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       # taz.de -- Tote Delfine im Amazonas: Hitze killt Säuger
       
       > Zu hohe Wassertemperaturen sind wahrscheinlich der Auslöser für den Tod
       > von mehr als hundert Delfinen. Auch Menschen haben mit der Hitze zu
       > kämpfen.
       
   IMG Bild: Über 100 tote Delfine im Amazonas-Regenwald: Wahrscheinlich sind hohe Wassertemperaturen der Grund
       
       São Paulo ap | Mehr als hundert tote Delfine sind im brasilianischen
       [1][Amazonas-Regenwald] angeschwemmt worden. In der Region rund um den
       Tefé-See seien am Montag zwei weitere tote Tiere gefunden worden, meldete
       das Mamirauá-Institut, eine Forschungsgruppe des Ministeriums für
       Wissenschaft. Ein von der Einrichtung veröffentlichtes Video zeigte, wie
       Geier an den Kadavern der Delfine pickten, die am Ufer lagen. Auch Tausende
       Fische in der Gegend seien gestorben, hieß es in Berichten von Lokalmedien.
       
       Experten gehen davon aus, dass [2][hohe Wassertemperaturen] vermutlich die
       Ursache für den Tod der Säuger und Fische in der Gegend sind. In der
       vergangenen Woche wurden in der Region um den Tefé-See über 39 Grad Celsius
       gemessen. Allein in dem See hätten sich einmal rund 1.400 Flussdelfine
       getummelt, sagte Miriam Marmontel, eine Forscherin am Mamirauá-Institut.
       
       In einer Woche habe man jedoch schon rund 120 der Tiere verloren, was fünf
       bis zehn Prozent der Population ausmachen könnte. Vielen weiteren Delfinen
       drohe der baldige Tod, wenn die Wassertemperaturen weiter so hoch blieben,
       warnten die Experten.
       
       Arbeiter bargen seit der vergangenen Woche die Delfinkadaver in einer
       Region, in der trockene Flüsse auch die verarmten Ufergemeinden in
       Mitleidenschaft gezogen habe. Der Gouverneur von Amazonas, Wilson Lima,
       rief am Freitag wegen der Dürre den Notstand aus. Nicson Marreira,
       Bürgermeister von Tefé, einer Stadt mit 60.000 Einwohnern, sagte, seine
       Regierung könne keine Lebensmittel direkt an einige abgelegene Gemeinden
       liefern, weil die Flüsse nicht genug Wasser führten.
       
       „Viele Gemeinden sind isoliert, [3][ohne Zugang zu Wasser guter Qualität]
       und ohne Zugang zum Fluss, der ihr wichtigstes Transportmittel ist“, sagte
       Ayan Fleischmann vom Mamirauá-Institut. Die Wassertemperaturen seien von 32
       Grad am Freitag auf fast 38 Grad am Sonntag gestiegen. Die Ursache für den
       Tod der Delfine werde noch ermittelt, aber die hohe Temperatur sei
       wahrscheinlich dafür verantwortlich.
       
       3 Oct 2023
       
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