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       # taz.de -- Nach Angriff auf Israel: Schutz für jüdische Einrichtungen
       
       > Innenministerin Faeser (SPD) sagt, alle Sicherheitsbehörden seien
       > sensibilisiert. Israel-Soli-Demos laufen in deutschen Städten.
       
   IMG Bild: Polizeifahrzeuge stehen vor der Synagoge in der Ryckestraße in Berlin am 7. Oktober
       
       Berlin taz | Angesichts der [1][Gewalteskalation in Israel] geraten auch
       jüdische Einrichtungen und Institutionen in Deutschland, aber auch
       international verstärkt in den Blick. Wie ein Sprecher des
       Bundesinnenministeriums der taz mitteilte, seien die Sicherheitsbehörden
       von Bund und Ländern über die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel
       besorgt und beobachteten sehr genau etwaige Reaktionen in Deutschland. Man
       aktualisiere laufend die Gefährdungsbewertungen für jüdische und
       israelische Einrichtungen und erhöhe die Schutzmaßnahmen, wo dies
       erforderlich ist. In Berlin sei bereits am Samstag der Schutz durch die
       Polizei unmittelbar erhöht worden.
       
       Bundesinnenministerin [2][Nancy Faeser] (SPD) hatte auch unmittelbar nach
       der Gewalteskalation persönlich reagiert. „Der furchtbare Terror der Hamas
       gegen die israelische Bevölkerung erschüttert uns zutiefst“, so Faeser.
       „Wir stehen eng an der Seite Israels und trauern mit der israelischen
       Bevölkerung um die Opfer.“ Die SPD-Politikerin betonte: „Der Schutz von
       Jüdinnen und Juden in Deutschland hat für uns allerhöchste Priorität.“
       
       Deshalb habe man sofort reagiert, alle Sicherheitsbehörden seien
       sensibilisiert. Jüdische Einrichtungen wie etwa Schulen, Synagogen und
       Museen, haben einen kontinuierlichen Polizeischutz, der jetzt aufgestockt
       werde. Vor dem Jüdischen Museum in Berlin etwa sind nun mehrere
       Polizeiwagen positioniert. Faeser betonte zudem, dass die
       Sicherheitsbehörden mögliche Unterstützer der Hamas in der islamistischen
       Szene sehr genau im Blick hätten.
       
       Für scharfe Kritik hatte am Samstag eine Aktion des Palästinensischen
       Gefangenensolidaritätsnetzwerks Samidoun im Berliner Bezirk Neukölln
       gesorgt. In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die zeigten, dass
       Anhänger:innen der Organisation aus Freude über den brutalen Angriff
       Süßigkeiten auf der Sonnenallee verteilten. Unter anderem forderte die
       Deutsch-Israelische Gesellschaft ein Verbot von Samidoun. Sie sei eine
       Vorfeldorganisation der marxistisch-leninistischen Terrororganisation PFLP,
       die aktuell zur Unterstützung der Terroraktionen der Hamas aufrufe und
       dafür mobilisiere.
       
       ## Demos pro Israel
       
       Bei einer Soli-Kundgebung, organisiert von der WerteInitiative
       jüdisch-deutsche Positionen am Sonntag vor dem Brandenburger Tor
       verurteilte auch der israelische Botschafter Ron Prosor die Aktion scharf.
       Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, versprach bei der
       Kundgebung: „Wir werden alles tun, gemeinsam mit den Sicherheitskräften, um
       das jüdische Leben in Berlin zu schützen.“ Auch in anderen Städten, etwa in
       Halle und Düsseldorf, gingen Menschen pro Israel auf die Straße.
       
       Das Auswärtige Amt rät derzeit von Reisen nach Israel, Gaza und in die
       Palästinensischen Gebiete dringend ab. Medienberichten zufolge soll sich
       unter den Todesopfern auch eine Künstlerin mit deutscher
       Staatsangehörigkeit befinden. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, Deutschland
       stehe fest an der Seite Israels. „Die Sicherheit Israels ist deutsche
       Staatsräson. Das gilt gerade auch in schweren Stunden wie diesen.“
       
       8 Oct 2023
       
       ## LINKS
       
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