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       # taz.de -- PR-Aktion von Klimaaktivisten: Al-Dschaber tritt zurück – wirklich?
       
       > Sultan Ahmad al-Dschaber, Präsident der Klimakonferenz, steht in der
       > Kritik. Nun haben Aktivisten medienwirksam seinen Rücktritt vorgetäuscht.
       
   IMG Bild: Seit Monaten wegen seiner Doppelrolle in der Kritik: COP-Präsident Sultan al-Dschaber
       
       Berlin taz | Kurz vor Beginn der [1][Weltklimakonferenz in Dubai (COP 28)]
       sorgen junge Umweltaktivist*innen für Verwirrung rund um den
       COP-Präsidenten Sultan Ahmed al-Dschaber. Am Mittwoch verbreiteten sie eine
       erfundene Pressemitteilung und Fotos von einer inszenierten
       Online-Pressekonferenz.
       
       Darin gaben angebliche Vertreter*innen der UN-Klimakonferenz und der
       staatlichen Ölgesellschaft Adnoc aus Abu Dhabi den Rücktritt Al-Dschabers
       von seinem Posten als Chef des Ölkonzerns bekannt. Als Grund nannten die
       vermeintlichen Sprecher*innen laut dem Pressestatement einen
       Interessenkonflikt zwischen seiner Rolle als Präsident der
       UN-Klimaverhandlungen und seiner Position als CEO eines der
       „klimaschädlichsten Unternehmen der Welt“.
       
       Mit der Aktion fordern die Organisator*innen der Gruppe „Climate
       Justice Squad“ den Ausschluss fossiler Unternehmen von der
       Weltklimakonferenz. „Statt großen Konzernen Einfluss zu geben, sollte die
       COP den Fokus auf die Stimmen von Arbeitnehmern im Energiesektor,
       Gewerkschaften und Gemeinden legen, die unmittelbar vom Klimawandel
       betroffen sind“, sagt Umweltaktivisten Aliya Hirji.
       
       Hirji war an der Aktion beteiligt und sieht darin eine kreative und
       unterhaltsame Art des Protests. „Die Pressekonferenz ermöglicht es uns,
       politischen Widerstand und den jugendlichen Ärger und Sarkasmus unserer
       Generation auszudrücken.“ Seit vergangenen September arbeiteten die
       Aktivist*innen an einer Online-Protestaktion. Die jüngsten Vorwürfe
       gegen Sultan al-Dschaber veranlassten sie dazu, sich mit dem PR-Stunt auf
       seinen Rücktritt zu fokussieren.
       
       ## Al-Dschaber steht seit Monaten in der Kritik
       
       Al-Dschabers Doppelrolle als Präsident der Klimakonferenz und als
       Adnoc-Chef [2][sorgt seit Monaten für Kritik]. Am Montag spitzten sich die
       Vorwürfe gegen ihn zu: Laut einem BBC-Bericht soll der Industrieminister
       der Vereinigten Arabischen Emirate vor Beginn der Klimakonferenz mit
       Vertreter*innen aus Deutschland, China, Ägypten und Kolumbien über die
       Unterstützung fossiler Projekte gesprochen haben.
       
       Schon im Januar kritisierten hunderte Nichtregierungsorganisationen in
       einem offenen Brief, die Entscheidung, den Chef eines Ölkonzerns als
       COP-Präsidenten zu ernennen. Sie glauben, dass dies die Glaubwürdigkeit der
       Weltklimakonferenz mindere.
       
       Hinter der Aktion der Climate Justice Squad stehen das pan-europäische
       Klimagerechtigkeitskollektiv „WeSmellGas“ sowie Fridays for Future MAPA,
       ein Zusammenschluss von jungen Aktivist*innen, die aus Gebieten stammen,
       die besonders stark von der Klimakrise betroffen sind.
       
       29 Nov 2023
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Anastasia Zejneli
       
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