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       # taz.de -- Lauterbach äußert sich zu Ärztestreik: „Spielräume sehe ich nicht“
       
       > Gesundheitsminister Karl Lauterbach hält die Forderung nach mehr Geld
       > beim Ärztestreik für unbegründet. Er verstehe nicht, weshalb gestreikt
       > werde.
       
   IMG Bild: Lauterbach bei einer Pressekonferenz Mitte Dezember: Trinkt und predigt Wasser (ohne Kohlensäure, kein Salz)
       
       Berlin dpa | Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt kein
       Verständnis für Forderungen der niedergelassenen Ärzte nach mehr Geld. „Die
       Forderung nach mehr Geld halte ich nicht für begründet“, sagte er in der
       ZDF-Sendung „heute journal update“ in der Nacht zum Donnerstag. „Außer in
       der Schweiz wird natürlich in Europa in den Praxen nirgendwo so gut
       verdient wie in Deutschland. Die Spielräume für Honorarzuwächse, die sehe
       ich nicht.“
       
       Er verstehe nicht, weshalb gestreikt werde. Es gebe eine „riesige
       Krankheitswelle“ in der Bevölkerung. „Die Forderungen der Ärzte nach mehr
       Geld sind auch bekannt. Der Streik bringt überhaupt nichts nach vorne.“
       
       Ärzteverbände haben dazu aufgerufen, [1][Hausarzt- und Facharztpraxen]
       bundesweit zwischen den Jahren geschlossen zu halten. Die noch bis Freitag
       geplante Aktion ist Teil der Kampagne „Praxis in Not“, die von mehr als 20
       Verbänden unterstützt wird. Der Virchowbund der niedergelassenen Ärztinnen
       und Ärzte konnte am Mittwoch keine Angaben zur Zahl der beteiligten Praxen
       machen, weil der Streik dezentral organisiert werde.
       
       Man rechne aber mit bundesweit mehreren Zehntausend [2][geschlossenen
       Praxen], erklärte eine Sprecherin. Die Praxen waren dazu aufgerufen worden,
       ihre Patienten über die Schließung zu informieren, auf den ärztlichen
       Bereitschaftsdienst zu verweisen und für eine Vertretung für Notfälle zu
       sorgen.
       
       Lauterbach will sich mit den Hausärzten im Januar zu einem Krisengipfel
       treffen, um über die beklagte Überlastung und die Bürokratie [3][in den
       Praxen] zu beraten. „Die Praxen brauchen bessere Arbeitsbedingungen,
       brauchen weniger Bürokratie. Das Geld muss auch gerechter verteilt werden“,
       sagte er im ZDF. „Aber einfach mehr Geld in ein System zu schütten wie in
       der Vergangenheit – was nicht wirklich gut funktioniert – diese Lösung
       haben wir einfach zu oft praktiziert. Die wird nicht im Vordergrund
       stehen.“
       
       28 Dec 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Plaene-fuer-digitales-Gesundheitssystem/!5973508
   DIR [2] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/145412/Praxissterben-und-Fachkaeftemangel-KV-Berlin-besorgt
   DIR [3] /Bereitschaftshotline-116117/!5980307
       
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