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       # taz.de -- Angriff auf Künstler: Attacke mit Krücke
       
       > Der indische Künstler Sajan Mani erlitt bei einem Angriff eine 15
       > Zentimeter lange Platzwunde am Kopf. Er vermutet Rassismus als Tatmotiv.
       > Die Polizei nicht.
       
   IMG Bild: Sajan Mani
       
       Berlin taz | Der [1][Performancekünstler Sajan Mani] ist Opfer einer
       schweren körperlichen Attacke geworden. Ein bei Instagram veröffentlichtes
       Video zeigt den 41-jährigen gebürtigen Inder mit einem Kopfverband im
       Krankenwagen. Die 15 Zentimeter lange Platzwunde sei mit 33 Stichen genährt
       worden, sagte Mani am Sonntag nach seiner Entlassung aus der Klinik zur
       taz. Sein rechtes Ohr sei verletzt. Der Abdruck des Krückstocks, mit dem er
       geschlagen worden sei, zeichne sich zwischen seinen Schulterblättern ab. Er
       gehe von einem rassistisch motivierten Angriff aus.
       
       Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag gegen 14.45 Uhr in der Lankwitzer
       Straße in Alt-Mariendorf an einer Haltestelle. Mani und eine
       Künstlerkollegin hatten auf den Bus gewartet. Nach Angaben der Polizei
       wurde der Tatverdächtige festgenommen und in einem geschlossenen
       psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.
       
       Am Donnerstagmorgen vor dem Angriff auf Mani habe der Mann bereits zweimal
       „wahllos“ Menschen mit seiner Krücke angegriffen und daraufhin einen
       Platzverweis bekommen, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag zur taz. Der
       Tatverdächtige sei mutmaßlich [2][massiv psychisch gestört]. Es sei nicht
       davon auszugehen, dass der Angriff auf Mani rassistisch begründet war.
       
       ## Kunstpreis verliehen bekommen
       
       Mani bekam 2021 von der Akademie der Künste den Kunstpreis Berlin
       verliehen. Er habe hier schon oft [3][Rassismus] zu spüren bekommen und
       höre das auch von seinen migrantischen Künstlerkollegen, so Mani zur taz.
       Nie zuvor sei er aber körperlich angegriffen worden.
       
       Der Schlag gegen den Kopf habe ihn von hinten getroffen. Er sei zu Boden
       gegangen, weitere Schläge seien gefolgt. Um sein Leben bangend habe er sich
       kriechend auf die andere Straßenseite gerettet. Außer ihm hätten noch mehr
       Leute auf den Bus gewartet. „Ich gehe davon aus, dass er mich bewusst oder
       unbewusst ausgewählt hat.“
       
       24 Sep 2023
       
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