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       # taz.de -- Festnahmen in Berlin: Hamas-Männer unter Terrorverdacht
       
       > Die Bundesanwaltschaft lässt vier Hamas-Mitglieder festnehmen. Sie sollen
       > Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa geplant haben.
       
   IMG Bild: In Berlin und den Niederlanden wurden vier mutmaßliche Hamas-Terroristen festgenommen
       
       Berlin taz | Im Visier sollen [1][jüdische Einrichtungen in Europa] gewesen
       sein. Am Donnerstagmittag ließ die Bundesanwaltschaft drei mutmaßliche
       Hamas-Mitglieder in Berlin und eines in Rotterdam festnehmen. Den Männern
       wirft sie Anschlagspläne vor, sie sollen bereits auf der Suche nach Waffen
       gewesen sein.
       
       Laut Bundesanwaltschaft soll das Quartett seit Jahren der Hamas angehören
       und sich bereits an Auslandsoperationen der Terrorgruppe beteiligt haben.
       Sie hätten enge Kontakte zu Führungskräften der Qassam-Brigaden, darunter
       zu dem kürzlich getöteten Vize-Kommandeur Khalil Hamed Al Kharraz.
       
       Im Visier steht vor allem der gebürtige Libanese Abdelhamid Al A.
       Spätestens seit dem Frühjahr soll er damit befasst gewesen sein, [2][im
       Auftrag der Hamas] ein Erddepot mit Waffen in Europa ausfindig zu machen,
       das die Gruppe in der Vergangenheit konspirativ angelegt haben soll.
       Entsprechende Anweisungen sollen von Hamas-Kadern aus dem Libanon erfolgt
       sein. Die Waffen sollten nach Berlin gebracht und für mögliche Anschläge
       auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden.
       
       Im Oktober habe sich Abdelhamid Al A. dann mit dem nun ebenfalls
       festgenommenen Mohamed B. und dem Niederländer Nazif R. mehrfach von Berlin
       aus auf die Suche nach den Waffen gemacht. Nazif R. wurde nun in Rotterdam
       festgenommen. Unterstützt worden sei das Trio von Ibrahim El-R., dem
       vierten Festgenommenen.
       
       Die Suche nach den Waffen sollen nach taz-Informationen bislang nicht
       erfolgreich gewesen sein. Auch konkrete Anschlagsziele waren demnach noch
       nicht festgelegt – Ziel seien aber jüdische Einrichtungen gewesen.
       
       ## Schutz jüdischer Community „höchste Priorität“
       
       Für Verwirrung sorgte, dass Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP)
       schon während der laufenden Festnahmen eine Mitteilung zu dem
       Polizeieinsatz verschickte und dann zunächst wieder zurückzog. „Mein Dank
       gilt allen Beteiligten, die mit diesem Ermittlungserfolg ihren Beitrag dazu
       geleistet haben, dass Jüdinnen und Juden in Europa weiterhin in Sicherheit
       und Frieden leben können“, erklärte Buschmann dann. Deutschland müsse alles
       dafür tun, damit Jüdinnen und Juden hierzulande nicht abermals um ihre
       Sicherheit fürchten müssten.
       
       Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, [3][die Festnahmen
       zeigten, dass die Sicherheitsbehörden „äußerst wachsam sind und konsequent
       handeln“]. Man habe die islamistische Szene im Visier, der Schutz der
       jüdischen Community habe „höchste Priorität“.
       
       Erst kürzlich hatte Bundesverfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang vor
       [4][islamistischen Anschlägen in Deutschland gewarnt]. Für die Hamas galt
       Deutschland bisher eher als Rückzugsraum. Erst am 2. November hatte Faeser
       ein [5][Betätigungsverbot für die Hamas] in Deutschland verkündet.
       
       ## Festnahmen auch in Dänemark
       
       Zugleich nahm auch die dänische Polizei am Donnerstag drei Männer fest,
       denen sie Terrorplanungen vorwirft und die auch Verbindungen zur Hamas
       haben sollen. Ein Sprecher des dänischen Geheimdienstes (PET) sprach nur
       von einem „sehr komplexen Bedrohungsbild“ und Verbindungen der
       Festgenommenen ins Ausland. Einen direkten Zusammenhang zu den Verhafteten
       in Deutschland gebe es aber nicht, sagte er der taz.
       
       Aktualisiert am 14. Dezember 2023 um 18.30 Uhr
       
       14 Dec 2023
       
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