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       # taz.de -- Berliner BVG außer Takt: Wenig Hoffnung auf Besserung
       
       > Auch 2024 wird für die BVG kein normales Jahr. Erst zum Dezember erwartet
       > Senatorin Schreiner eine Beruhigung der Lage. Auch der BUND zieht Bilanz.
       
   IMG Bild: Das Gedränge wird auch 2024 zum Alltag gehören
       
       Berlin taz | Gute Vorsätze im neuen Jahr? Verkehrssenatorin Manja Schreiner
       (CDU) denkt grade eher nicht daran. „Die BVG bemüht sich, aber wir dürfen
       uns keinen Illusionen hingeben, dass sich die Lage kurzfristig bessert“,
       sagte die [1][CDU-Politikerin der Berliner Zeitung in einem Interview] zu
       Weihnachten. Erst für Ende 2024 erwarte sie, „dass sich der Betrieb bei der
       BVG wieder normalisiert“.
       
       Tatsächlich herrscht bei den landeseigenen Verkehrsbetrieben alles andere
       als Normalzustand. Vor allem im Busverkehr hat die BVG mit dem
       Fahrplanwechsel Anfang Dezember 2023 den Takt auf vielen Linien ausgedünnt.
       Grund dafür sei ein Mangel an Fahrerinnen und Fahrern, aber auch ein hoher
       Krankenstand. „Dass die Kürzung so eine Dimension annimmt, haben wir nicht
       erwartet“, sagte Schreiner.
       
       Für die BVG wird dies auch finanzielle Konsequenzen haben, kündigte die
       Verkehrssenatorin an. „Als Besteller erwarten wir, dass die BVG die
       vereinbarten Leistungen auch erbringt“, so die CDU-Politikerin. „Die BVG
       kann nicht einen Vertrag mit dem Land Berlin schließen, und dann heißt es:
       Wir können leider nicht liefern.“
       
       ## Geld für BVG gekürzt
       
       Deshalb habe ihre Verwaltung die Abschlagszahlungen an die BVG bereits um
       8,9 Millionen Euro gekürzt – „insbesondere wegen des Ausnahmefahrplans beim
       Bus und der Minderleistung bei der U-Bahn wegen der Teilsperrung der U6.“
       
       Pünktlich zu den Weihnachtsfeiertagen hat Manja Schreiner aber auch einen
       Wunsch geäußert. Der richtete sich aber nicht an den Weihnachtsmann,
       sondern an den künftigen BVG-Chef. „Wenn Henrik Falk im Januar 2024 von der
       [2][Hamburger Hochbahn] nach Berlin zurückkehrt, um neuer
       Vorstandsvorsitzender der BVG zu werden, muss er Stabilität in das System
       bekommen“, so Schreiner. „Das ist meine Erwartung.“
       
       Weniger an die Verkehrssenatorin als an die an die Umwelt- und
       Klimaschutzsenatorin Schreiner ist die Jahresbilanz des [3][BUND Berlin]
       adressiert: „Ein Ruck müsste durch Berlin gehen, um im Kampf gegen
       Klimakrise und massenhaftes Artensterben deutlich mehr Tempo aufzunehmen“,
       sagte Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser am Dienstag. „Doch was bisher
       schon zäh, aber wenigstens in die richtige Richtung lief, bleibt zäh. Bei
       anderen Themen wird sogar energisch in die ganz falsche Richtung
       gesteuert“, so Heuser weiter.
       
       Das gelte vor allem für die neue Bauordnung, die nach den Vorstellungen von
       Schwarz-Rot dazu beitragen soll, den Bau dringend benötigter Wohnungen zu
       beschleunigen. Klima-, Natur- und Artenschutz werde dort leider nicht
       ausreichend berücksichtigt, kritisiert der BUND. Als falsche
       Weichenstellung wertete Heuser auch den geplanten internationalen
       Ideenwettbewerb und die sogenannte Bürgerwerkstatt zu einer möglichen
       Randbebauung des Tempelhofer Feldes.
       
       26 Dec 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-verkehrssenatorin-manja-schreiner-manchmal-bin-ich-die-einzige-die-bei-rot-an-der-ampel-stehenbleibt-berlin-li.2170753
   DIR [2] https://www.hochbahn.de/de
   DIR [3] https://www.bund-berlin.de/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Uwe Rada
       
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