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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Geisel-Abkommen greifbar?
       
       > Die Hamas behauptet, ein Waffenstillstand, durch den israelische Geiseln
       > freikommen sollen, sei nah. Eine Bestätigung Katars oder Israels steht
       > aus.
       
   IMG Bild: Schwarzer Rauch über Gaza am 21. November
       
       ## Hamas: Bald Geisel- und Waffenstillstandsabkommen
       
       Nach gut sechs Wochen Gaza-Krieg ist ein Abkommen über die Freilassung von
       Geiseln und eine Kampfpause nach Darstellung der islamistischen Hamas in
       greifbare Nähe gerückt. „Wir sind einem Waffenstillstandsabkommen viel
       näher gekommen und hoffen, dass dies bald geschieht“, sagte Izzat
       al-Rischk, Mitglied des Hamas-Politbüros, laut dem offiziellen
       Hamas-Telegramkanal dem Fernsehsender al-Arabi. Es sei in den letzten Tagen
       seitens Israels zu Verzögerungen gekommen.
       
       Ob es sich um eine befristete Feuerpause oder einen dauerhaften
       Waffenstillstand handelt, wurde nicht näher ausgeführt. Die Hamas
       veröffentlichte die Aussagen al-Rischks am Dienstagmorgen. Wann das
       Interview im TV zu sehen sein wird, war zunächst unklar.
       
       Al-Rischk sagte demnach, es gehe auch um die [1][Freilassung von
       israelischen Geiseln] und von palästinensischen Gefangenen. „Die
       Freilassung einer vereinbarten Anzahl von (israelischen) Frauen und Kindern
       wird mit der Freilassung von Frauen und Kindern unseres Volkes in den
       Besatzungsgefängnissen einhergehen“, sagte er.
       
       Sollte es eine offizielle Vereinbarung geben, würde der Golfstaat Katar
       darüber informieren. Katar hat bei den Verhandlungen eine wichtige
       Vermittlerrolle, in dem Emirat lebt auch die Hamas-Führungsspitze. (dpa)
       
       ## US-Geheimdienste: Hamas-Zentrale unter Schifa-Spital
       
       Neue Erkenntnisse von US-Geheimdiensten bestätigen israelische Hinweise auf
       eine Kommandozentrale der Hamas auf dem Gelände der Schifa-Klinik im
       Gazastreifen. Dies teilte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats im
       Weißen Haus, John Kirby, am Montag mit. Der US-Regierung lägen
       Informationen vor, wonach die militante Gruppe das Krankenhaus als
       „Kommando- und Kontrollknotenpunkt“ nutze.
       
       Israels Militär veröffentlichte ein Video, das einen 55 Meter langen Tunnel
       in 10 Metern Tiefe zeigen soll. Die Nachrichtenagentur AP konnte die
       Aufnahmen nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas und Krankenhauspersonal
       hat die israelischen Angaben bestritten.
       
       Kirby ergänzte, die USA hätten bisher keine Erkenntnisse zur Frage, ob die
       Hamas auch das Indonesische Krankenhaus im nördlichen Teil des
       Gazastreifens für militärische Zwecke nutze. Nach Darstellung des von der
       Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums und einer medizinischen
       Fachkraft vor Ort wurden durch Beschuss der Klinik am Montag zwölf Menschen
       getötet. Sie machten Israel verantwortlich, das das Bombardement des
       Hospitals bestritt. Israelische Truppen hätten vielmehr auf Kämpfer
       gefeuert, die sie zuvor vom Klinikgelände aus ins Visier genommen hätten.
       (ap)
       
       ## Israel habe 250 Hamas-Ziele beschossen
       
       Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages 250
       Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen aus der Luft
       angegriffen. Unter den am Montag beschossenen Stellungen seien unter
       anderem Raketenwerfer und Dutzende Mitglieder der Hamas, teilte das Militär
       am Dienstag mit. Zudem sei in der Nacht auf Dienstag ein Posten beschossen
       worden, von dem aus am Montag Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert
       wurden. Der „Raketenabschusspunkt“ befand sich den Angaben nach in der Nähe
       eines Wohngebiets.
       
       Extremistische Palästinenser im Gazastreifen feuerten auch in der Nacht auf
       Dienstag wieder Raketen Richtung Israel ab. In einem israelischen Ort in
       der Grenzregion des Gazastreifens wurde laut Militär Raketenalarm
       ausgelöst. Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sind israelischen
       Armeeangaben zufolge Tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel
       abgeschossen worden. Seit der Bodenoffensive sei die Zahl der Abschüsse
       aber deutlich zurückgegangen. (dpa)
       
       ## Laut Israel wurden mehr als 300 Extremisten verhört
       
       Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Mitglieder
       der militant-islamistischen Hamas und anderer Extremistengruppen verhört,
       die während der [2][Bodenoffensive im Gazastreifen] verhaftet worden seien.
       Dabei sei aufgedeckt worden, wo sich unterirdische Tunnel, Lagerhallen und
       Waffen befänden und wie die Hamas zivile Infrastruktur verwende, teilte das
       Militär am Montag mit.
       
       „Jedes einzelne Verhör führt zur Bekanntgabe neuer Orte“, verlautete aus
       Militärkreisen. Ein Militärvertreter sagte, seine Geheimdiensteinheit habe
       Tausende Telefonanrufe von Bewohnern im Gazastreifen erhalten. Das sei
       Ausdruck der Unzufriedenheit mit der im Gazastreifen regierenden Hamas.
       (ap)
       
       ## Brics-Sondergipfel berät zum Nahost-Krieg
       
       Die Brics-Staaten beraten am Dienstag bei einem virtuellen Sondergipfel
       über den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas. An dem von
       Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa angesetzten Gipfel nimmt auch
       Russlands Präsident Wladimir Putin per Video teil. Neben den übrigen
       Staatenlenkern der Brics-Staaten wird sich auch UN-Generalsekretär António
       Guterres zuschalten. Der Gipfel soll mit einer gemeinsamen Erklärung enden.
       
       Die Brics-Gruppe besteht aus Brasilien, Russland, Indien, China und
       Südafrika. Auch die Staats- und Regierungschefs von Argentinien, Ägypten,
       Äthiopien, dem Iran, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten
       nehmen südafrikanischen Angaben zufolge an dem Gipfel teil. Die Länder
       waren bei einem Brics-Gipfel im Sommer eingeladen worden, der Gruppe im
       Januar kommenden Jahres beizutreten. (afp)
       
       ## Präsidentin des Roten Kreuzes trifft Hamas-Chef
       
       Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK),
       Mirjana Spoljaric, hat in Katar den Chef der islamistischen Hamas, Ismail
       Hanija, getroffen. Sie sei am Montag in den Golfstaat gereist, um
       humanitäre Fragen im Zusammenhang mit dem Konflikt in Israel und Gaza
       voranzubringen, teilte die Hilfsorganisation in Genf mit. Der Besuch sei
       Teil von Gesprächen des Roten Kreuzes mit allen Seiten, um „die Achtung des
       humanitären Völkerrechts zu verbessern“.
       
       Spoljaric traf demnach auch Vertreter Katars. Das Land hat eine wichtige
       Vermittlerrolle bei Verhandlungen über eine mögliche Befreiung von Geiseln,
       die sich in der Gewalt der Hamas befinden.
       
       Mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas erneuerte das IKRK
       seinen Appell zum dringenden Schutz aller Opfer und zur Linderung der
       „katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen“. Das IKRK sei nicht
       an Verhandlungen zur Befreiung von Geiseln beteiligt – als neutraler
       humanitärer Mittelsmann aber bereit, mögliche Freilassungen zu
       unterstützen, wenn die Konfliktparteien sich darauf verständigen. Die
       Organisation hob zudem hervor, sie habe beharrlich die sofortige
       Freilassung von [3][Geiseln] gefordert, und forderte für ihre Teams Zugang
       zu den Verschleppten. (dpa)
       
       21 Nov 2023
       
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