# taz.de -- Vor der UN-Klimakonferenz: Deutschland bei 1,7 Grad
> In Folge der Klimakrise wird es hierzulande heißer und trockener –
> schneller sogar als im weltweiten Durchschnitt. Verbände drängen auf mehr
> Engagement.
IMG Bild: Emmerich, 16.08.2022: der Rhein mit extremen Niedrigwasser
Berlin taz | Deutschland wird in Folge des Klimawandels heißer und
trockener, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Dienstag bei der
Vorstellung einer Studie zu den regionalen Folgen des Klimawandels.
Laut der Studie sind die durchschnittlichen Temperaturen hierzulande
bereits um 1,7 Grad gestiegen und liegen damit über dem weltweiten Schnitt
von 1,2 Grad. Zudem gehört Deutschland „zu den Regionen mit dem höchsten
Wasserverlust weltweit“, es verliert bereits seit dem Jahr 2000 jährlich
2,5 Kubikkilometer Wasser.
„Die Schmerzgrenze des Planeten ist erreicht“, sagte Lemke und machte
deutlich, dass Deutschland sich weiter anstrengen muss, um den Klimawandel
zu bekämpfen und [1][gleichzeitig seine Folgen] zu bewältigen.
Es gebe aber auch schon Hinweise, dass etwa [2][beim Hitzeschutz erste
Maßnahmen] „vor Ort wirken“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes,
Dirk Messner. Beispielsweise habe „die Zahl der Hitzetoten durch gezielte
Informationskampagnen reduziert werden“ können.
## Verbände fordern mehr Engagement
Es handelt sich bereits um den dritten Monitoringreport dieser Art. Die
Berichte werden seit 2015 alle vier Jahre unter der Leitung des
Umweltbundesamtes zusammengestellt.
Angesichts des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum
[3][Klima- und Transformationsfonds] sei man im Vorfeld der
Weltklimakonferenz in Dubai in einer „außergewöhnlichen Situation“, sagte
Lemke und zeigte sich dennoch kämpferisch: „Wir werden von unseren
Verpflichtungen, 6 Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung
auszugeben, nicht zurücktreten.“
Das [4][Bündnis Klima-Allianz] begrüßte am Dienstag, dass insgesamt 6,3
Milliarden Euro zusammengekommen sind. „Wir fordern aber 8 Milliarden Euro
als fairen Beitrag von Deutschland“, sagte Sprecherin Julia Riley-Dittmann.
Bereits 2020 hatten die Länder des Globalen Nordens den Ländern des
Globalen Südens 100 Milliarden für die Klimafinanzierung zugesagt, die
damals nicht zustande gekommen waren. Die Klima-Allianz sprach im Bezug
darauf von einem „brüchigen Vertrauen“ der Länder des Globalen Südens in
die des Nordens.
28 Nov 2023
## LINKS
DIR [1] /Klimafolgen-in-der-Versicherungsbranche/!5934603
DIR [2] /Ausrufung-des-Gesundheitsnotstands/!5964503
DIR [3] /Nach-Karlsruher-Urteil-zum-Bundesetat/!5969938
DIR [4] https://www.klima-allianz.de/presse/meldung/cop28-verbaende-fordern-kurskorrektur-im-globalen-klimaschutz
## AUTOREN
DIR Franziska Betz
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