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       # taz.de -- Grundsatzkonvent der CDU: Harte Arbeit, wenig Erfolg
       
       > Die Union ringt im Moment um ihr Programm. Ob Es ist längst nicht
       > ausgemacht, ob sich der wichtige, aber schwierige Prozess für die Partei
       > auszahlt.
       
   IMG Bild: Wohin solls inhaltlich gehen für die Union?
       
       Die Spitze der CDU meint es ernst mit ihrem Programmfindungsprozess, und
       vielen in der Partei wird langsam klar, was das für sie bedeutet: Geduld
       haben. Bis Ende des Jahres soll erst ein Entwurf stehen, endgültig
       beschlossen werden soll die inhaltliche Ausrichtung der Union erst im
       kommenden Mai. Die Kanzlerkandidatur möchte die Partei im Anschluss klären,
       doch dieser Plan wird kaum zu halten sein.
       
       Hendrik Wüst, CDU-Ministerpräsident von NRW, legte in der FAZ dar, wo er
       die Wurzeln der CDU sieht: In der Tradition von Angela Merkel und Helmut
       Kohl, einer „modernen Mitte“. Merz hält bekanntlich nicht viel von Merkel,
       und die Frage ist, wie es die CDU in den kommenden Monaten schaffen will,
       den inhaltlich durchaus gewollten Streit über die Ausrichtung der Partei
       nicht zum Streit zweier Lager werden zu lassen.
       
       Die Union ist in der öffentlichen Auseinandersetzung mit sich bemerkenswert
       ehrlich. Doch die inhaltliche Kritik, der sich Merz bei seinen Auftritten
       beim Bundesausschuss und dem Grundsatzkonvent an diesem Wochenende gestellt
       hat, wird für die CDU zur Gratwanderung. Denn aus der harten
       Auseinandersetzung mit sich selbst kann bei einer gleichzeitigen
       Personaldebatte – die bekanntlich bei der [1][Union] jederzeit entbrennen
       kann – schnell eine öffentliche Demontage werden.
       
       Auch für die Brandmauer nach rechts, an deren Stabilität die Union zu Recht
       gemessen wird, wäre eine solche destruktive Debatte eine Katastrophe.
       
       Die [2][Ex-Eisschnellläuferin Claudia Pechstein] hat ihre neue Disziplin im
       Stöckchenhalten gefunden. Springt jemand in der Union, wenn sie dort
       Debatten über konsequentere Abschiebungen und die Bedeutung der Familie,
       bestehend aus Mutter und Vater, fordert?
       
       Es ist längst nicht ausgemacht, ob sich der wichtige, aber schwierige
       Programmprozess für die Partei auszahlt. In aktuellen Umfragen hinterlässt
       das Zur-Schau-Stellen der [3][innerparteilichen Auseinandersetzungen] keine
       Verbesserung in der Wähler*innen-Gunst. Geduld ist in der Tagespolitik
       keine leichte Tugend.
       
       18 Jun 2023
       
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