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       # taz.de -- Podcast zum Iran: Auch wenn die Rufe leiser werden
       
       > In „Politische Gefangene in Iran“ erzählen Aktivistinnen von
       > Einzelschicksalen. Das Ziel: den Glauben an einen freien Iran
       > aufrechterhalten.
       
   IMG Bild: Dem schwedischen Diplomat Johan Floderus droht im schlimmsten Fall die Todesstrafe
       
       Seit mehr als zwei Jahren sitzt [1][der schwedische Diplomat Johan
       Floderus] in Irans berüchtigtem Gefängnis Evin. Die Einrichtung ist für die
       Gefangenschaft politischer Häftlinge bekannt. Floderus’ Gerichtsprozess hat
       erst vor Kurzem begonnen, ihm wird vorgeworfen ein israelischer Spion zu
       sein. Sogenannte „Korruption auf Erden“ lautet der Vorwurf, damit droht ihm
       im schlimmsten Fall die Todesstrafe, im ‚besten‘ Fall ein
       Gefangenenaustausch.
       
       Floderus’ Geschichte ist eine, die im Iran exemplarisch für das Schicksal
       vieler politischer Gefangene steht. Eine, die wieder und wieder im fast
       gleichem Wortlaut erzählt wird. Die deutsch-iranischen Aktivistinnen Mariam
       Claren und [2][Daniela Sepehri] haben es sich zur Aufgabe gemacht, uns
       Geschichten wie diese näherzubringen.
       
       In ihrem [3][Podcast „Politische Gefangene in Iran“] erzählen sie
       unermüdlich von Geiselnahmen, dem Versagen deutscher Iranpolitik und den
       Bedingungen, unter denen politische Gefangene im Iran leben. Die
       Geiseldiplomatie Irans mit dem Westen spielt dabei eine zentrale Rolle. Der
       mitunter unkritisch betrachtete Gefangenenaustausch, wird hier von Claren
       und Sepehri analysiert.
       
       Seit einem Jahr rufen die Menschen weltweit nun schon den Spruch „Frau,
       Leben, Freiheit“. Doch das globale Interesse sowie die Berichterstattung
       zur Revolution Irans scheinen mehr und mehr in den Hintergrund zu rücken.
       An den menschenverachtenden Bedingungen, unter denen die iranische
       Bevölkerung leben muss, hat sich jedoch überhaupt nichts geändert.
       
       ## Weiter zuhören
       
       Umso wichtiger, dass Sepehri und Claren, deren Mutter Nahid Taghavi selbst
       politische Gefangene ist, den Glauben an einen freien Iran aufrechterhalten
       und mit ihrem Podcast dazu beitragen, dass die Geschichten der Menschen aus
       dem Iran weiterhin erzählt werden.
       
       Das Mindeste, das wir tun können, ist, ihnen weiter zuzuhören, auch wenn
       die Rufe nach „Frau*, Leben, Freiheit“ langsam leiser werden.
       
       17 Dec 2023
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Leyli Nouri
       
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