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       # taz.de -- Krieg gegen die Ukraine: Kampfjets für Kyjiw
       
       > Die Niederlande und Dänemark sagen der Ukraine zu, Flugzeuge des Typs
       > F-16 zu liefern. Zuvor hatten die USA grünes Licht gegeben.
       
   IMG Bild: Die Niederlande wollen liefern: der ukrainische Präsident Selenski (2.v.r.) am Sonntag in Eindhoven
       
       Washington taz | Nach langem Bitten wird die Ukraine [1][im andauernden
       Krieg gegen Russland] künftig auch Unterstützung aus der Luft erhalten. Die
       Niederlande und Dänemark haben am Sonntag angekündigt, dem Land Kampfjets
       vom amerikanischen Typ F-16 zu liefern. Zuvor hatte US-Außenminister Antony
       Blinken seinen niederländischen und dänischen Amtskollegen bestätigt, dass
       die USA alle Anträge zur Auslieferung von F-16-Kampfjets aus Drittstaaten
       an die Ukraine rasch bearbeiteten.
       
       Die USA formalisierten damit ein Versprechen, das US-Präsident Joe Biden
       bereits im Mai auf dem G7-Gipfel in Japan gegeben hatte. „Alles, was wir
       diese Woche getan haben, war, dies nun auch schriftlich zu bestätigen“,
       sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Freitag
       gegenüber Journalisten. Er bezeichnete die offizielle Absegnung von
       zukünftigen Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine durch die US-Regierung als
       logischen nächsten Schritt.
       
       Wann genau Kiew die erste Lieferung amerikanischer Kampfjets des Typs F-16
       erhalten werde, steht allerdings noch nicht fest. Klar ist nur, dass
       zunächst genügend ukrainische Piloten gefunden und ausgebildet werden
       müssen, um am Ende im Cockpit des Fluggerätes zu sitzen, das pro Stück bis
       zu 63 Millionen US-Dollar kostet.
       
       Während zunächst unklar war, von wo genau Kyjiw die Kampfjets erhalten
       wird, haben am Sonntag die Niederlande und Dänemark als Erste eine feste
       Zusage gegeben. Das sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte
       bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in
       Eindhoven. Die Details müssten allerdings noch geklärt werden, so Rutte.
       Auch Dänemark hat der Ukraine am Sonntag die Lieferung von F-16 in Aussicht
       gestellt.
       
       ## Sprachbarrieren erschweren Ausbildung
       
       Wie der Kommandant der ukrainischen Luftwaffe am Samstag in einem
       TV-Interview erklärte, hat vor Kurzem eine erste Gruppe ukrainischer
       Piloten unter der Führung amerikanischer Ausbilder mit dem Training für die
       F-16 begonnen. „Gestern wurden zwei meiner Piloten von US-Ausbildern
       bereits getestet“, sagte Kommandant Mykola Oleschtschuk. Er fügte hinzu,
       dass die Ausbildungszeit für diese Gruppe von Piloten von den üblichen 32
       Monaten auf 4 Monate reduziert werde.
       
       Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bestätigte
       seinerseits, dass ukrainische Piloten erste Trainingseinheiten vollzogen
       hätten. Ein ähnliches Trainingsprogramm gebe es auch für Ingenieure und
       Techniker, die den Jet warten und einsatzbereit machen sollen, sagte er. Im
       Gegensatz zu Oleschtschuk wollte Resnikow jedoch keine genaue Angabe zur
       möglichen Dauer der Ausbildung geben. Er sprach lediglich von einer
       minimalen Dauer von 6 Monaten, doch am Ende bestimmen die Ausbilder die
       genaue Länge. Probleme bereiten dabei Sprachbarrieren. Laut New York Times
       verfügen lediglich 8 ukrainische Piloten aktuell über ausreichend
       Englischkenntnisse, um überhaupt ein Trainingsprogramm beginnen zu können.
       
       Für die Ukraine ist die Zusage ein wichtiger Erfolg. Selenski fordert seit
       Monaten die Ausrüstung mit modernen Kampfjets, um die eigenen Streitkräfte
       aus der Luft zu unterstützen. Nach ersten Bedenken lenkte die Nato
       schließlich ein. [2][In der aktuellen Gegenoffensive] spielen die F-16
       vorerst keine Rolle.
       
       20 Aug 2023
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Hansjürgen Mai
       
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