# taz.de -- Sicherheitsgipfel in Berlin: Ein gesamtstädtisches Problem
> Vor dem Sicherheitsgipfel fordern Grünen-Bezirksbürgermeisterinnen mehr
> Mittel für Sozialarbeit. Nächtliche Zugangssperre für den Görli wird
> abgelehnt.
IMG Bild: Nur spärlich beleuchtet ist die Görlitzer Straße, die direkt am Görlitzer Park vorbeiführt
Berlin taz | Der [1][Sicherheitsgipfel] wirft seinen Schatten voraus. Mit
einem langen Forderungskatalog traten am Donnerstag die
Grünen-Bezirksbürgermeisterinnnen von Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte,
Clara Herrmann und Stefanie Remlinger, vor die Presse. Geld sei
erforderlich, hieß es. Geld für den Ausbau von Drogenkonsumräumen,
Übernachtungs- und Aufenthaltsangeboten für Suchtkranke und eine bauliche
Umgestaltung der belasteten Areale. [2][Am Leopoldplatz] sowie am
[3][Görlitzer Park nebst Wrangelkiez] häufen sich die Anwohnerklagen über
unzumutbare Zustände bedingt durch Drogenhandel und -konsum.
Sie gehe „mit hohen Erwartungen“ in den Gipfel, sagte Remlinger, „aber das
kann nur der Anfang sein“. Man habe es mit einem „ganzstädtischen Problem“
zu tun. Vor allem eine Kokainschwemme in Berlin trage zu der Verwahrlosung
bei: Mit Natron versetzt sei die Droge – Crack – extrem billig und werde
von einer von Armut betroffenen Klientel konsumiert.
Auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) beraten am
Freitag Senatsvertreter, Polizei und Feuerwehr sowie die
Bezirksbürgermeisterinnen über Maßnahmen für den „Leo“ und den „Görli“.
Auslöser für den Gipfel war eine Gruppenvergewaltigung im Juni im Görlitzer
Park. Wegner hat im Vorfeld die Umzäunung des Parks und eine nächtliche
Zugangssperre erwogen. Herrmann verwahrte sich am Donnerstag bei der
Pressekonferenz dagegen, formulierte es aber verpackt: Sie könne keiner
Maßnahme zustimmen, die zu weiteren Nachteilen für die Anwohner und
Gewerbetreibenden führe. „Verdrängung ist keine Lösung“.
## Bewachte Toiletten gefordert
Zum Forderungskatalog der Bürgermeisterinnen gehört aber noch mehr:
Toiletten mit Personal in den problematischen Gegenden, Zugang zu
Wohnhäusern und Höfen für Unbefugte begrenzen. Vermehrte Reinigung der
Häuser und Kieze.
Anders als Mitte, das den Umbau des Leo laut Remlinger durch Umschichtung
des Bezirkshaushalts selbst zu stemmen versucht, forderte Herrmann vom
Senat für den Umbau des Görli 30 Millionen Euro plus 9 Millionen jährlich
für Instandhaltung. Finanziert werden soll damit unter anderem die
Sanierung der seit Jahren leerstehenden Gebäude im Park, um die Grünanlage
zu beleben.
7 Sep 2023
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## AUTOREN
DIR Plutonia Plarre
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