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       # taz.de -- Kobalt- und Kupfererz-Abbau im Kongo: Amnesty prangert Gewalt an
       
       > Die Rohstoffförderung führe im Kongo unter anderem zu Zwangsräumungen und
       > Misshandlungen durch Sicherheitskräfte, heißt es in einem Bericht der
       > NGO.
       
   IMG Bild: Bergleute arbeiten in einer ehemaligen Kupfer-Kobalt-Mine außerhalb von Kolwezi im Kongo
       
       Berlin/Kinshasa dpa | Die Menschenrechtsorganisation [1][Amnesty
       International] prangert Gewalt und Zwangsvertreibungen beim Abbau von
       Kobalt- und Kupfererz in der Demokratischen Republik Kongo an. Verstärkte
       Rohstoffförderung führe in dem Land „zu rechtswidrigen Zwangsräumungen,
       Brandstiftung, Misshandlungen und sexualisierter Gewalt durch
       Sicherheitskräfte“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht
       der Organisation. Bergbauunternehmen und staatliche Behörden sollten
       unabhängige Untersuchungen einleiten und Betroffene entschädigen.
       
       In dem Bericht „Powering Change or Business as Usual?“ (Den Wandel
       vorantreiben oder weitermachen wie immer) dokumentieren Amnesty
       International und die Nichtregierungsorganisation Initiative pour la Bonne
       Gouvernance et les Droits Humains Menschenrechtsverletzungen im
       Zusammenhang mit Bergbauprojekten multinationaler Unternehmen. Als Beispiel
       wird die Stadt Kolwezi in der Provinz Lualaba genannt: In einem Stadtteil
       seien rund 39.000 Menschen von der Zerstörung ihres Viertels betroffen,
       seit 2015 ein riesiger Kupfer- und Kobalterz-Tagebau den Betrieb wieder
       aufgenommen habe.
       
       Hunderte Bewohner seien aufgefordert worden, das Viertel zu verlassen, hieß
       es weiter. Armeeangehörige hätten eine Siedlung bei Kolwezi abgebrannt. Die
       nahegelegene Mine werde von einer Tochtergesellschaft eines Unternehmens in
       Dubai betrieben. In einem anderen Fall sei eine Landwirtin, die versucht
       habe, ihre Ernte vor der Vernichtung einzufahren, von drei Soldaten
       angegriffen und vergewaltigt worden.
       
       Amnesty-Expertin Kristina Hatas sagte, die staatlich unterstützten
       rechtswidrigen Zwangsräumungen im Zuge der industriellen Förderung von
       Kupfer- und Kobalterz zerstörten unzählige Leben. Rohstoffe aus dem Kongo
       spielten eine zentrale Rolle bei der Energiewende. Aber: „Die
       Dekarbonisierung der Weltwirtschaft darf nicht auf Kosten der Menschen vor
       Ort ausgetragen und ihre Rechte dürfen nicht mit Füßen getreten werden.“
       
       12 Sep 2023
       
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