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       # taz.de -- Gewaltsamer Angriff: Unbekannte greifen Israeli an
       
       > Drei Männer haben einen Touristen aus Israel überfallen. Die Polizei
       > prüft nun, ob die Tat einen antisemitischen Hintergrund hat.
       
   IMG Bild: Protest gegen Antisemitismus
       
       Berlin taz | Ein Tourist aus [1][Israel] ist nach eigenen Angaben von drei
       unbekannten Männern in Kreuzberg angegriffen worden. Der Polizeiliche
       Staatsschutz des Landeskriminalamtes prüft nun eine antisemitische
       Tatmotivation und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
       
       Nach Angaben der Polizei hat der 19 Jahre alte Tourist in der Nacht zu
       Sonntag die Polizei zu einer Rettungsstelle im Krankenhaus gerufen. Er
       schilderte, dass er zuvor gegen 22.15 Uhr in Begleitung einer 18-Jährigen
       in der Hedemannstraße auf dem Gehweg zu Fuß unterwegs war. Dabei habe er
       auf Hebräisch telefoniert, als ein Auto mit vier Männern neben den beiden
       gehalten habe.
       
       Drei der Männer seien ausgestiegen, der Fahrer blieb im Wagen. Den
       Schilderungen zufolge habe einer der Männer den Touristen angesprochen,
       aufgrund fehlender Deutschkenntnisse habe der 19-Jährige jedoch nicht
       verstanden, was dieser gesagt habe. Daraufhin soll einer der Männer
       unvermittelt zugeschlagen haben, sodass der Tourist zu Boden ging. Während
       er auf dem Boden lag, schlug und trat das Trio weiter zu. Anschließend
       stiegen die drei Männer wieder ins Auto und entfernten sich in unbekannte
       Richtung.
       
       Der Angegriffene suchte danach ein Krankenhaus auf, wo er einer
       Polizeisprecherin zufolge wegen leichter Verletzungen am Arm und im Gesicht
       ambulant behandelt worden sei. Seine Begleitung blieb unverletzt. Sie
       schilderte den Vorfall ebenso.
       
       ## 2022 gab es in Berlin mindestens 22 Vorfälle physischer Gewalt
       
       In Berlin bietet die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus
       Berlin (Rias) ein Meldenetzwerk für antisemitische Vorfälle an. Die
       Projektreferentin Ruth Hatlapa sagte der taz: „Es ist alarmierend, dass
       [2][Antisemitismus für Jüdinnen und Juden in Berlin] ein alltagsprägendes
       Phänomen ist und Jüdinnen und Juden täglich zwischen der Sichtbarkeit der
       eigenen jüdischen Identität und der physischen und psychischen
       Unversehrtheit abwägen müssen.“
       
       Politik und Verwaltung müssten daher [3][antisemitische Angriffe und
       Anfeindungen] benennen und aufs Schärfste verurteilen, um ein eindeutiges
       Signal an die Betroffenen zu senden, dass diese Vorfälle ernst genommen und
       aufgeklärt werden, sagte Hatlapa. Auch die Zivilgesellschaft müsse sich
       solidarisieren. Im vergangenen Jahr dokumentierte Rias Berlin 22 Vorfälle
       physischer Gewalt, darunter zwei Angriffe auf Personen, die hebräisch
       sprachen.
       
       7 Aug 2023
       
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