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       # taz.de -- Starke Bebenserie in Japan: Warnungen vor Tsunami-Flutwellen
       
       > Wieder hat in Japan die Erde gebebt. Häuser sind eingestürzt, Straßen
       > aufgerissen. Eine Katastrophe wie 2011 ist bisher ausgeblieben.
       
   IMG Bild: In einem Buchladen in Niigata sind beim Erdbeben Bücher aus den Regalen gefallen. Andere Orte hat es schlimmer getroffen
       
       Tokio dpa | Eine Serie starker Beben an der Westküste Japans hat am
       Neujahrstag Warnungen vor Tsunami-Flutwellen ausgelöst und Schäden
       verursacht. Der japanische Fernsehsender NHK warnte am Montag in der am
       schwersten betroffenen Präfektur Ishikawa vor einer Flutwelle von bis zu
       fünf Metern. Die Bewohner wurden eindringlich dazu aufgerufen, sich auf
       Anhöhen oder auf Gebäuden in Sicherheit zu bringen. Mehrere Häuser stürzten
       laut TV-Sendern durch die Erschütterungen ein. Die Regierung berichtete von
       sechs Fällen, bei denen Menschen lebendig unter Trümmern begraben worden
       seien. Mehrere Menschen wurden verletzt.
       
       Um 16.10 Uhr (8.10 MEZ) meldete die Wetterbehörde eine Erschütterung der
       Stärke 7,6. Sie ereignete sich in sehr geringer Tiefe, das Epizentrum lag
       in der am Japan-Meer gelegenen Region Noto. Die Behörde gab daraufhin für
       Ishikawa eine starke und für die übrigen Küstenregionen im Westen des
       Archipels geringere Tsunami-Warnungen aus. In einigen Regionen wurden bald
       darauf erste Flutwellen von mehr als einem Meter registriert.
       
       Die Regionen wurden von weiteren Erschütterungen heimgesucht. Laut der
       Zentralregierung gab es in Atomkraftwerken aber keine Unregelmäßigkeiten.
       Auch im Raum der Hauptstadt Tokio gerieten Gebäude ins Schwanken. Die
       Regierung richtete einen Krisenstab ein.
       
       Einzelne Straßen und Parkplätze wurden aufgerissen, in einer Fabrik brach
       ein Feuer aus, in einzelnen Geschäften fielen die Waren aus den Regalen. In
       34 000 Haushalten in Ishikawa und anderen Präfekturen fiel der Strom aus.
       Es gab Berichte über geplatzte Wasserleitungen. In der betroffenen Region
       herrschen derzeit winterliche Temperaturen. Der Betrieb von
       Hochgeschwindigkeitszügen wurde vorübergehend gestoppt. Die meteorologische
       Behörde warnte für die Woche vor weiteren starken Beben, vor allem in den
       nächsten zwei, drei Tagen.
       
       Im Vergleich zur [1][Tsunami-Katastrophe im März 2011] fielen die
       Flutwellen deutlich geringer aus. [2][Damals hatte ein Seebeben] der Stärke
       9 einen gewaltigen Tsunami ausgelöst, der weite Gebiete im Nordosten des
       Archipels verwüstete und rund 20 000 Menschen in den Tod riss. Im
       [3][Atomkraftwerk Fukushima Daiichi] kam es zum Super-Gau. Japan ist eines
       der stärksten von Beben gefährdeten Länder der Welt.
       
       1 Jan 2024
       
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