# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Jazzige Exkursionen
> Für ihr neues Projekt Aki bringt Lucia Cadotsch Eigenkompositionen zum
> Klingen. Die Töne steuern in Richtung Jazz und enden in nuanciertem
> Art-Pop.
IMG Bild: Die Musikerin Lucia Cadotsch
Die Schweizerin Lucia Cadotsch ist nach einem Gesangsstudium in Bern und
Kopenhagen seit einer ganzen Weile in Berlin heimisch – und in der
Jazzszene umtriebigst unterwegs: zusammen mit dem [1][Ausnahmegitarristen
Ronny Graupe] und dem Pianisten Kit Downes als [ʃelest]; als Speak Low
spielt sie mit den experimentierfreudigen Schweden [2][Otis Sandsjö] und
Petter Eldh spröde Annäherungen an Traditionals aus dem American Songbook.
Und zusammen mit dem Saxofonisten Wanja Slavin macht sie Synthie-Pop, als
Liun + The Science Fiction Band. Um nur ein paar Projekte aufzuzählen.
Mit ihrer zehnten Veröffentlichung hat sie nun sogar eine weitere Band am
Start: AKI, was Projektname und Albumtitel zugleich ist. Unterstützen lässt
sie sich von Kit Downes am Klavier, von Phil Donkin am Bass und dem
Schlagzeuger James Maddren; bei einigen Stücken ist auch Gitarrist Kurt
Rosenwinkel dabei.
Obwohl [3][Cadotschs] Background im Jazz zu verorten ist, klingt AKI eher
nach Art-Pop mit jazzigen Exkursionen. Und es sind nicht Standards darauf
zu finden, sondern vorwiegend Eigenkompositionen, mit Ausnahme der „Ballad
of the Drowned Girl“ von Brecht/Weill, bei der ein luftig gezupfter Bass
und sanft gestreichelte Schlagzeugbecken für das minimalistische
Soundgerüst sorgen.
Cadotsch versteht es, als Sängerin Räume zu füllen, trotz ihres
zurückgenommenem Ausdrucks – ganz ohne zu tremolieren oder sonstwie Druck
aufzubauen. Dafür klingt sie viel zu diskret. Und doch strahlen die in
ihrer Nuanciertheit komplexen Kompositionen eine mäandernde Lakonie aus,
der man gerne folgt.
10 Sep 2023
## LINKS
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DIR [3] https://www.luciacadotsch.com/
## AUTOREN
DIR Stephanie Grimm
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