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       # taz.de -- Umgang mit Kolonialgeschichte: Zeugen der Verbrechen
       
       > Koloniale Ausbeutung machte Bremen und Hamburg reich. Eine
       > Dekolonialisierung, die den Namen verdient, muss daran erinnern.
       
   IMG Bild: Diese Statue von Kolumbus kam bei Black-Lives-Matter-Demos vor dem Minnesota State Capitol zu Fall
       
       Was kann Dekolonialisierung sein? Ist es bloß eine florierende, längst
       unübersichtlich sich verzweigende Theorieschule mit politisch-engagiertem
       Selbstbild? Geht es um mehr als um Straßenumbenennungen, Rückgabe von
       Raubkunst und etwas anderes als das Stürzen von Denkmalen?
       
       Klar, eine Befreiungsbewegung ohne Bildersturm gibt es nicht. Ihn in Bausch
       und Bogen zu verdammen, ist mindestens so barbarisch, wie ihm hemmungslos
       zu frönen. Aber manchmal kommt es eben darauf an, Vergangenes zu bewahren.
       Mitunter auch Verhasstes.
       
       „Erinnerungen sind nötig für unsere Kämpfe in der Gegenwart“, sagt Wilma
       Nyari. Nyari hat mittlerweile auch schon mehr als vier Jahrzehnte
       Aktivismus auf dem Buckel, früher in Frankfurt am Main, [1][heute in
       Wilhelmshaven]. Um die dortigen Initiativen mit denen von Oldenburg und
       Bremen zusammenzubringen, hat sie das „Dekoloniale Netzwerk Nordwest“ ins
       Leben gerufen.
       
       Denn der Nordwesten, der Küstenraum, hat beim Verbrechen des Kolonialismus
       gemeinsame Sache gemacht – lange vor der Gründung des Deutschen Reiches,
       über alle Regionalkonkurrenzen und Staatsgrenzen hinweg: Preußen, England
       und Dänemark stoßen auf diesem Gebiet unmittelbar aneinander – alles
       Staaten, die im 17. und 18. Jahrhundert Territorien in Übersee besetzen.
       Und die Niederlande rekrutieren hier Personal für die berüchtigte
       Vereenigde Oostindische Compagnie.
       
       Vergangenes zu bewahren bedeutet nicht, es in Ehren zu halten. Es ist
       notwendig, weil sich an ihm überhaupt erst sichtbar machen lässt, wodurch
       es ermöglicht wurde. Und was es verdrängt, beseitigt und vernichtet hat:
       Die selektive Erinnerung an ihn ist Teil des Kolonialismus. Geradezu
       systematisch hat er die Einsprüche gegen seine Praktiken marginalisiert bis
       hin zum Ausschluss von der Überlieferung. Geraubte Kulturgüter hat er durch
       ihre völlig wirre Verbringung in Depots von Völkerkundemuseen zu beliebigem
       Gerümpel abgewertet – und das mit ihnen verbundene Wissen weitgehend
       vernichtet.
       
       Da wird dann ein vermeintliches Bett von irgendwo aus Kamerun infolge einer
       Strafexpedition 1899 direkt ins Depot des Bremer Übersee-Museums verbracht,
       eingemottet – und erst 120 Jahre später dank der Arbeit des derzeit an der
       Uni Göttingen forschenden Ethnologen [2][Ndzodo Awono] als Herrscherthron
       des Lamido von Tibati identifiziert. Der „Angriff und die anschließende
       Plünderung des Lamido-Palastes scheinen die Bevölkerung von Tibati so
       erschüttert haben, dass dieses Ereignis durch mündliche Überlieferung von
       Generation zu Generation weitergegeben wird“, schreibt er in seiner
       Dissertation über den „deutschen kolonialen Raub in Afrika“ auf Basis von
       Interviews in der kamerunischen Provinz Adamaoua.
       
       Das Verdunkeln gehört zur Tat: Besonders dicht hat der Kolonialismus einen
       Schleier über jene Taten gelegt, von denen seine Akteure, wie die Kaufleute
       der Hafenstädte, sehr genau wussten: Das sind Verbrechen. Das markanteste
       Beispiel dafür: der Versklavungshandel. Der war ab 1815 offiziell verboten.
       Er fand aber weiterhin statt. Die Legende vom ehrbaren hanseatischen
       Kaufmann, der davon die Finger lässt, haben im 19. Jahrhundert die alten
       Zankschwestern Hamburg und Bremen einträchtig aufgebracht.
       
       Und bis vor Kurzem noch haben auch angesehene Historiker diese
       Propagandastory der Stadtstaaten weitererzählt: „the involvement of the
       North German ports remained a peripheral activity“, heißt es in der
       [3][Fachliteratur]. Ja ja, das gab’s, aber „im Vergleich nur im kleinen
       Maßstab“, und immer waren es „nur wenige Deutsche“, die mittaten.
       Einzelfälle halt.
       
       Stimmt aber so nicht. Um das zu erkennen, ist wichtig, kleinräumliche
       Entwicklungen zu untersuchen. Am bislang gründlichsten hat das der
       Historiker Jasper Hagedorn von der Uni Bremen für seine Dissertation
       „[4][Bremen und die atlantische Sklaverei]“ getan, die gerade erschienen
       ist. Auf 540 Seiten weist er darin nach, dass Bremen bis 1860 „in
       wirtschaftlicher, politischer, diskursiv-intellektueller Ebene Teil des
       Sklaverei-Atlantiks“ war.
       
       Bremische Unternehmer beliefern und betreiben in Übersee Plantagen mit
       Sklaven. Sie schmuggeln Sklaven, halten, kaufen und verkaufen sie – und
       haben sie offenbar bei der Rückkehr von Kuba, St. Thomas oder anderswo als
       namenlose Domestiken mit an die Weser verschleppt. Dort werden sie dann
       irgendwann gestorben sein.
       
       Der Stadtstaat deckt und begünstigt dieses Verbrechen durch eine
       eigenständige Außenpolitik: Schließt Staatsverträge und tritt den
       britisch-französischen Abkommen zur Bekämpfung der Sklaverei bei, um den
       Schutz der Seemächte zu genießen und – bei Partnern schaut man nicht so
       genau hin – die Kontrollen zu minimieren.
       
       Diese Anerkennung als Vertragspartner bedeutet aber auch die Anerkennung
       der hanseatischen Gerichtsbarkeit: So gelingt es, wenn bei den sporadischen
       Überprüfungen von Schiffen unter hanseatischer Flagge Täter aufgebracht
       werden, sie mithilfe eigener Gesetzgebung der britischen Justiz zu
       entziehen. Bremische Gerichte sprechen die Verdächtigen nämlich viel
       zuverlässiger frei. Im Glanze ihrer Reichtümer sonnen sich die
       Überseekaufleute, bekommen Posten in der Regierung, werden geehrt: Etliche
       Straßen künden von ihrem Ruhm, die Senator-Fritze-Straße, die
       Wilkensstraße, die Otto-Gildemeister-Straße, ganz unverdächtige Namen.
       Namen, die jenseits von Bremen keiner kennt. Echte Hanseaten.
       
       Manche der Firmen stehen noch im Handelsregister, die meisten sind
       gelöscht, aber „es greift zu kurz, nur darauf zu schauen“, sagt Hagedorn.
       Zum einen hat sich ja „der Wohlstand, der durch diesen Handel entstanden
       ist, auch anders niedergeschlagen“, in Stiftungen etwa, die den Wohlstand
       des Familienverbundes und die Chancen der folgenden Generationen
       sicherstellen, oder in protzigen Villen in Toplage.
       
       Zugleich haben sich „diese Kolonialverbände in alle Bereiche des Lebens
       reingedrängt“, so der Historiker. Sie haben die Gesellschaft mit Macht
       geprägt: rechtlich, kulturell, politisch – und nicht zuletzt religiös. So
       treiben, Hand in Hand, die Brüder Vietor ab 1851 Christianisierung und
       Tabakanbau in Westafrika voran, der eine als Erbe des Familienunternehmens,
       der andere als Präses der Mission de Brême, der Norddeutschen Mission.
       Dort, wo das Volk der Ewe lebt, in den Küstenregionen des heutigen Togo,
       baut sie ihre Station und kauft Kinder der Dörfler, um sie zu retten, frei,
       weil diese nach Einschätzung der frommen Christenleute sonst versklavt
       worden wären, entfremdet sie dem Glauben und der Kultur ihrer Eltern und
       vermittelt sie dann in Arbeit, bis sie das für den Freikauf aufgewandte
       Geld wieder eingespielt haben.
       
       Diese Gewaltgeschichte ist Voraussetzung des staatlichen Kolonialismus, der
       im Deutschen Reich 1884 einsetzt, nachdem Hamburger und Bremer Kaufleute
       die Unterschutzstellung ihrer Übersee-Unternehmungen immer energischer
       gefordert hatten. Sie ist Voraussetzung des ersten Völkermords des 20.
       Jahrhunderts, den deutsche Truppen zwischen 1904 und 1908 [5][an den
       Ovaherero und Nama im heutigen Namibia begehen], dessen Inbesitznahme mit
       einem [6][Landkaufbetrug des Bremer Kaufmanns Adolf Lüderitz] beginnt.
       
       In dieser Gewaltgeschichte wurzelt auch der extrem grausame
       Vernichtungskrieg, den die Deutschen in Ostafrika von 1905 bis 1907 gegen
       [7][die aufbegehrende Maji-Maji-Gemeinschaft führen]: Der charismatische
       Prophet dieser religiösen Bewegung hatte es geschafft, die Völker der
       Matumbi-Ebene zu vereinen – und sich gemeinsam zur Wehr zu setzen gegen
       Zwangsarbeit, Willkürsteuern und sadistische Gewalt. Die begegnet ihnen
       auch bei der Niederschlagung ihres Protests: Auf bis zu 300.000 wird die
       Zahl der Menschen geschätzt, die deutsche Truppen mit Gewehren, Bajonetten
       und Hunger ermorden. Als Genozid wird er dennoch nicht bezeichnet.
       
       Der Koalitionsvertrag der Ampelregierung [8][verheißt einen Lern- und
       Erinnerungsort Kolonialismus], ohne festzulegen, wo er hinkommt: Hamburg
       und Bremen hätten es beide gerne, und mitunter wirkt es, als wäre in
       perverser Weise eine alte Konkurrenz wiederbelebt, wer von beiden als Stadt
       der Kolonien gelten darf.
       
       Wahr ist: In beiden bleibt die triumphale Seite dieser Geschichte sichtbar,
       die ihre Kaufleute gemacht haben. Dass es Bremen so wichtig ist, Ende des
       19. Jahrhunderts endlich einen eigenen Seehafen zu bekommen, hängt mit
       dieser Gewaltgeschichte zusammen. Die arroganten Villen, die sensationellen
       Privatparks, aber auch, im Buntentor-Viertel links der Weser, die vielen
       kleinen, und doch properen Häuser, in denen in der ersten Hälfte des 19.
       Jahrhunderts ganze Arbeiterfamilien ihren Lebensunterhalt bestritten, indem
       sie im Homeoffice Zigarren rollten – das alles ist koloniales Erbe.
       
       Müsste man das nicht alles abtragen, die Hafenanlagen demontieren, die
       Villen, die Parks, das in Backsteinpaläste verwandelte Vermögen, der Stadt
       als eine Art Raubgut entziehen? Aber kann das jemand wollen? Und selbst
       dann: Wie sollte das durchsetzbar werden? Und wem stünde das geschickt in
       neue Unternehmungen angelegte Blut-Geld zu?
       
       Ach, historische Gerechtigkeit gibt es nicht. Hat es nie gegeben. Kann es
       nicht geben. Und in der Realität scheitern Dekolonialisierungs-Inis oft
       schon an viel niedrigschwelligeren Wünschen. [9][Straßenumbenennungen]
       etwa, die angesichts des Unrechts kaum mehr sein können als eine hilflose
       Geste: Seit 110 Jahren gibt es in Bremen die Lüderitzstraße. Seit 50 Jahren
       wird in unregelmäßigen Abständen ihre Umbenennung gefordert. Aber die
       Anlieger, die ihre Betrüger-Anschrift behalten wollen, haben noch jedes Mal
       eine Mehrheit zusammengetrommelt.
       
       Dass es zugleich seine eigene Ohnmacht anzeigt, nimmt symbolischem Handeln
       nicht seinen Sinn. Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar ist
       [10][wie Denkmäler], hat Robert Musil festgestellt: Sie mithilfe farbiger
       und vielstimmiger Kommentare als Ärgernis sichtbar zu machen, an ihnen das
       zu enthüllen, was sie verbergen sollen – inhaltlich lässt sich dagegen kaum
       etwas sagen. Auch wenn es als Sachbeschädigung verurteilt wird: Das
       Anliegen, die ideologischen Prägung und Durchdringung des urbanen Raums,
       das Unbewusste der Stadt, zu markieren und so der Reflexion überhaupt erst
       zugänglich zu machen, dient dem Gemeinwohl.
       
       Ähnliches gilt für die Auseinandersetzungen um geraubte Kulturgüter, die
       Kunst-, Kult- und Alltagsgegenstände. „Dabei geht es aus meiner Sicht
       gewissermaßen um die Verhandlung von sozialer Gerechtigkeit in der
       Vergangenheit“, sagt [11][Provenienzforscher Sebastian-Manès Sprute],
       seit 2020 Mitarbeiter am Lehrstuhl von [12][Bénédicte Savoy] an der TU
       Berlin. Die Kunsthistorikerin ist in Europa die wohl prominenteste und
       einflussreichste Stimme, wenn es um die [13][Restitution dieser erbeuteten
       Schätze] geht.
       
       Und klar, die Frage der Rückgabe ist wichtig. „Gleichzeitig müsste es aber
       politisch auch um soziale Gerechtigkeit in der Gegenwart und für die
       Zukunft gehen“, sagt Sprute, der [14][am 28. November in Bremen im
       taz-Salon] darüber mitdiskutiert, was Dekolonialisierung heute sein und
       hoffen kann.
       
       Symbolische Akte sind per se zweideutig. Sie können dazu dienen, diese
       Themen bewusst zu machen und zu bearbeiten. Manchmal wirken aber selbst
       Schuldeingeständnisse oder großzügige Rückgaben von Raubgut, das man sich
       nach westlicher Rechtsvorstellung doch eigentlich ersessen hätte, oder als
       Trophäen heimgetragener Human Remains wie Versuche, die Debatte zu
       schließen und Forderungen nach materieller Wiedergutmachung möglichst zum
       Schweigen zu bringen. Oder zu ignorieren.
       
       So schreitet immerhin die offizielle deutsche Anerkennung des Genozids an
       Ovaherero und Nama allmählich, 120 Jahre nach diesem Verbrechen, voran.
       Begonnen hatten die Verhandlungen 2015, die grundsätzliche Bereitschaft,
       sich zu entschuldigen, war 2021 erreicht, ein Erfolg!
       
       Flankiert wird dieser Prozess dabei alle paar Jahre von Kurzgutachten, in
       denen der [15][Wissenschaftliche Dienst des Bundestags] versichert, dass
       und wie es möglich ist, trotz einer solchen Bitte um Verzeihung
       Reparationsforderungen seitens der ermordeten Völker – jenseits der
       freiwilligen Zusage von 39,7 Millionen Euro Beihilfen jährlich bis 2052 –
       unter den Tisch fallen zu lassen. Stand jetzt: nullo Problemo.
       
       Denn das „deutsch-namibische Versöhnungsabkommen“ soll ja bloß als „rein
       politische Erklärung“ koloniales Unrecht als Völkermord anerkennen.
       Politisch ist auf Jura-Deutsch ein hochtrabendes Wort für total
       unverbindlich. Ja, es ließe sich sogar um des lieben Friedens willen auf
       die von der Opposition in Windhoek heftig kritisierte Einschränkung
       verzichten, nach der die versuchte Auslöschung der Ovaherero und Nama vor
       120 Jahren nur „aus heutiger Sicht“ ein Völkermord gewesen sei. „Der Zusatz
       ist nicht erforderlich, um solchen Ansprüchen ‚vorzubeugen‘“, heißt es im
       neuesten Sachstandsbericht.
       
       Dasselbe gewiegte diplomatische Denken findet sich in der [16][Rede von
       Frank-Walter Steinmeier an der Gedenkstätte für Songea Mbano in Tansania]:
       Mbano war im Maji-Maji-Krieg ein wichtiger Anführer in der Erhebung gegen
       die Deutschen. Worte wie Schuld oder gar Verbrechen hat sich der
       Bundespräsident gehütet, in den Mund zu nehmen, am 1. November. Aber um
       Verzeihung gebeten, „für das, was Deutsche hier Ihren Vorfahren angetan
       haben“, das hat er schon.
       
       Und er hat damit auch exakt ein konkretes Versprechen verbunden: „Ich
       verspreche Ihnen, dass wir uns gemeinsam mit Ihnen darum bemühen werden,
       auch den Schädel von Chief Songea in Deutschland zu finden“, hat er gesagt.
       
       Bislang hat’s nicht geklappt, woher soll denn der Bundespräsident wissen,
       wo die deutschen Grabräuber das abgetrennte Haupt des Ermordeten hin
       verschleppt, was sie damit angestellt und wie sie es dabei verbummelt
       haben? Aber jetzt wird man sich dolle anstrengen, ja sogar „alles tun, was
       in unserer Macht steht“ – um wenigstens das Selbstverständlichste zu
       ermöglichen. Mehr als das können die Nachfahren der Opfer von Deutschland
       nun wirklich nicht erwarten.
       
       Aber sollte der Staat überhaupt allein richten, was seine zivilen Kaufleute
       angestoßen und betrieben haben?
       
       Ein Mahnmal für die Opfer des mit Gewehren, Bajonetten und Hunger geführten
       Maji-Maji-Kriegs fehlt bislang im Land der Täter. Für den Völkermord in
       Namibia gibt es in Deutschland exakt eins: Ein Kreis aus Steinen aus der
       Omaheke-Wüste, in die deutsche Truppen die entwaffneten Ovaherero und Nama
       nach den Schlachten trieben, [17][erinnert auf dem Bremer Mandela-Platz
       seit 2009 daran] – gleich am Bahnhof, beim Backstein-Elefanten, der 1932
       die Zeit der Schutzgebiete glorifizierte und heute Antikolonialdenkmal ist.
       Das Genozid-Mahnmal war seinerzeit das letzte große Projekt des 1975
       gegründeten Vereins „Bremer Afrika Archiv“, der schon in der Hochphase des
       Befreiungskriegs eng mit den exilierten Aktivist*innen und
       Kämpfer*innen der [18][South-West African People’s Organizati]on (Swapo)
       zusammengearbeitet hatte – der wichtigsten Befreiungsorganisation Namibias.
       
       Der Bremer Verein ist mittlerweile weitgehend inaktiv. Die Dokumente der
       partnerschaftlichen Erfolge sind eingelagert, aber bedroht: Die Übergabe
       ans Bremer Staatsarchiv ist gescheitert, und wenn es schlecht läuft, kommen
       die 250 Umzugskartons im Januar in den Schredder.
       
       Das Mahnmal aber wenigstens wird bleiben: Jedes Jahr am 11. August, dem Tag
       der Schlacht von Waterberg, [19][versammeln sich hier die afrikanische
       Diaspora und andere zivilgesellschaftliche Gruppen], denen
       Dekolonialisierung ein Anliegen bleibt, um des Völkermords zu gedenken, der
       so lange verdrängt war: Dekolonialisierung braucht solche Erinnerung. Nicht
       als Ziel und als Ende – sondern als einen Anfang.
       
       27 Nov 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Wilhelmshavens-Last-der-Vergangenheit/!5844372
   DIR [2] /Ethnologe-Awono-ueber-Restitution/!5801147
   DIR [3] https://academic.oup.com/yale-scholarship-online/book/29764/chapter-abstract/251307901?redirectedFrom=fulltext
   DIR [4] https://www.uni-bremen.de/institut-fuer-geschichtswissenschaft/podcast/alle-folgen/folge-11
   DIR [5] /Schwerpunkt-Voelkermord-an-den-Herero-und-Nama/!t5012219
   DIR [6] /Post-koloniale-Identitaeten/!5060852
   DIR [7] /Deutsche-Erinnerung-an-Kolonialismus/!5930364
   DIR [8] https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/gesetzesvorhaben/kultur-im-koalitionsvertrag-1989728
   DIR [9] /Strassenumbenennung/!t5419184
   DIR [10] /Denkmaeler/!t5697338
   DIR [11] https://www.tu.berlin/kuk/ueber-uns/team/wissenschaftliche-mitarbeiterinnen/dr-sebastian-manes-sprute
   DIR [12] https://www.tu.berlin/kuk/ueber-uns/team/leitung/prof-dr-benedicte-savoy
   DIR [13] /Rueckgabe-kolonialer-Museumsbestaende/!5563284
   DIR [14] https://www.bremen.de/veranstaltung/taz-salon-dekolonisieren-wie-geht-das#/
   DIR [15] https://www.bundestag.de/resource/blob/935068/06d354ea81fdc64d7dd41c501a785dd6/WD-2-094-22-pdf-data.pdf
   DIR [16] https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2023/11/231101-Songea-Maji-Maji-Museum.html
   DIR [17] /Herero/!5158075
   DIR [18] /Wahlergebnisse-in-Namibia/!5645982
   DIR [19] /Erinnerungskultur-in-der-Kritik/!5610793
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Benno Schirrmeister
       
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