URI: 
       # taz.de -- Krieg in der Ukraine: Neue Angriffswelle gegen Ukraine
       
       > Russische Truppen bombardieren vier Regionen. Dabei werden mindestens
       > vier Menschen getötet und 54 verletzt. Wieder ist zivile Infrastruktur
       > ein Ziel.
       
   IMG Bild: Saporischschja, 08.01.2024: Zwei Ermittler stehen neben einem Auto, das durch russischen Beschuss zerstört wurde
       
       Berlin taz | Die massive Welle russischer Angriffe auf die Ukraine reißt
       nicht ab. Ziel des Beschusses am Montag waren die Regionen Charkiw,
       Dnipropetrowsk, Saporischschja und Chmelnyzkyj, aus denen jeweils mehrere
       Explosionen gemeldet wurden. [1][Bei den Angriffen wurden mindestens vier
       Menschen getötet und 54 verletzt – einige davon schwer.] Landesweit
       herrschte bereits am frühen Dienstagmorgen Luftalarm, auch die Hauptstadt
       Kyjiw war betroffen.
       
       Laut Angaben des Kommandos der ukrainischen Luftstreitkräfte (WSU) sind
       acht Shahed-Drohnen iranischer Herkunft sowie 51 Raketen zum Einsatz
       gekommen. Davon will das ukrainische Militär eigenen Angaben zufolge 18
       Marschflugkörper und acht Drohnen abgeschossen haben.
       
       Einrichtungen der kritischen Infrastruktur sowie zivile und militärische
       Einrichtungen seien angegriffen worden. Jedoch hätten nicht alle
       feindlichen Raketen, die nicht hätten abgeschossen werden können, ihr Ziel
       erreicht, heißt es in einer Erklärung der zuständigen Militärabteilung.
       
       Informationen lokaler Telegram-Kanäle zufolge wurde in der Stadt Krywyj Rih
       (Gebiet Dnipropetrowsk) unter anderem ein Einkaufszentrum getroffen. In
       Nowomoskowsk (ebenfalls im Gebiet Dnipropetrowsk) wurde ein voll besetzter
       Minibus von einer Druckwelle umgerissen. Zudem wurden drei
       Verwaltungsgebäude, zwei Gas-Stationen sowie ein fünfstöckiges Wohnhaus
       beschädigt.
       
       ## In die Schutzräume
       
       Im Gebiet Charkiw waren ein Industriebetrieb sowie eine Bildungseinrichtung
       Ziel russischer Angriffe. Der Bürgermeister der [2][zweitgrößten
       ukrainischen Stadt Charkiw], Ihor Terechow, forderte die Bewohner*innen
       in den sozialen Netzwerken dazu auf, sich in Schutzräume zu begeben.
       
       Unterdessen teilte der Gouverneur des russischen, an der Grenze zur Ukraine
       gelegenen Gebietes Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mit, dass rund 300
       Bewohner*innen der Stadt Belgorod evakuiert worden seien. Am 30.
       Dezember 2023 waren bei ukrainischem Beschuss von Belgorod laut russischen
       Angaben mindestens 25 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden.
       Russlands Präsident Wladimir Putin hatte gesagt, dass dieser Angriff nicht
       ungestraft bleiben werde.
       
       Das Gebiet Belgorod ist derzeit auch noch aus einem anderen Grund in den
       Schlagzeilen. Dort wurden unlängst Angehörige einer Spionageeinheit namens
       „Smersch“ gesichtet. Das berichten das russischsprachige Nachrichtenportal
       „agents media“ und das ukrainische Webportal Ukrainska Pravda.
       
       Sie beziehen sich auf einen Geheimdienstbericht des britischen
       Verteidigungsministeriums vom 8. Januar 2024. „Smersch“ steht für „Tod den
       Spionen“ – eine Einheit, die zu Sowjetzeiten von Josef Stalin ins Leben
       gerufen wurde und die von 1941 bis 1946 existierte.
       
       Laut des britischen Geheimdienstes sei noch unklar, ob die Bezeichnung neue
       Kompetenzen oder eine neue Rolle der russischen Spionageabwehr bedeute oder
       es sich nur um eine Namensänderung handele.
       
       8 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Hilfe-fuer-die-Ukraine/!5981371
   DIR [2] /Russische-Luftangriffe-auf-die-Ukraine/!5980071
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Barbara Oertel
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Russland
   DIR Spionageabwehr
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Russland
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Todesängste im Korridor
       
       Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw und andere Landesteile sind erneut Ziel
       russischer Angriffe. Die Lage im AKW Saporischschja soll fragil sein.
       
   DIR Marode Infrastruktur in Russland: „Wir erfrieren. Putin, helfen Sie!“
       
       Der extrem kalte Winter legt die marode russische Infrastruktur offen.
       Zehntausende Menschen frieren und schicken Hilferufe an Präsident Putin.
       
   DIR Kriegsgefangene in Russland: Hoffen auf ein Lebenszeichen
       
       Ukrainische Familien von inhaftierten Soldaten demonstrieren regelmäßig für
       deren Rückkehr. Aber Gefangenenaustausche werden seltener.
       
   DIR Ukrainische Abgeordnete Maryana Bezuhlya: Dauernde Provokationen
       
       Mit ihren Äußerungen sorgt die ukrainische Parlamentarierin Maryana
       Bezuhlya nicht nur in der Opposition für Unmut. Konsequenzen bleiben
       bislang aus.
       
   DIR Neue Mobilisierungsregeln in der Ukraine: Kein Krieg, zumindest für Reiche
       
       Bisher hängen Einberufungen in der Ukraine nicht vom Einkommen ab. Doch die
       Regierungspartei denkt darüber nach, das zu ändern.
       
   DIR Debatte um Diplomatie im Ukrainekrieg: Kalte Forderungen
       
       Immer öfter appellieren Politiker im Westen, den Krieg in der Ukraine
       „einzufrieren“. Putin bekäme so den Sieg, zu dem er selbst nicht die Kraft
       hat.
       
   DIR Russische Luftangriffe auf die Ukraine: Charkiw unter Beschuss
       
       Die ostukrainische Großstadt steht unter Dauerbeschuss. Die Menschen
       beginnen, Charkiw zu verlassen.