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       # taz.de -- Deutsche Umwelthilfe zieht vor Gericht: Klage gegen LNG-Terminal in Lubmin
       
       > Umweltschützer:innen wollen den Betrieb des Terminalschiffs
       > „Neptune“ in Lubmin verhindern. Sie sehen „erhebliche Mängel“ beim
       > Genehmigungsverfahren.
       
   IMG Bild: Ist der Betrieb des LNG-Schiffs „Neptune“ nicht richtig genehmigt?
       
       Berlin dpa/taz | Die Deutsche Umwelthilfe will den Betrieb des
       LNG-Terminalschiffs „Neptune“ in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern
       gerichtlich untersagen lassen. Mit einer [1][Klage] vor dem
       Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wolle man die Aufhebung der vom
       Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern erteilten
       Betriebsgenehmigung erreichen, teilte die Umweltorganisation am Montag mit.
       Grund seien „erhebliche Mängel“ in der Genehmigung.
       
       So seien weder der Shuttle-Verkehr für das Anlanden des Flüssigerdgases
       (LNG) an das Terminalschiff noch die dadurch entstehenden
       Umweltauswirkungen auf den sensiblen Greifswalder Bodden einer
       umweltrechtlichen Genehmigung unterworfen worden. Diese gehören aber nach
       Ansicht der DUH zu dem Gesamtprojekt, sodass maßgebliche Teile davon im
       Genehmigungsverfahren schlicht ignoriert worden seien.
       
       „Was aktuell in Lubmin passiert und was genehmigt wurde, sind zwei Paar
       Schuhe“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Auch sei
       die Lärmbelastung durch das Terminal höher als von der Betreiberin Deutsche
       ReGas im Genehmigungsverfahren angegeben.
       
       „Wir kritisieren außerdem die Bundesregierung für ihre Behauptung, das
       LNG-Terminalschiff in Lubmin sei nötig, solange es das umstrittene
       LNG-Terminal in Rügen nicht gebe“, sagte er. Damit würden Zwänge
       beschrieben, „die es angesichts der Versorgungslage überhaupt nicht gibt“.
       
       ## Ökologische und finanzielle Bedenken
       
       Die Bundesregierung plant deutliche Überkapazitäten beim Import von
       Flüssiggas – [2][sogar nach eigenen Angaben]. Die geplanten Terminals sind
       sozusagen auf den absoluten Worst Case ausgelegt, in dem sehr niedrige
       Temperaturen, Wartungsarbeiten an den Terminals und andere Eventualitäten
       eintreten, womöglich gar eine Pipeline-Sabotage wie im Falle von Nord
       Stream 2 im vergangenen Jahr.
       
       Während die Umweltbewegung befürchtet, dass durch die Pläne mehr Gas
       verbrannt wird, als es den deutschen Klimazielen entspricht, [3][warnt etwa
       die Linke vor einer Kostenexplosion für die Steuerzahler:innen]. Die
       ursprünglich anvisierten Staatskosten von etwa 3 Milliarden Euro haben sich
       mittlerweile mehr als verdreifacht.
       
       7 Aug 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutsche-umwelthilfe-klagt-gegen-lng-terminalschiff-neptune-in-lubmin-an-der-ostsee/
   DIR [2] /Import-von-verfluessigtem-Erdgas/!5919721
   DIR [3] /Ausbau-der-Infrastruktur-fuer-Fluessiggas/!5907733
       
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