigung der
       Seekommunikation und Flottenbasen geschult“, heißt es in der
       Pressemitteilung. Die Marineübung soll bis zum 15. Juni dauern.
       
       Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut 15
       Monaten hat Moskau schon mehrfach in der Ostsee den Kriegsfall geprobt.
       Unmittelbar vor dem jüngsten Manöver wurden so die Unterstützungstruppen
       der russischen Ostseeflotte in einer Übung geschult. Immer wieder kommt es
       auch zu Zwischenfällen zwischen russischen und Nato-Flugzeugen im
       Ostseeraum. Beide Seiten werfen sich gegenseitig die Verletzung des eigenen
       Luftraums vor.
       
       Neben der Ostseeflotte ist am Montag auch die Pazifikflotte zu einem
       Großmanöver aufgebrochen. An der Übung im Japanischen und Ochotskischen
       Meer nehmen nach Angaben des Pressedienstes der Pazifikflotte sogar mehr
       als 60 Schiffe, 35 Kampfjets und Hubschrauber sowie mehr als 11 000
       Soldaten teil. (dpa)
       
       ## Großbritannien schult ukrainische Militärseelsorger
       
       Für die psychologische Unterstützung ukrainischer Soldaten im Kampf gegen
       Russland hat Großbritannien mehrere ukrainische Militärseelsorger geschult.
       Bei einem zweiwöchigen Training habe die Gruppe von zunächst zehn
       Geistlichen gelernt, wie sie Soldaten auf dem Schlachtfeld Seelsorge,
       spirituelle Unterstützung und moralische Führung bieten könne, teilte die
       britische Regierung am Montag mit. Der erste Kurs dieser Art sei auf Bitte
       der ukrainischen Streitkräfte angeboten worden.
       
       Es bestehe eine große Nachfrage nach Seelsorge in der ukrainischen Armee,
       sagte der Chaplain General der britischen Streitkräfte, Michael D. Parker.
       Programmleiter Robin Richardson sagte: „Diese Geistlichen werden von ihrem
       Glauben dazu getrieben, unbewaffnet aus der Tür und jedem Feind
       gegenüberzutreten, um sich um Menschen aller Glaubensrichtungen zu
       kümmern.“ Dies geschehe unter beispiellosen Bedingungen. „Sie stützen sich
       auf ihren Glauben, um denjenigen zu helfen, die das Chaos des Krieges
       bewältigen, und tun alles, was sie können, um den Soldaten Hoffnung zu
       geben“, sagte Reverend Richardson.
       
       Ein Schwerpunkt des Kurses lag auf der Seelsorge inmitten des
       Kampfgeschehens. Dazu übten die Geistlichen gemeinsam mit ukrainischen
       Soldaten, die derzeit in Südwestengland ausgebildet werden. Den Angaben
       zufolge dienen derzeit etwa 160 Seelsorger in der ukrainischen Armee. Ziel
       seien aber mehr als 700. Die britische Abteilung Royal Army Chaplains'
       Department besteht seit 1796. (dpa)
       
       ## Russischer Feldkommandeur widerspricht Moskau
       
       Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski hat Moskauer
       Erfolgsmeldungen über das Scheitern einer ukrainischen Großoffensive im
       Donbass widersprochen. Bisher werde der Feind „von Erfolg begleitet“,
       schrieb Chodakowski am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung
       nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine
       begrenzte taktische Operation der Ukrainer. Chodakowski leitete seit 2014
       die Brigade „Wostok“ der Separatisten im Donbass-Gebiet. Seine Einheiten
       wurden nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in die russische
       Nationalgarde eingegliedert.
       
       Zunächst hätten die ukrainischen Truppen den Eindruck erweckt, den Druck
       auf den Frontabschnitt Welika Nowosilka zu verstärken, wo ihnen Sonntag
       bereits ein Durchbruch gelungen sei. Währenddessen sei ein Stoßtrupp fast
       unbemerkt weiter östlich bei der Ortschaft Nowodonezke vorgedrungen.
       „Traditionell den Funkverkehr störend, ist es dem Feind gelungen, uns in
       eine schwierige Lage zu bringen“, schrieb Chodakowski. Die Lage sei im
       Fluss. (dpa)
       
       Russland will Großangriff abgewehrt haben 
       
       Das russische Militär will einen ukrainischen Großangriff in Donezk
       abgewehrt haben. Ukrainische Truppen hätten am Sonntag fünf Punkte im Süden
       der ostukrainischen Region attackiert, teilte das russische
       Verteidigungsministerium mit. Es veröffentlichte ein Video, das die
       mutmaßliche Zerstörung von Kriegsgerät auf dem Schlachtfeld zeigen soll. Ob
       der von Moskau gemeldete Angriff nun den [1][Beginn der seit Monaten von
       der Ukraine angekündigten Gegenoffensive] markierte, war zunächst unklar.
       
       „Das Ziel des Feindes war es, unsere Verteidigungsanlagen in dem – aus
       dessen Sicht – anfälligsten Sektor der Front zu durchbrechen“, erklärte
       Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. „Der Feind hat seine Aufgaben nicht
       erfüllt. Er hatte keinen Erfolg.“ 250 ukrainische Soldaten seien getötet
       worden, erklärte er. 16 ukrainische Panzer, drei Schützenpanzer und 21
       gepanzerte Kampffahrzeuge seien zudem zerstört worden. Das ukrainische
       Militär habe unter anderem zwei Panzerbataillone eingesetzt, gab
       Konaschenkow an.
       
       Laut dem Verteidigungsministerium begann der ukrainische Angriff am
       Sonntagmorgen. Warum es mit der Mitteilung bis Montagmorgen wartete, war
       zunächst unklar. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht zu den Angaben aus
       Moskau.
       
       Donezk ist eine der vier ukrainischen Regionen, die Russland im vergangenen
       Herbst völkerrechtswidrig annektierte. Seit Monaten kündigen ukrainische
       Regierungsvertreter eine Gegenoffensive zur Rückeroberung von Territorium
       an, das Russland seit der Invasion am 24. Februar 2022 besetzt hat. (ap)
       
       ## Festnahmen von Nawalny-Unterstützern
       
       Bei Protesten am Geburtstag des inhaftierten russischen Kreml-Kritikers
       Alexej Nawalny sind mehr als 100 seiner Unterstützer festgenommen worden.
       Dem Bürgerrechtsportal OVD-Info zufolge wurden am Sonntag 109 Personen in
       23 Städten in Gewahrsam genommen.
       
       Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine geht die Polizei hart gegen
       Demonstranten vor. Nawalny war im Januar 2021 bei der Rückkehr aus
       Deutschland in seine Heimat festgenommen und wegen Verstoßes gegen
       Bewährungsauflagen und Betrug verurteilt worden. Im August 2020 war er auf
       einem innerrussischen Flug zusammengebrochen. Zunächst wurde er in Russland
       behandelt, dann in die Berliner Charité verlegt. Dort wurde eine Vergiftung
       mit einem Nervengift festgestellt. Die Regierung in Moskau hat Vorwürfe
       zurückgewiesen, russische Behörden hätten versucht, ihn zu töten. (rtr)
       
       Medien: Polnische Kämpfer in Belgorod 
       
       An den Kämpfen in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine
       sind nach polnischen Medienberichten auch Polen beteiligt. Dabei handele
       sich um Söldner, die unter dem Namen „Polnisches Freiwilligenkorps“ auf der
       Seite der ukrainischen Armee kämpften, berichteten die
       Online-Nachrichtenportale Polsatnews.pl und [2][Wprost.pl] am Sonntag. Sie
       beriefen sich auf eigene Mitteilungen der Gruppe im Messaging-Dienst
       Telegram und ein Video, das Soldaten auf dem Weg in Richtung Belgorod
       zeigen soll.
       
       Nach [3][Informationen von Polsat] soll das „Polnische Freiwilligenkorps“
       im Februar gegründet worden sein. Anfangs habe es als nur aus Polen
       bestehende eigenständige Einheit an der Seite der ukrainischen Armee
       gekämpft. Inzwischen agiere die Truppe auch gemeinsam mit einem „Russischen
       Freiwilligenkorps“. Wie viele Polen beteiligt sein sollen, ging aus den
       Berichten nicht hervor.
       
       Zwei Drohnen in Zentralrussland abgestürzt 
       
       In der russischen Oblast Kaluga sind nach Angaben des Gouverneurs zwei
       Drohnen abgestürzt. Sie seien auf eine Autobahn gefallen, teilt Wladislaw
       Schapscha auf Telegram mit. „Es gab keine Detonation von Sprengstoff, das
       Gebiet wurde abgesperrt.“ Der Vorfall ereignete sich rund 280 bis 300
       Kilometer von der Hauptstadt Moskau entfernt. Die Oblast (Gebiet) Kaluga
       liegt westlich der Oblast Moskau, teilt aber keine Grenze mit der Ukraine.
       Beide liegen in der größeren Region Zentralrussland. (rtr)
       
       Russland: Energieanlage von Drohnen angegriffen 
       
       In der russischen Region Belgorod ist nach Angaben des Gouverneurs der
       Region eine Energieanlage bei einem Drohnenangriff in Brand geraten. „In
       der Region Belgorod steht eine der Energieanlagen in Flammen. Die
       vorläufige Brandursache war ein Sprengsatz, der von einer Drohne abgeworfen
       wurde“, schreibt Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. „Es gab keine
       Verletzten.“ (rtr)
       
       5 Jun 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Krieg-in-der-Ukraine/!5935884
   DIR [2] https://www.wprost.pl/swiat/11250064/sensacyjne-doniesienia-z-frontu-polacy-brali-udzial-w-zadaniu-bojowym-w-okolicach-bielgorodu.html
   DIR [3] https://www.polsatnews.pl/wiadomosc/2023-06-04/polscy-najemnicy-walczyli-w-obwodzie-bielgorodzkim-dla-naszego-oddzialu-byl-to-zaszczyt/
       
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       Landes.
       
   DIR Gefangenenaustausch Russland-Ukraine: Schuldig und dennoch frei
       
       Die Ukraine tauscht einen verurteilten Kriegsverbrecher aus, der Charkiw
       bombardiert hat. Eine Rekonstruktion und diplomatische Hintergründe.
       
   DIR Kachowka-Staudamm in der Ukraine: Putins Tschernobyl-Moment
       
       Die Staudammkatastrophe in der Ukraine läutet eine neue Dimension des
       Krieges ein. Das großflächige Sabotieren ist wohl ein Vorbote des
       russischen Rückzugs.
       
   DIR Politische Reaktionen über Kachowka-Damm: Entsetzen und Zweifel
       
       Als Kriegsverbrechen bezeichnet EU-Ratspräsident Michel die Sprengung.
       Bundeskanzler Scholz spricht von einer neuen Dimension. Die Linke zweifelt.
       
   DIR Zerstörter Staudamm in der Ukraine: Flut am drittgrößten Fluss Europas
       
       Vor dem zerstörten Damm am Dnipro staute sich ein 230 Kilometer langer
       See, viermal größer als der Bodensee. Die Fluten bedrohen Zehntausende.
       
   DIR +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Flusspegel steigt bei Cherson
       
       Nach dem Staudammbruch steigt das Wasser flussabwärts am Dnipro. Das
       Wasserkraftwerk ist laut Ukraine komplett zerstört. Moskau macht Kyjiw
       verantwortlich.
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Selenski sieht die Ukraine „bereit“
       
       Geht die Offensive gegen Russland nun los? Nach Kyjiwer Angaben ist
       zumindest alles vorbereitet. Derweil provozieren sich beide Seiten.
       
   DIR +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland beschießt zivile Ziele
       
       Totes Mädchen geborgen. Selenski wirft Russland Angriffe gegen zivile
       Infrastruktur vor. Russischer Gouverneur meldet Angriffe aus der Ukraine.