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       # taz.de -- Proteste gegen LNG-Terminal auf Rügen: Robert Habeck muss zurückrudern
       
       > Die Proteste auf Rügen gegen das LNG-Terminal lenken den Blick auf ein
       > überflüssiges, ökologisch gefährliches Projekt. Und auf die Rolle der
       > Grünen dabei.
       
   IMG Bild: Symbolische Kletteraktion: Klima-Aktivist*innen bestiegen auf Rügen Rohre der geplanten Pipeline
       
       Es ist keine leichte Aufgabe, die sich die
       Klimagerechtigkeitsaktivist:innen von Ende Gelände gestellt
       haben: Die Verhinderung eines Infrastrukturprojekts, das laut
       Bundesregierung unverzichtbar für die deutsche Energiesicherheit ist. Das
       [1][LNG-Terminal] vor Rügen und die dazugehörige Pipeline, um die es hier
       geht, machen mit ihrer Lage auf und unter dem Wasser zudem den direkten
       Protestzugriff fast unmöglich.
       
       Ende Gelände hat mit seinem Protest am Samstag zumindest ein
       ausdrucksstarkes, wenn auch symbolisches Bild geschaffen: Im Hafen von
       Mukran erklommen die Aktivist:innen Rohre für die 50 Kilometer lange
       Pipeline, die derzeit durch den Greifswalder Bodden gelegt wird.
       Geschaffen haben sie damit ein Bild, das man genau betrachten sollte – vor
       allem die Grünen um ihren Minister Robert Habeck, der für die Pläne
       verantwortlich ist.
       
       Beim genaueren Hinsehen zeigt sich: Der Bau der Pipeline durch das
       hochsensible Ökosystem Bodden – aufgrund des LNG-Beschleunigungsgesetzes
       ohne Umweltverträglichkeitsprüfung – ist eine ökologische Katastrophe, die
       unter normalen Umständen niemals genehmigt worden wäre. Ganz zu schweigen
       von den Störungen für Mensch und Natur, die das Terminal, das flüssiges
       Frackinggas regasifizieren soll, mit sich bringen wird. Aber normal war die
       Situation nicht, als Deutschland sich aus der [2][Belieferung mit
       russischem Erdgas] befreite und den Ausbau riesiger LNG-Kapazitäten in
       Angriff nahm; schließlich drohten Gasmangel und ein kalter Winter.
       
       Nur: Das gilt nicht mehr, wie eine jüngste Studie des Deutschen Instituts
       für Wirtschaftsforschung beweist. Die Speicher sind voll. Der LNG-Ausbau
       wird Überkapazitäten produzieren, die dann in den Export gehen – die
       Gasindustrie jubelt über dieses Geschenk. Auf der Strecke bleibt die
       [3][Klimaneutralität] bis 2045. Die Grünen stehen mit dem Festhalten an der
       damaligen Entscheidung auf der falschen Seite der Geschichte. Doch noch ist
       es nicht zu spät zurückzurudern.
       
       24 Sep 2023
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Erik Peter
       
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