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       # taz.de -- Wiederholung der Bundestagswahl: Schon wieder Wahlkampf
       
       > Mehr als 500.000 Berliner sind zum 11. Februar zur Wiederholung der
       > Bundestagswahl aufgerufen. Die Parteien haben nun mit den Wahlkampagnen
       > begonnen.
       
   IMG Bild: Zitterkandidatin Ottilie Klein: Bei niedriger Wahlbeteiligung könnte Berlins CDU-Generalsekretärin ihr Bundestagsmandat verlieren
       
       Berlin dpa | Kurz nach dem Jahreswechsel haben die Parteien ihre Kampagne
       zur Wiederholung der Bundestagswahl in Teilen Berlins gestartet. Seit
       Dienstag werben wieder Plakate für die Kandidaten. Am 11. Februar dürfen
       dann in 455 von 2.256 Berliner Wahlbezirken rund 550.000 Berlinerinnen und
       Berliner noch einmal abstimmen. Ab Mittwoch sollen sie Wahlunterlagen
       zugestellt bekommen.
       
       Grund für die Wiederholung sind [1][zahlreiche Pannen] in Berliner
       Wahllokalen am 26. September 2021, als auch das Abgeordnetenhaus und die
       Bezirksverordnetenversammlungen gewählt wurden. Stimmzettel waren falsch
       oder fehlten ganz. Die Wahl wurde teils um mehr als 100 Minuten
       unterbrochen. Mitunter bildeten sich so lange Schlangen, dass Wähler erst
       nach dem offiziellen Wahlende um 18 Uhr abstimmen konnten. Deshalb waren im
       Februar 2023 schon die [2][Berlin-Wahlen] komplett wiederholt worden.
       
       Das [3][Bundesverfassungsgericht] hatte am 19. Dezember nun bestätigt, dass
       die Fehler auch bei der Bundestagswahl „mandatsrelevant“ waren. In ihrem
       Urteil legten die Karlsruher Richter den Umfang der Wiederholung auf etwa
       ein Fünftel der Berliner Wahlbezirke fest. „Wir wollen eine Wahlbeteiligung
       um den Wert erreichen, den wir bei der Wiederholungswahl im vergangenen
       Februar hatten, also um die 60 Prozent“, sagte Landeswahlleiter Stephan
       Bröchler.
       
       An der Stimmverteilung im Bundestag dürfte die Wiederholung insgesamt wenig
       ändern. Das Parlament hat derzeit 736 Abgeordnete, davon 29 aus ganz
       Berlin. Laut Simulationsrechnungen könnten in Berlin zwei bis drei Mandate
       zwischen den Parteien neu verteilt werden.
       
       Allerdings könnte es überraschende Folgen für andere Bundesländer geben.
       Nach der Teilwiederholung wird das Ergebnis der Bundestagswahl 2021
       insgesamt neu festgestellt. „Es kann daher zu länderübergreifenden
       Verschiebungen bei der Sitzverteilung kommen“, heißt es von
       Bundeswahlleiterin Ruth Brand. „Somit können auch in anderen Bundesländern
       neue Mandatsgewinne und -verluste entstehen.“
       
       Der Wahltermin liegt auf dem letzten Tag der Winterferien. Landeswahlleiter
       Stephan Bröchler geht dann auch davon aus, dass viele Wähler erst an dem
       Sonntag aus dem Urlaub zurückkommen. Umso wichtiger sei die Möglichkeit der
       Briefwahl.
       
       2 Jan 2024
       
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