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       # taz.de -- Doku-Serie „Bill Russell: Legend“: Zwischen Basketball und Aktivismus
       
       > Bill Russell siegte auf dem Platz und kämpfte gegen Rassismus. Netflix
       > erzählt in einer neuen Dokuserie über ihn eine großartige
       > Sportgeschichte.
       
   IMG Bild: Bill Russell wirft als Teil des University of San Francisco Basketballteams einen Korb
       
       Eine gute Sportgeschichte ist mehr als die schlichte Aneinanderreihung von
       Ergebnissen. Sie erzählt immer auch etwas über die Gesellschaft, in der die
       Siege errungen, die Niederlagen hingenommen werden. Insofern ist das Leben
       des [1][Basketballers] Bill Russell eine großartige Sportgeschichte, die
       der Regisseur Sam Pollard in der zweiteiligen [2][Netflix-Doku] erzählt.
       
       Russell kam 1956 in die [3][NBA], als Center und Hoffnungsträger der Boston
       Celtics und als einer der wenigen Schwarzen in einer von Weißen dominierten
       Liga. Als Verteidiger beherrschte er die Zone vor dem Korb und erfand das
       Blocken von Würfen, das Wegschlagen des Balls in der Luft, nachdem dieser
       die Hand des Angreifers verlassen hat. Vor ihm, heißt es in der Doku, sei
       Basketball ein zweidimensionales Spiel von weißen Jungs gewesen, die am
       Boden klebten. Durch seine Spielweise wurde es dreidimensional.
       
       ## Zahlreiche Rassismuserfahrungen
       
       Er führte die Celtics zur NBA-Meisterschaft und stieg zum ersten schwarzen
       Superstar der Liga auf. Insgesamt 11 Titel gewann er mit den Celtics, ein
       bis heute unerreichter Rekord. Die Doku beginnt mit Basketball-Größen von
       einst und heute, die Russells Bedeutung für das Spiel betonen, aber vor
       allem seine Rolle abseits des Platzes – als Bürgerrechts-Aktivist.
       
       Geboren 1934 in den Südstaaten der Rassentrennung erinnert Russell sich in
       seiner Autobiographie „Second Wind“ an zahlreiche Erfahrungen von
       Rassismus. Als 1963 ein Rassist den schwarzen Aktivisten Medgar Evers in
       Jackson ermordete, rief Russell Evers’ Bruder an und fragte, wie er helfen
       könne. Der bat ihn nach Jackson zu kommen – trotz Todesdrohungen hielt
       Russell dort im segregierten Mississippi ein Basketball-Camp für schwarze
       und weiße Kinder ab.
       
       Bis heute ist Russell, der 2022 starb, ein Vorbild für viele. In Boston
       steht seit 2013 eine Statue von ihm, die Doku setzt ihm ein zweites
       Denkmal.
       
       4 Sep 2023
       
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   DIR Jan Pfaff
       
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