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       # taz.de -- Reaktionen auf „Deutschlandpakt“: Hendrik Wüst fühlt sich „veräppelt“
       
       > Die Bundesländer sind bereit für den „Deutschland-Pakt“ – zumindest laut
       > eigener Aussage. CDU-Ministerpräsidenten sehen darin „nichts Neues“.
       
   IMG Bild: Schnellere Digitalisierung wünschen sich alle: Aktenordner im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
       
       Berlin taz/dpa | Der Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu
       [1][einer „nationalen Kraftanstrengung“] stößt auf ein geteiltes Echo. Von
       Arbeitgebern und aus den Ländern kam Zustimmung und Bereitschaft zur
       Mitwirkung an [2][dessen „Deutschland-Pakt“.] Die Ministerpräsidenten der
       Union und deren Fraktionsspitze äußerten sich aber teils sehr skeptisch.
       
       Scholz hatte am Mittwoch im Bundestag Ländern, Kommunen und der Union
       vorgeschlagen, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um
       Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, die Verwaltung zu digitalisieren
       und Unternehmen zu fördern.
       
       „Wir sollten da mitwirken“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael
       Kretschmer (CDU) in den ARD-Tagesthemen. Aus staatsbürgerlicher
       Verantwortung sollte man zu solchen Gesprächen auch keine Vorbedingungen
       stellen. Über den Vorschlag wollten die Ministerpräsidenten der Länder auch
       auf ihrer bis Donnerstag dauernden Konferenz in Brüssel sprechen.
       
       Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte: „Ich
       erwarte, dass der Kanzler seinen Ankündigungen Taten folgen lässt. Die
       Länder stehen bereit.“ Die Bundesländer drängten seit anderthalb Jahren auf
       einen solchen Pakt. Deshalb zeigte er sich über den Zeitpunkt nun
       „verwundert“. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte sich
       am Mittwoch ebenfalls offen gezeigt, aber erklärt, dafür sei eine
       „handlungsfähige und anpackende Bundesregierung“ nötig.
       
       ## Die Bundesländer sind handlungsbereit
       
       Scharf reagierte [3][Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst
       (CDU)]: Er sagte, er fühle sich von Scholz „veräppelt“, und nannte den
       „Deutschland-Pakt“ einen „PR-Gag“. Zustimmung erhielt Scholz von der
       rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Niedersachsens
       Stephan Weil (SPD) sowie von Baden-Württembergs Regierungschef Winfried
       Kretschmann (Grüne).
       
       Zurückhaltend äußerte sich auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen
       Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg. „Das ist alter Wein in neuen
       Schläuchen“, sagte er dem WDR. „Dass die Bundesregierung endlich
       Genehmigungsverfahren beschleunigen will, begrüßen wir“, sagte dagegen
       Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Jetzt müsse die Bundesregierung ihr
       Maßnahmenpaket gemeinsam mit den Ländern „schnell auf den Weg bringen“,
       verlangte er in der Rheinischen Post.
       
       7 Sep 2023
       
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