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       # taz.de -- Bebauung des Tempelhofer Feldes: Senat drängt auf Randbebauung
       
       > Schwarz-Rot will Bürgerwerkstattt, Dialogverfahren und Wettbewerb von
       > Ideen zum Tempelhofer Feld.
       
   IMG Bild: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Grün
       
       „Behutsam ist Interpretationsfrage“, erklärt Christian Gaebler (SPD) am
       Dienstag vor Journalisten. Als besonders behutsam würden einige
       Berliner*innen den [1][Umgang des Senats mit dem Volkswillen]
       mutmaßlich tatsächlich nicht interpretieren. Nachdem sich beim
       Volksentscheid 2014 eine deutliche Mehrheit gegen die geplante Bebauung des
       Tempelhofer Feldes aussprach, sucht der damals rot-schwarz, heute
       schwarz-rote Senat aus ihrer Sicht jetzt Wege, sein Vorhaben [2][doch noch
       zu realisieren].
       
       Das damals beschlossene „Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes“ schließt
       Bebauung des Ex-Flughafens aus. Angesichts von Wohnungsmangel gibt es aber
       eine Diskussion, das zu ändern. Vor zwei Wochen brachte der Senat bereits
       eine [3][Ausnahmeregel für dortige Flüchtlingsunterbringung] auf den Weg.
       Darin sieht die Linkspartei ein Einfallstor für Bebauung.
       
       Zur zukünftigen Nutzung des Feldes brachte Bausenator Gaebler eine
       entsprechende Vorlage in den Senat ein. Aufgrund der „erhöhten
       Nutzungsanforderungen“ fast zehn Jahre nach dem Volksentscheid, solle nun
       eine „Neubewertung stattfinden.“ Ziel sei es, das Feld über das aktuelle
       Freizeitangebot hinaus mit weiteren Nutzungsanforderungen zu verbinden.
       Dazu soll es eine Mischung aus „Bürgerwerkstatt, Dialogverfahren und
       Ideenwettbewerb“ geben.
       
       In der Bürgerwerkstatt sollen ab April bis zu 500 repräsentativ ausgewählte
       Bürger*innen über eine Nutzung des Feldes diskutieren. Der Senat gibt
       dabei Eckpunkte vor und unterstützt die Bürger*innen „fachplanerisch.“
       Auf der Grundlage der hier bis 2025 entwickelten Ideen soll ein
       Ideenwettbewerb veranschaulichen, was auf dem Feld entstehen könnte.
       
       Der Wettbewerb solle aufzeigen, wie Wünsche der Bürger*innen umgesetzt
       werden können – jedoch nur in einem vom Senat eng vorgegebenen Rahmen. Denn
       bei dem Vorschlag geht es, wie Gaebler betonte, nicht um das „Ob“ der
       „behutsamen Randbebauung“, sondern um das „Wie“. Teilnehmen können im
       „partizipativen Prozess“ der Bürgerwerkstatt soll aber nur, wer offen für
       eine Bebauung sei – anderes macht aus Gaeblers Sicht keinen Sinn.
       
       Der Vorschlag soll eine „Diskussion in der Stadtgesellschaft über die
       Nutzung des Feldes“ entfachen. Die Volksbefragung 2014 sei eher „eine
       Stimmungssache“ gewesen, der jetzige Vorschlag hingegen ein „abgewogener
       Prozess.“ Grünen-Fraktionschef Werner Graf sieht das anders: „Wir haben
       einen Volksentscheid, der das Tempelhofer Feld frei hält.“
       
       5 Dec 2023
       
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   DIR Lilly Schröder
       
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