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       # taz.de -- Anti-AKW-Aktivistin klagt erfolgreich: Zu Unrecht observiert
       
       > Cécile Lecomte wurde von der Bundespolizei zu Unrecht überwacht und in
       > einem Fahndungssystem geführt. Das entschied das Verwaltungsgericht
       > Hannover.
       
   IMG Bild: Aktivistin im Visier der Bundespolizei: Cécile Lecomte, hier 2022 auf einer Anti-AKW-Demo in Lingen
       
       Hamburg taz | Die Lüneburger Anti-AKW Aktivistin Cécile Lecomte hat
       erfolgreich gegen die Fahndung und verdeckte Überwachung durch die
       Bundespolizei geklagt. Die Bundespolizei hatte sie zwei Jahre lang im
       polizeilichen [1][Informationssystem Inpol] geführt und darum wurde Lecomte
       jedes Mal gründlicher kontrolliert als Mitstreiter*innen. Das Gericht
       urteilte jetzt: Das war rechtswidrig.
       
       Die verdeckte Überwachung fand rund um den [2][Protest gegen einen
       Castor-Transport 2020] aus dem britischen Sellafield nach Biblis statt.
       Mehrere Wochen wurde Lecomte damals überwacht, die Polizei erlaubte das
       Anfertigen von Bild- und Tonaufzeichnungen bis zum Ende des Transportes.
       
       Die Polizei begründete diese Anordnung damit, dass die Aktivistin sich und
       andere mit ihren Kletter-Aktionen in Gefahr bringen könnte. Außerdem
       sollten weitere Aktionen verhindert werden, so die Polizei. Es lagen
       allerdings keine Beweise dafür vor, dass weitere Protestaktionen geplant
       waren. Diese verdeckte Überwachung war ebenfalls rechtswidrig.
       
       Die Kammer stand Lecomte am Mittwoch außerdem zu, eine erfahrene Kletterin
       zu sein: „Die Klägerin hat in der Vergangenheit stets darauf geachtet,
       Bereiche in der Nähe von elektrifizierten Oberleitungen zu meiden“, heißt
       es vonseiten des Gerichts.
       
       ## Aktivistin seit über 15 Jahren
       
       Erfahren ist [3][Cécile Lecomte] tatsächlich. Seit über 15 Jahren ist die
       auch als „Eichhörnchen“ bekannte Klimaaktivistin auf Protest-Aktionen
       unterwegs. 2010 hat sie mit Mitgliedern von Robin Wood einen
       Castor-Transport bei Greifswald und [4][2016 eine Uranladung zwischen
       Hamburg und Bremen gestoppt]. Aufgrund ihrer Autoimmun-Erkrankung nutzt sie
       einen Rollstuhl, der auch mal beim Klettern dabei ist. Neben ihrem
       Aktivismus ist sie auch Journalistin und gibt Kletterkurse.
       
       Nach der dreistündigen Verhandlung erklärte Cécile Lecomte: „Die
       Missachtung von Grundrechten ist gefährlich, nicht der Protest gegen die
       Atomkraft und Klimakiller!“
       
       8 Sep 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.bmi.bund.de/DE/themen/sicherheit/nationale-und-internationale-zusammenarbeit/polizeiliches-informationswesen/polizeiliches-informationswesen-node.html
   DIR [2] /Castoren-in-Biblis-angekommen/!5726194
   DIR [3] /Cecile-Lecomte/!t5873770
   DIR [4] /Anti-Atom-Protest-in-NRW/!5321349
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jonas Frankenreiter
       
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