# taz.de -- Verkehrsministerkonferenz in Köln: Demo fürs Deutschlandticket
> Die Verkehrsminister:innen tagen, auch Volker Wissing wird
> erwartet. Streitpunkt: das 49-Euro-Ticket. Hunderte protestieren für
> dessen Zukunft.
IMG Bild: Demo für das 49-Euro-Ticket vor der Verkehrsministerkonferenz in Köln
Berlin taz | „Es wird Zeit, dass der Bundesverkehrsminister seine
Blockadehaltung beim 49-Euro-Ticket aufgibt“, forderte Amadeo Kaus,
Sprecher von Fridays for Future Köln, gegenüber der taz am Mittwoch. Zuvor
hatte er mit weiteren Klimaaktivist:innen, Verkehrsverbänden und
Gewerkschaften in Köln für den Erhalt des Deutschlandtickets demonstriert.
Anlass der Proteste ist die zweitägige Verkehrsministerkonferenz, die am
Mittwoch startete. Die Veranstalter:innen sprachen von rund 600
Teilnehmenden, laut der Kölner Polizei waren es etwa 200.
Die Zukunft des 49-Euro-Tickets gilt als zentrales Thema des Treffens der
Verkehrsminister:innen. Bislang teilen sich Bund und Länder die Kosten für
[1][das bundesweit gültige Nahverkehrsticket]. Die 16 Länder wollen auch
die Hälfte möglicher Mehrkosten von rund 1,1 Milliarden Euro übernehmen.
„Wenn das Deutschlandticket erhalten bleiben soll, muss Volker Wissing
zusagen, dass der Bund die andere Hälfte des Defizits für 2024 ausgleicht“,
verlangte Martin Tönnes, Bundesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland
(VCD).
„Das Deutschlandticket macht natürlich nur da Sinn, wo es genug Busse und
Bahnen gibt“, so Tönnes weiter. Die Demonstrierenden gingen deshalb auch
für den Ausbau des Nahverkehrs auf die Straße; der VCD forderte [2][ein
Sozialticket für 29 Euro]. „Wir fahren zusammen!“, ein Bündnis zwischen der
Gewerkschaft Verdi und Fridays for Future, sprach sich für mehr
Investitionen in das ÖPNV-Personal und ein bundesweit einheitliches
Semesterticket aus.
Weiteres Thema des Ministertreffens in Köln ist die Reform der
Straßenverkehrsordnung. [3][Eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes] soll
es Kommunen zum Beispiel erleichtern, neue Busspuren zu planen und
umzusetzen. Verbände kritisieren aber, dass etwa die Einführung
flächendeckender Tempo-30-Zonen nach wie vor schwierig bleibe und
Barrierefreiheit außer Acht gelassen werde.
Vorherigen Treffen der Landesverkehrsminister:innen, bei denen es um
das Deutschlandticket ging, war Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)
ferngeblieben. Nun wird mit seiner Teilnahme gerechnet, die Protestierenden
hoffen deshalb auf eine Einigung.
11 Oct 2023
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## AUTOREN
DIR Nanja Boenisch
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