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       # taz.de -- Bundesjustizminister: Buschmann plädiert für Taser
       
       > Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz, möchte Gewalt gegen
       > Einsatzkräften mit Tasern entgegnen. Gesetze verschärfen will er hingegen
       > nicht.
       
   IMG Bild: Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz, hat Gefallen am Einsatz von Tasern gefunden
       
       Berlin dpa | Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich mit Blick auf
       Gewalt gegen Einsatzkräfte wie bei [1][Silvester-Krawallen] für einen
       Einsatz von Distanz-Elektroimpulsgeräten („Tasern“) in allen Bundesländern
       ausgesprochen. Dagegen lasse sich der strafrechtliche Schutz von
       Einsatzkräften bereits heute angemessen gewährleisten, schrieb der
       FDP-Politiker an Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos), die
       derzeit Vorsitzende der Justizministerkonferenz der Länder ist.
       „Erforderlich ist es, dieses Instrumentarium konsequent anzuwenden.
       Schwierigkeiten bei der Identifizierung von Tätern lassen sich mit einer
       Verschärfung von Strafvorschriften nicht beheben“, so Buschmann in dem
       Brief, über den am Samstag zuerst der „Tagesspiegel“ berichtete. Er lag
       auch der Deutschen Presse-Agentur vor.
       
       Buschmann verwies dabei auf das Ergebnis einer Prüfung, um die die
       Justizminister der Länder nach den Ausschreitungen an Silvester/Neujahr
       2022/2023 gebeten hätten. Im Ergebnis sieht er keine Notwendigkeit einer
       Gesetzesverschärfung. „Zu einem effektiven Schutz von Einsatzkräften trägt
       allerdings unzweifelhaft die bestmögliche Ausstattung von Polizistinnen und
       Polizisten bei“, so Buschmann. Datenerhebungen deuteten darauf hin, dass
       von Tasern „eine Präventivwirkung ausgeht, weshalb ich die Prüfung eines
       flächendeckenden Einsatzes in jenen Bundesländern, in denen das noch nicht
       der Fall ist, anregen möchte“.
       
       Rheinland-Pfalz hatte die Taser Ende 2018 als erstes Bundesland eingeführt.
       Mit dem Distanz-Elektroimpulsgerät sollen Polizisten einen Angreifer auf
       Distanz halten können – ohne das Risiko einer tödlichen Verletzung wie bei
       der Schusswaffe. Aus einer Distanz von zwei bis fünf Metern schießt der
       Polizist mit Draht verbundene Pfeile ab. Für den Betroffenen ist das
       schmerzhaft. Der Pfeil dringt einen Zentimeter tief in die Haut und gibt
       einen Stromimpuls ab. Der Strom wirkt sich auf Nerven und Muskeln aus, was
       für die Dauer von Sekunden Handlungsunfähigkeit bewirkt.
       
       23 Dec 2023
       
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