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       # taz.de -- Nach gewaltsamen Protesten: Kein Eritrea-Event in Stuttgart
       
       > Nach den Ausschreitungen in Stuttgart zieht die Stadt Konsequenzen. Der
       > Mietvertrag für eine Eritrea-Veranstaltung in einer Stadthalle wurde
       > aufgehoben.
       
   IMG Bild: Festnahmen bei einer Eritrea-Veranstaltung am vergangenen Wochenende in Stuttgart
       
       Berlin/Stuttgart dpa/afp | Nach [1][den gewaltsamen Ausschreitungen im
       Zusammenhang mit einer Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart] am vergangenen
       Wochenende soll ein neues ähnliches Treffen in der baden-württembergischen
       Landeshauptstadt unterbunden werden. Ein für Samstag geschlossener
       Mietvertrag für eine städtische Halle im Stadtteil Zuffenhausen sei
       aufgehoben worden, teilte die Stadt am Mittwochabend mit. Darauf hätten
       sich die Stadt und der Verband der eritreischen Vereine in Stuttgart und
       Umgebung geeinigt.
       
       Die geplante Veranstaltung des Verbands finde somit nicht statt. Die
       Entscheidung sei „im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nach
       intensiven Gesprächen“ gefallen, hieß es von der Stadt weiter. Der Verband
       erklärte demnach, er wolle „den Sorgen der Bürgerschaft und der gesamten
       Öffentlichkeit Rechnung tragen sowie seine Kooperationsbereitschaft
       zeigen“.
       
       Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) begrüßte die Aufhebung des
       Mietvertrags. Er forderte in diesem Zusammenhang erneut „eine harte und
       schnelle Bestrafung der Gewalttäter“ vom Wochenende – gegebenenfalls in
       sogenannten beschleunigten Gerichtsverfahren. Er verlangte zudem, „dass
       sich das Land Baden-Württemberg für eine Abschiebung der Straftäter nach
       Eritrea einsetzt“.
       
       Der Stuttgarter Polizeivizepräsident Carsten Höfler dankte der Stadt und
       warnte Gewalttäter vor einer Anreise. Er hoffe, „dass die Aufhebung Wirkung
       zeigt und alle erreicht, die geplant hatten, am Wochenende erneut nach
       Stuttgart zu reisen“, erklärte er. Die Polizei werde „am Wochenende
       besonders aufmerksam sein“, um „konsequent und niederschwellig reagieren zu
       können“.
       
       ## Mehr als 30 verletzte Einsatzkräfte
       
       Mutmaßlich [2][zur eritreischen Opposition zählende Tatverdächtige hatten
       am Samstag Polizisten attackiert.] Sie wollten eine als Eritrea-Seminar
       bezeichnete Veranstaltung eines regierungsnahen eritreischen Vereins stören
       und setzten auch Schlagwaffen ein. 31 Einsatzkräfte wurden überwiegend
       leicht verletzt. Insgesamt gibt es 228 Tatverdächtige.
       
       Das seit 1993 von [3][Präsident Isaias Afwerki autoritär regierte Eritrea
       ist einer der am stärksten abgeschotteten Staaten der Welt.] Bei
       Pressefreiheit, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung rangiert
       das nordostafrikanische Land weltweit auf einem der hinteren Plätze. Anfang
       Juli gab es im hessischen Gießen massive Ausschreitungen bei einem
       Eritrea-Festival.
       
       21 Sep 2023
       
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