# taz.de -- Autogipfel im Kanzleramt: Bündnis drängt auf Nachhaltigkeit
> Umweltschützer bis Gewerkschaften fordern Maßnahmen für die
> Mobilitätswende. Es geht nicht zuletzt um die Sicherung von Jobs.
IMG Bild: Greenpeace protestiert vor dem Kanzleramt mit einem Vier-Meter-Ölfass für saubere Mobilität
Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden sowie
der evangelischen Kirche macht Druck auf Politik und Unternehmen, die
[1][Mobilitätswende] aktiv anzugehen. „Die bereits laufende Mobilitätswende
sowie der Antriebswechsel greifen tief in bekannte und feste Strukturen
ein. Politik und Unternehmen sind gefragt zu handeln“, heißt es in einem
Positionspapier, das das Bündnis soziale Mobilitätswende anlässlich des
Autogipfels im Kanzleramt veröffentlicht hat. Nur so könne die
Transformation im Bereich industrieller Arbeit und Wertschöpfung zu einem
gesellschaftlichen Erfolg werden. Das Bündnis kritisiert zugleich, diesmal
nicht ins Kanzleramt geladen zu sein.
Neben den Gewerkschaften IG Metall und Verdi sind unter anderem der
Sozialverband VdK und der Umweltverband BUND Teil des Bündnisses. Sie
wollen gemeinsam Antworten auf die Strukturbrüche infolge der
Transformation geben. Dabei unterstützen sich die Akteure forderungsmäßig
auch gegenseitig: So trommelte das Bündnis unter anderem bereits für eine
[2][Anschlusslösung zum 9-Euro-Ticket] und Barrierefreiheit im ÖPNV.
Das nun veröffentlichte Positionspapier trägt indes deutlich die
Handschrift der IG Metall. Darin fordern die Organisationen von der Politik
unter anderem einen Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie die Ausrichtung der
Förderung von Elektrofahrzeugen anhand von sozialen und ökologischen
Kriterien. Die Unternehmen sollen unter anderem günstigere Elektroautos
entwickeln, Produktionsstandorte erhalten und ihre Beschäftigten mehr
weiterbilden.
So will die IG Metall schon länger die Transformation der Automobilbranche
mitgestalten. „Deutschland kann und muss auf den Märkten der Mobilität
exportierender Leitmarkt bleiben. Dafür muss die Mobilitätswende noch
stärker als industrie- und wirtschaftspolitische Gestaltungsaufgabe
behandelt werden“, schrieb ihr Vorstand in einem Leitantrag zum
[3][Gewerkschaftstag Ende Oktober]. Denn letztlich geht es bei der
Transformation auch um die Sicherung gut bezahlter Arbeitsplätze. Knapp
786.000 Personen arbeiten hierzulande in der Automobilindustrie. Doch viele
dieser Jobs sind in Gefahr. So gab VW etwa jüngst bekannt, bis 2026
Kosteneinsparungen von bis zu 20 Prozent umsetzen zu wollen.
27 Nov 2023
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## AUTOREN
DIR Simon Poelchau
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