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       # taz.de -- Ende des Umweltbonus für E-Autos: Bizarres Förderprogramm
       
       > Im Sinne der ökologischen Verkehrswende war es immer Quatsch, E-Autos zu
       > fördern. Das Ende des Umweltbonus ist die Chance für eine Neujustierung.
       
   IMG Bild: Ob E-Autos oder Verbrenner – die echte Verkehrswende findet nicht auf der Straße statt
       
       Knappe Finanzen des Staates können durchaus auch positive Wirkung
       entfalten. Dann nämlich, wenn sie Anstoß geben, innezuhalten und Ausgaben
       auf ihre Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Insofern bietet das Ende der
       Kaufprämie für Elektroautos die Chance, die politischen Anreize zur
       Förderung einer Verkehrswende neu zu justieren.
       
       Denn das Konzept des sogenannten Umweltbonus war alles andere als gelungen.
       Die Bundesregierung leistete damit einer Entwicklung Vorschub, wie sie die
       einstigen Vordenker der Elektromobilität nie und nimmer im Auge hatten. An
       Dreitonner, die batteriebetrieben durch die Städte rollen, dachte
       ursprünglich niemand. Dass der Anteil der SUVs unter den neuen Elektroautos
       – wie geschehen – die Marke von 40 Prozent überschreiten könnte, hatte
       niemand im Sinn.
       
       Fassen wir daher zusammen: [1][Stadtpanzer in Batterieversion wurden mit
       Steuermilliarden subventioniert], den Fahrern dabei das irrwitzige Gefühl
       gegeben, sie seien irgendwie Öko, und die Politik brüstete sich dabei, der
       Menschheit mit dem großzügigen Füllhorn etwas Gutes zu tun. Das war
       ökologisch, verkehrspolitisch und auch aus sozialer Sicht reichlich bizarr.
       
       Wie nun weiter? Wenn der Staat schon glaubt, er müsse Batteriefahrzeuge
       fördern, dann bitte nur Kleinwagen. Am besten aber wäre es, den Absatz der
       Fahrzeuge gar nicht zu subventionieren. Warum auch?
       
       ## Auch sozialpolitisch okay
       
       Wer die ökologische [2][Verkehrswende will,] muss von der anderen Seite her
       kommen: Verbrenner belasten statt Stromer fördern. Insofern geht die
       Erhöhung der CO₂-Steuer in die richtige Richtung. Der Kaufanreiz [3][für
       Batteriefahrzeuge] sollte sich aus dem Preisvergleich zwischen Tanken und
       Laden ergeben.
       
       Auch aus sozialpolitischer Sicht sind teureres Benzin und ungeförderte
       Elektroautos übrigens absolut in Ordnung – sofern zugleich mit der
       CO₂-Bepreisung endlich das Klimageld kommt, das die betreffenden Einnahmen
       wieder vollumfänglich an die Bürger ausschüttet. Diese Debatte muss nach
       [4][dem Stopp des Umweltbonus] neu belebt werden.
       
       17 Dec 2023
       
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