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       # taz.de -- Longlist zum Deutschen Buchpreis ist da: Gegenwart voller Überraschungen
       
       > Auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis stehen Geschichten von
       > tragischem Ernst neben Kapriolen der Fantasie. Gleich sieben Debüts sind
       > auch dabei.
       
   IMG Bild: 196 Romane waren für den Deutschen Buchpreis eingereicht, die Longlist umfasst 20 Titel
       
       FRANKFURT/MAIN dpa/taz | Die diesjährige Jury hat ihre Longlist der
       Nominierten zum Deutschen Buchpreis herausgebracht. Elf Autorinnen und neun
       Autoren sind mit ihren Romanen auf der Longlist für den diesjährigen
       Deutschen Buchpreis vertreten.
       
       In die Vorauswahl schafften es bekanntere Namen wie Terézia Mora, Clemens
       J. Setz, Angelika Klüssendorf, Teresa Präauer oder Kathrin Röggla. Zugleich
       finden sich aber auch sieben Romandebüts auf der Liste, wie der
       Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
       
       Die freie Literaturkritikerin Katharina Teutsch, Sprecherin der Jury,
       pressemitteilte dazu: „Unsere Auswahl ist auch in diesem Jahr wieder der
       Beweis dafür, dass die deutschsprachige Gegenwartsliteratur voller
       Überraschungen ist. Newcomer*innen stehen selbstbewusst neben
       etablierten Autor*innen; kleine Verlage wechseln sich mit großen Verlagen
       ab; Geschichten von tragischem Ernst stehen neben Kapriolen der Fantasie.
       
       Wichtig war der diesjährigen Jury, auch den literarischen Humor zu
       würdigen. Er ist in vielen der ausgewählten Titel nicht nur Treibstoff des
       Erzählens, sondern auch Ausdruck eines sympathisch undogmatischen
       Weltverhältnisses, das uns besonders in dieser Zeit beeindruckt hat.“
       
       Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):
       
       Tomer Dotan-Dreyfus: „Birobidschan“ (Verlag Voland & Quist, Februar 2023)
       
       Raphaela Edelbauer: „Die Inkommensurablen“ (Klett-Cotta, Januar 2023)
       
       Sherko Fatah: „Der große Wunsch“ (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
       
       Elena Fischer: „Paradise Garden“ (Diogenes Verlag, August 2023)
       
       Charlotte Gneuß: „Gittersee“ (S. Fischer Verlag, August 2023)
       
       Luca Kieser: „Weil da war etwas im Wasser“ (Picus Verlag, August 2023)
       
       Angelika Klüssendorf: „Risse“ (Piper Verlag, August 2023)
       
       Sepp Mall: „Ein Hund kam in die Küche“ (Leykam Verlag, August 2023)
       
       Terézia Mora: „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ (Luchterhand
       Literaturverlag, August 2023)
       
       Thomas Oláh: „Doppler“ (Müry Salzmann Verlag, Februar 2023)
       
       Angelika Overath: „Unschärfen der Liebe“ (Luchterhand Literaturverlag,
       April 2023)
       
       Necati Öziri: „Vatermal“ (claassen, Juli 2023)
       
       Teresa Präauer: [1][„Kochen im falschen Jahrhundert“] (Wallstein Verlag,
       Februar 2023)
       
       Anne Rabe: „Die Möglichkeit von Glück“ (Klett-Cotta, März 2023)
       
       Kathrin Röggla: „Laufendes Verfahren“ (S. Fischer Verlag, Juli 2023)
       
       Tonio Schachinger: „Echtzeitalter“ (Rowohlt Verlag, März 2023)
       
       Sylvie Schenk: „Maman“ (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
       
       Clemens J. Setz: [2][“Monde vor der Landung“] (Suhrkamp Verlag, Februar
       2023)
       
       Tim Staffel: „Südstern“ (Kanon Verlag Berlin, September 2023)
       
       Ulrike Sterblich: [3][„Drifter“] (Rowohlt Verlag Hundert Augen, Juli 2023)
       
       In diesem Jahr waren insgesamt 196 Romane von 113 deutschsprachigen
       Verlagen im Rennen. Aus der 20 Titel umfassenden Longlist wird dann in den
       kommenden Wochen die Shortlist mit den sechs besten Romanen gebildet. Diese
       will die siebenköpfige Jury am 19. September veröffentlichen. Der Gewinner
       oder die Gewinnerin wird bei der Preisverleihung am 16. Oktober, zum
       Auftakt der Frankfurter Buchmesse, verkündet.
       
       Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der
       Branche und wird seit 2005 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 37.500
       Euro dotiert: Der Sieger oder die Siegerin erhält 25.000 Euro, die übrigen
       Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro.
       
       Vergeben wird der Buchpreis von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung
       des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Im vergangenen Jahr hatten 124
       Verlage 202 Werke eingereicht. Der Preis ging dann an Kim de l'Horizon für
       den Roman „Blutbuch“.
       
       Ein Taschenbuch mit Leseproben ist ab dieser Woche in vielen Buchhandlungen
       kostenlos erhältlich.
       
       Der Jury gehören neben Katharina Teutsch an: Shila Behjat (Journalistin und
       Publizistin), Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Melanie
       Mühl (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Lisa Schumacher (Steinmetz’sche
       Buchhandlung, Offenbach), Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung,
       Trier), Matthias Weichelt (Sinn und Form).
       
       22 Aug 2023
       
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