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       # taz.de -- Kommission des UN-Menschenrechtsrats: Kritik an Vorgehen Israels
       
       > Eine UN-Kommission kritisiert Israels Vorgehen gegen palästinensische
       > Menschenrechtsorganisationen. Israel spricht der Kommission die
       > Legitimität ab.
       
   IMG Bild: Navi Pillay, Vorsitzende der Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats
       
       Jerusalem ap | Eine Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats hat
       Israel eine Missachtung der Rechte von Palästinensern vorgeworfen. Indem
       Israel palästinensische Menschenrechtsorganisationen verboten und deren
       Mitglieder als Terroristen gebrandmarkt habe, versuche es, „die
       Zivilgesellschaft zu delegitimieren und zum Schweigen zu bringen“, hieß es
       in dem am Donnerstag vorgestellten Jahresbericht der Kommission.
       
       In dem Bericht wurden auch Menschenrechtsverletzungen der militanten
       Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen und der Autonomiebehörde im
       Westjordanland angeprangert. Der Großteil der Anschuldigungen richtete sich
       aber gegen Israel, das versuche, eine „dauerhafte Besetzung“ der
       Palästinensergebiete „auf Kosten der Rechte des palästinensischen Volkes
       sicherzustellen und zu verankern“, hieß es in dem Bericht.
       
       Die Vorsitzende der Kommission, die [1][frühere
       UN-Menschenrechtshochkommissarin Navi Pillay], bekräftigte, dass sowohl
       Israel als auch palästinensische Behörden die Rechte auf Meinungsfreiheit
       und Versammlungsfreiheit einschränken würden.
       
       „Wir sind besonders alarmiert über die Situation palästinensischer
       Verteidiger von Menschenrechten, die routinemäßig Ziel einer Reihe von
       Strafmaßnahmen als Teil des Besetzungssystems sind,“ so Pillay
       
       ## Israel wirft der Kommission Voreingenommenheit vor
       
       Die Kommission wurde im Jahr 2021 nach dem elftägigen Krieg zwischen Israel
       und der im palästinensischen Gazastreifen regierenden Hamas ins Leben
       gerufen. Israel wirft der Kommission und dem Menschenrechtsrat
       Voreingenommenheit gegenüber dem Land vor.
       
       Auch die Anschuldigungen in dem neuen Bericht wies Israel zurück. In einer
       Mitteilung der israelischen UN-Mission in Genf hieß es: „Die
       Untersuchungskommission gegen Israel hat keine Legitimität. Hat sie nie
       gehabt.“
       
       2020 und 2021 hatte Israel sieben [2][palästinensische
       Menschenrechtsorganisationen als Terrorgruppen eingestuft] und damit de
       facto verboten. Begründung war, dass sie angeblich Verbindungen zur
       Volksfront für die Befreiung Palästinas hatten, deren militärischer Flügel
       auch für Anschläge auf Israelis verantwortlich war.
       
       Die Organisationen wiesen das zurück und auch einige europäische Staaten
       zogen die von Israel genannten Verbindungen in Zweifel. In dem Bericht vom
       Donnerstag hieß es, das Vorgehen gegen die Gruppen sei nicht gerechtfertigt
       gewesen und habe Grundrechte verletzt.
       
       9 Jun 2023
       
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