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       # taz.de -- Neues UNO-Gremium für Syrien: Verschollen bei Krieg oder Flucht
       
       > Gegen den Protest von Damaskus haben die Vereinten Nationen ein neues
       > Gremium geschaffen. Es soll das Schicksal von tausenden vermissten Syrern
       > klären.
       
   IMG Bild: Damaskus 2012: Beginn der Syrischen Revolution gegen Assads Regime
       
       New York afp | Die Vereinten Nationen haben ein unabhängiges Gremium
       geschaffen, um das [1][Schicksal von tausenden Menschen] zu klären, die
       seit dem Kriegsbeginn in Syrien im Jahr 2011 vermisst werden. Die
       UN-Vollversammlung kam damit am Donnerstag den [2][Forderungen von Familien
       und Menschenrechtsgruppen] nach und setzte sich über den Widerspruch von
       Damaskus hinweg.
       
       Nichtregierungsorganisationen zufolge verschwanden rund 100.000 Menschen
       seit dem Beginn der [3][brutalen Niederschlagung von Protesten] gegen die
       Regierung in Damaskus. Mehr als eine halbe Million Menschen wurden getötet.
       
       „Nach zwölf Jahren Konflikt und Gewalt“ in Syrien „wurden wenig
       Fortschritte erzielt, um das Leid der Familien zu mildern, indem Antworten
       zum Schicksal und Verbleib aller Vermissten gegeben werden“, heißt es in
       der Resolution. Sie wurde mit 83 Ja-Stimmen verabschiedet, elf Länder
       stimmten dagegen, 62 enthielten sich.
       
       Damit beschlossen die UN-Mitgliedstaaten die Bildung der „Unabhängigen
       Institution für verschwundene Personen in der Arabischen Republik Syrien“.
       Diese werde „das Schicksal und den Verbleib aller vermissten Personen“ in
       dem Land klären und „Opfern, Überlebenden und den Familien der Vermissten
       angemessene Unterstützung leisten“.
       
       Syrien lehnte das neue Gremium zusammen mit Russland, China und dem Iran ab
       und erklärte, es sei nicht konsultiert worden. Der Entwurf bedeute eine
       „schamlose Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten“ und liefere „neue
       Beweise für das feindliche Vorgehen einiger westlicher Staaten gegen
       Syrien“, sagte UN-Botschafter Bassam Sabbagh und verwies insbesondere auf
       die USA.
       
       Die Resolution fordert den UN-Generalsekretär, den
       UN-Menschenrechtskommissar und andere wichtige Parteien auf, das Mandat in
       den kommenden 80 Tagen zu definieren.
       
       30 Jun 2023
       
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