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       # taz.de -- „Grüner“ Stahl in Großproduktion: EU erlaubt Hilfen für Thyssenkrupp
       
       > Deutschlands größter Stahlhersteller will klimafreundlicheren Stahl
       > produzieren. Das kostet Milliarden. Der Weg für Subventionen ist nun
       > frei.
       
   IMG Bild: Heiße Sache: Arbeiter beim Stahlabstich
       
       Brüssel/Duisburg dpa | Die EU-Kommission hat deutsche Milliarden-Beihilfen
       zum Bau einer Großanlage für die Herstellung von [1][klimafreundlicherem
       Stahl durch Thyssenkrupp] genehmigt. Konkret gehe es um Unterstützung in
       Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro, teilte die EU-Kommission am
       Donnerstag in Brüssel mit. Die Hilfen sind den Angaben zufolge zweigeteilt.
       
       Zum einen sollen mit Zuschüssen von bis zu 550 Millionen Euro Bau und
       Montage einer Anlage für die [2][Stahlproduktion] unterstützt werden.
       Anfangs soll zwar noch Erdgas für den Betrieb verwendet werden, doch das
       Gas soll bis 2037 vollständig durch erneuerbaren Wasserstoff ersetzt und
       somit klimafreundlicher werden.
       
       Mit den restlichen bis zu [3][1,45 Milliarden Euro der Beihilfen] soll ein
       Mechanismus finanziert werden, der in den ersten zehn Jahren des Betriebs
       der neuen Anlage Mehrkosten decken soll. Konkret geht es dabei um Kosten,
       die bei der Beschaffung und Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff anstelle
       von CO2-armem Wasserstoff anfallen würden.
       
       Während der gesamten Lebensdauer des Vorhabens kann nach Angaben der
       Kommission die Freisetzung von mehr als 58 Millionen Tonnen CO2 vermieden
       werden. Thyssenkrupp habe sich verpflichtet, im Rahmen des Vorhabens
       gewonnenes Wissen aktiv an Industrie und Wissenschaft weiterzugeben.
       
       ## Zwei Milliarden Euro von NRW und Bund
       
       Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel will in Duisburg
       eine sogenannte Direktreduktionsanlage (DR-Anlage) zur Herstellung von
       „grünem“ Stahl bauen. Sie soll mit klimaneutral erzeugtem Wasserstoff
       betrieben werden und so den Ausstoß von Treibhausgasen bei der
       Stahlerzeugung deutlich verringern.
       
       Das Land NRW und der Bund wollen das Projekt nach früheren Angaben mit
       insgesamt rund zwei Milliarden Euro fördern. Die Gesamtanlage, zu der auch
       zwei sogenannte Einschmelzer gehören, soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Es
       wäre dann nach früheren Angaben die größte derartige Anlage in Deutschland.
       Der Bau hat aber noch nicht begonnen. Für Thyssenkrupp in Duisburg arbeiten
       rund 13.000 Menschen.
       
       In Deutschland wollen noch andere Stahlerzeuger solche Anlagen bauen. Die
       Firma Salzgitter hat bereits im April einen Förderbescheid über eine
       Milliarde Euro erhalten.
       
       20 Jul 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/knappe-ressource-co2-reduzierter-stahl--thyssenkrupp-steel-und-mercedes-benz-unterzeichnen-absichtserklarung-zur-belieferung-226363
   DIR [2] /Ranking-von-CO2-Emittenten-in-Deutschland/!5939207
   DIR [3] /Wasserstoff-in-der-Industrie/!5911020
       
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