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       # taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Introvertiert und verschroben
       
       > Die Reihe Edition DUR präsentiert zum zweijährige Bestehen viele
       > Klangtüfteleien. Und auch das Label Gondwana Records feiert seinen 15.
       > Geburtstag.
       
   IMG Bild: Bringt ihre Klangtüftelein unter als Moritz Fasbender unter die Leute: Friederike Bernhardt
       
       Huch, wird das schon wieder früh düster. Und dann auch noch Zeitumstellung,
       die bald um die Ecke kommt. Besser, man schwingt sich proaktiv auf ein
       Leben unter Kunstlicht ein indem man schon am Sonntag Nachmittag zum
       Konzert geht – noch bevor es überhaupt dunkel wird.
       
       Die Reihe Edition DUR (ihr Motto „Everything goes as long it´s worth it!) –
       an den Start gebracht von Sven Hasenjäger und dem Musiker und Musikmanager
       Daniel Meteo – feiert den Abschluss ihres zweiten Jahrs. In dem brachte das
       Label acht Alben heraus, die nur auf Vinyl erschienen, unter anderem von
       Sophie Hunger und Thomas Fehlmann.
       
       Neben DJ-Sets von Masha Qrella und der toll sperrigen Singer-Songwriterin
       Anika gibt es Live-Auftritte von Thomas Fehlmann und der Komponistin
       Friederike Bernhardt, die ihre introvertierten und verschrobenen
       Klangtüftelein unter dem Pseudonym Moritz Fasbender unter die Leute bringt.
       
       Außerdem gibt sich die No Wave-Legende Arto Lindsay die Ehre und spielt
       einen seiner raren Berlin-Auftritte [1][in der Kuppelhalle des Silent
       Green]. Irgendwo auf dem weiten Feld zwischen Gitarren-Noise und Bossa Nova
       wird er wohl herumtollen – wird sicher toll (silent green kulturquartier,
       22.10, 16.30 Uhr, [2][Tickets VVK 20 Euro, AK 25 Euro]).
       
       Am Montag lädt dann das ebenfalls breit aufgestellte Label Gondwana Records
       zum 15. Geburtstag. Gegründet wurde es von einem dem Spiritual Jazz
       zugeneigten Musiker, dem Trompeter und Produzenten Matthew Halsall.
       Electronica oder Klassik gehören aber auch ins Reptertoire des Labels aus
       Manchestern.
       
       Und auch im Gretchen gibt vom Bass Angetriebenes ebenso wie meditativen
       Ambient. Letzteres kommt von der jungen Komponistin und Pianistin Hanakiv,
       die aus Estland stammt und aktuell in London lebt. Die Grooves liefern
       neben dem Duo Vega Trails, bei dem der Saxophonisten Jordan Smart der
       hypnotischen Mammal Hands auf Milo Fitzpatrick (von Portico Quartett)
       trifft, auch ein Duo aus Dänemark: Svaneborg Kardyb. Ungewöhnlicherweise
       lassen sie sich dazu von dänischer Volksmusik inspirieren (23.10., 20.30
       Uhr, [3][Tickets VVK 27,50 Euro]).
       
       Gerade erst feierte Brian Eno bei der Musik-Biennale in Venedig die
       Premiere sein neuestes Live-Werk „Ships“. Hmm, davon hat man doch schon mal
       gehört, wieso neu? Nun, dahinter verbirgt sich die orchestrale Adaption des
       gleichnamigen Albums von 2016. Das brachte Pop-Songs und Ambient recht toll
       zusammen und wurde bei Erscheinen ziemlich gefeiert.
       
       Und nun ist Eno mit seiner Weiterbearbeitung auch in der Philharmonie und
       hat zudem paar neue Klassikstücke im Gepäck. Das Ganze ist übrigens Teil
       der ersten richtigen Live-Tournee, die Eno in seiner ein halbes Jahrhundert
       umspannenden Laufbahn überhaupt unternimmt. Wie bei der Premiere hat Eno
       ein Orchester dabei, das Baltic Sea Philharmonic; außerdem unter anderem
       einen langjähriger Wegbegleiter, den Gitarristen Leo Abrahams (24.10., 21
       Uhr, [4][Tickets ab 65 Euro]).
       
       20 Oct 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.silent-green.net/programm/detail/2023/10/22/edition-dur-konzerte
   DIR [2] https://www.koka36.de/edition-dur-konzerte_ticket_161099.html
   DIR [3] https://www.koka36.de/15+years+gondwana+records_ticket_157332.html%20weitere%20Infos:%20https://www.gretchen-club.de/detail.php?id=2555
   DIR [4] https://www.kdpalme.de/tickets/brian-eno-berlin/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stephanie Grimm
       
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