# taz.de -- Ausbau der Windkraft in Süddeutschland: Söder verpennt die Energiewende
> Der Ausbau der Windkraft geht voran. Aber es kann nicht sein, dass Bayern
> und das grün regierte Baden-Württemberg auf die Bremse treten.
IMG Bild: Davon werden im Süden mehr gebraucht: Windräder und Hochspannungsleitungen
Im Süden der Republik ist die Botschaft offenbar noch immer nicht
angekommen: Die Windkraft muss schnell und massiv ausgebaut werden, die
Energiewende weg von den Fossilen duldet keinen Aufschub – wegen der
Klimakrise, des steigenden Bedarfs und der Strompreise. [1][Dass in Bayern
nur sechs (!) Windräder in den ersten neun Monaten dieses Jahres den
Betrieb aufgenommen haben], zeigt die große Ignoranz der bayerischen
Regierung in Sachen Klimakrise. Der stetige Hinweis von
CSU-Ministerpräsident Markus Söder, dass in Bayern viel andere erneuerbare
Energie produziert wird, sticht nicht.
Am Ausbau der Windkraft führt kein Weg vorbei, sie ist eine tragende Säule
der Energiewende. Die Lage in Bayern ist nicht überraschend – aber dass in
Baden-Württemberg, wo die Grünen seit mehr als zehn Jahren die Regierung
führen, in den ersten drei Quartalen nur 13 Windräder an den Start gegangen
sind, ist frappierend. Ausgerechnet in dieser grünen Hochburg wird die
Energiewende verschleppt.
Glücklicherweise [2][geht es andernorts voran]: Immerhin ist die
Neuanlagen-Leistung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 50
Prozent gestiegen. Sicher geht noch mehr, denn komplizierte
Genehmigungsverfahren und unzählige Vorschriften machen Anlagenbauern das
Leben schwer. Doch die Bundesregierung hat hier schon vieles für eine
Verbesserung auf den Weg gebracht; das Erreichte ist gar nicht schlecht.
Die Zahl der Genehmigungen neuer Anlagen ist auf Rekordniveau.
Aber auch hier sieht es im Süden mau aus – zu Lasten der übrigen Republik.
Dass ausgerechnet dort, [3][wo viele Windanlagen entstehen, die
Bürger:innen mehr für den Strom zahlen müssen] als in den
Verweigerer-Regionen, ist grotesk. Wenn der Süden nicht bereit ist, mehr
Windstrom zu produzieren, sollte er auch mehr Geld für den Strom bezahlen,
der woanders produziert wird. Zumindest aber müssen sich die Regionen, die
wenig Windkraft haben, stärker an den Ausbaukosten beteiligen, als es heute
der Fall ist.
12 Oct 2023
## LINKS
DIR [1] /Ausbau-der-Windenergie/!5966101
DIR [2] https://www.heise.de/news/Windkraft-Ausbau-auf-deutschem-Festland-waechst-9332195.html
DIR [3] /Reform-von-Netzentgelten/!5949982
## AUTOREN
DIR Anja Krüger
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