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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Viele Flugobjekte über Russland
       
       > Moskau meldet Ausbau von Flugabwehr. Ukraine baut offenbar Drohnen aus
       > Karton. Putin trifft Erdogan am Montag.
       
   IMG Bild: Beschädigtes Wohnhaus nach einem mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff in Kursk
       
       ## Frachter verlassen Odessa trotz Blockade
       
       Zwei weitere Frachtschiffe haben trotz einer russischen Seeblockade
       südukrainische Schwarzmeerhäfen verlassen. Daten der Internetseite
       Marinetraffic vom Freitag zufolge haben die beiden Schiffe vom Hafen
       Piwdennyj circa 20 Kilometer östlich von Odessa abgelegt. Die Frachter
       „Filia Glory“ und „Ocean Courtesy“ fahren unter den Flaggen von Liberia und
       den Marshall-Inseln.
       
       In den ukrainischen Schwarzmeerhäfen sitzen seit dem Beginn des russischen
       Einmarsches vor über 18 Monaten Dutzende Handelsschiffe fest.
       Zwischenzeitlich konnten im Rahmen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen
       Getreides einige Frachter die Häfen verlassen, doch seit Mitte Juli hat
       Russland die Vereinbarung ausgesetzt und die Seeblockade wieder in Kraft
       gesetzt. (dpa)
       
       ## Russland droht mit G20-Blockade
       
       Russland droht mit der Blockade einer G20-Erklärung, sollten seine
       Ansichten über die Ukraine und andere Krisen nicht berücksichtigt werden.
       Das sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow vor Studierenden in
       Moskau. Der G20-Gipfel ist am 9. und 10. September in Neu-Delhi. Russland
       wird von Lawrow vertreten. Präsident Wladimir Putin hat das Land nicht mehr
       verlassen, seit im März ein internationaler Haftbefehl gegen ihn erlassen
       wurde. (rtr)
       
       ## Putin trifft Erdogan am Montag
       
       Der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege
       Recep Tayyip Erdogan werden am Montag zu Gesprächen in Sotschi
       zusammenkommen. Das gibt das russische Präsidialamt bekannt. (rtr)
       
       ## Guterres macht Vorschläge für neues Getreideabkommen
       
       UN-Generalsekretär António Guterres will das Getreideabkommen mit Russland
       und der Ukraine durch neue Vorschläge wiederbeleben. Er habe dem russischen
       Außenminister Sergej Lawrow einen Brief mit einer Reihe konkreter Angebote
       geschrieben, sagte Guterres am Donnerstag (Ortszeit). „Wir haben einige
       konkrete Lösungen für die Probleme, die einen effektiven oder effektiveren
       Zugang russischer Lebensmittel und Düngemittel zu den globalen Märkten zu
       angemessenen Preisen ermöglichen“, sagte er.
       
       Zum genauen Inhalt seiner Vorschläge sagte Guterres nichts. Er forderte,
       das neue Abkommen müsse stabil sein und dürfe sich nicht wieder von „Krise
       zu Krise schleppen“.
       
       Lawrow sagte bei einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan,
       Russland habe eine Liste mit Forderungen vorgelegt, die der Westen erfüllen
       müsse, damit die ukrainischen Getreidelieferungen über das Schwarze Meer
       wieder aufgenommen werden könnten.
       
       Die Vereinten Nationen und die Türkei hatten im Juli 2022 ein Abkommen
       ausgehandelt, das es der Ukraine ermöglichte, Getreide und andere
       Lebensmittel von drei Schwarzmeerhäfen aus zu verschiffen. Das sollte vor
       allem ärmeren Ländern zugutekommen. In einem separaten Memorandum zwischen
       den UN und Moskau wurde zugesagt, Hindernisse für russische Lebens- und
       Düngemittelexporte auf die Weltmärkte zu beseitigen. Russland beklagte sich
       wiederholt, dass die Hindernisse fortbestünden. Das Abkommen wurde dreimal
       verlängert, [1][bevor es Moskau im Juli aussetzte]. (ap)
       
       ## Moskau meldet abgeschossene Drohne
       
       Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Bürgermeisters von Moskau
       eine Drohne kurz vor der Hauptstadt abgefangen. Die Drohen sei in
       Ljubertsi, südöstlich von Moskau, niedergegangen, schreibt Sergej Sobjanin
       auf Telegram.
       
       Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt
       hatte Sobjanin bereits am Donnerstag vom Ausbau der eigenen
       Luftverteidigung gesprochen. „In diesem Jahr haben wir viel getan, um
       Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen“, sagte
       Sobjanin der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend vor Vertretern
       kommunaler Unternehmen. In den vergangenen Wochen seien teils täglich neue
       Flugabwehrsysteme errichtet worden, behauptete Sobjanin, der sich in mehr
       als einer Woche wiederwählen lassen will. „Manchmal hat der Asphalt gar
       keine Zeit zum Abkühlen – und schon sind die Raketen im Einsatz, die die
       fliegenden Drohnen abschießen.“
       
       Unabhängige Beobachter äußern hingegen immer wieder Zweifel an offiziellen
       Darstellungen, wonach viele der mutmaßlich ukrainischen Drohnen von der
       Moskauer Flugabwehr erkannt und abgeschossen werden. (rtr/dpa)
       
       ## Schäden durch Drohnen in russischer Stadt
       
       Zwei ukrainische Drohnen haben einem russischen Gouverneur zufolge die
       russische Stadt Kurtschatow angegriffen. Ein Wohnhaus und ein
       Verwaltungsgebäude seien beschädigt worden, schreibt Roman Starowoit auf
       Telegram. (rtr)
       
       ## Russland meldet Abschuss von UFO
       
       Laut russischen Gouverneur hat die Luftabwehr Russlands in der
       nordwestlichen Region Oblast Pskow einen unbekannten Flugkörper
       abgeschossen. Gouverneur Michail Wedernikow postete auf Telegram ein Video,
       das eine Explosion am Himmel zeigt. Laut Wedernikow, hat es sich um ein
       „nicht identifizierbares Objekt“ gehandelt. Nach dem Abschuss habe es keine
       Schäden am Boden gegeben. In derselben Region hatte Russland nach eigenen
       Angaben am Mittwoch über dem Militärflugplatz von Pskow bereits einen
       Drohnenangriff vereitelt, infolgedessen vier russische Transportflugzeuge
       beschädigt worden waren. (rtr)
       
       ## Ukraine wehrt sich mit Pappraketen
       
       Die Ukraine hat Medienberichten zufolge vor einigen Tagen den militärischen
       Teil eines Flughafens im russischen Grenzgebiet Kursk mit einem neuen
       Drohnentyp angegriffen. Insgesamt 16 aus Karton gefertigte Flugkörper, die
       für Flugabwehr-Radare nur schwer zu orten sein sollen, seien in der Nacht
       zum vergangenen Sonntag zum Einsatz gekommen, berichteten ukrainische
       Medien am Donnerstag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU.
       Dabei sollen in Kursk fünf russische Kampfflugzeuge und mehrere
       Flugabwehrsysteme beschädigt worden sein. Unabhängig überprüft werden
       konnte das zunächst nicht.
       
       Russische Behörden hatten zuvor zwar das Flugabwehrfeuer auf feindliche
       Drohnen bestätigt, aber keine Angaben zu Schäden an Flugzeugen und anderer
       Militärtechnik gemacht. Satellitenaufnahmen vom Montag zeigten ebenfalls
       keine eindeutig erkennbaren Zerstörungen.
       
       Aus Karton und Gummibändern gefertigte Leichtgewichtsdrohnen hatte Kiew
       einem Medienbericht zufolge im Frühjahr von einer australischen Firma
       erhalten. In den vergangenen Tagen flogen ukrainische Drohnen mehrfach
       erfolgreich Angriffe auf Ziele in Russland, selbst in großer Entfernung von
       der Grenze. (dpa)
       
       ## Bulgariens Tourismus leidet unter Ukraine-Krieg
       
       Die erste Sommersaison nach Corona an der bulgarischen Schwarzmeerküste
       zeichnet sich als schwach ab. Hoteliers und Lokalbetreiber im größten
       bulgarischen Badeort am Schwarzen Meer, Slantschew Brjag (Sonnenstrand),
       ziehen Ende August eine enttäuschende vorläufige Bilanz. „Kürzer als
       erwartet und schlechter als prognostiziert“, beschrieben sie die
       auslaufende Sommersaison 2023.
       
       Das Interesse von Feriengästen aus Westeuropa, auch aus Deutschland, liege
       weit unter den Erwartungen, beklagt die Branche noch vor Bekanntwerden der
       Zahlen des Ministeriums für Tourismus in Sofia für die gesamte Saison. Die
       Tourismusanbieter machen hauptsächlich die Folgen des russischen
       Angriffskriegs in der Ukraine verantwortlich für die Entwicklung.
       
       Bulgariens Strände liegen wie die ukrainische Küste am Schwarzen Meer. Von
       den bekanntesten bulgarischen Badestrände bis zur der Krim beziehungsweise
       bis nach Odessa sind es rund 400 Kilometer Luftlinie. (dpa/taz)
       
       1 Sep 2023
       
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