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       # taz.de -- Lebenslange Haft für Filmemacherin: Im Gefängnis wegen einer Drohne
       
       > Wieder bringt die Junta in Myanmar eine Gegnerin ins Gefängnis. Die
       > Dokumentarfilmerin Shin Daewe ist dort zu lebenslanger Haft verurteilt
       > worden.
       
   IMG Bild: Die undatierte von der Familie zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt Shin Daewe, Filmemacherin aus Myanmar
       
       Naypyidaw dpa | Die preisgekrönte Dokumentarfilmerin Shin Daewe ist in
       Myanmar zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein [1][von der
       Militärjunta kontrolliertes Gericht] habe die 50-Jährige am Mittwoch für
       schuldig befunden, gegen das Anti-Terrorgesetz des Landes verstoßen zu
       haben, berichteten ein Familienmitglied und örtliche Medien
       übereinstimmend. Laut der Zeitung The Irrawaddy wurde ihr vorgeworfen,
       „Finanzierung und Beihilfe zum Terrorismus“ geleistet zu haben. Sie war im
       Oktober in Yangon festgenommen worden, als sie eine Drohne für
       Filmaufnahmen abholen wollte.
       
       „Sie ist eine prominente Filmemacherin und angesehene Künstlerin, die nur
       Filme gedreht hat“, sagte ihr jüngerer Bruder Myint Thu der Deutschen
       Presse-Agentur. „Wir sind zutiefst traurig über diese Nachricht.“ Berichten
       zufolge soll Daewe nach ihrer Festnahme tagelang verhört und auch gefoltert
       worden sein. Augenzeugen hätten erklärt, sie mit blauen Flecken und
       Schnittwunden gesehen zu haben, hieß es. Ihre Familie habe sie seit der
       Festnahme nicht mehr gesehen.
       
       ## Eine internationale Preisträgerin
       
       Shin Daewe hatte mit ihrem Dokumentarfilm „Now I Am 13“ aus dem Jahr 2013
       mehrere Preise gewonnen. Erzählt wird die Geschichte einer Teenagerin aus
       Zentral-Myanmar, der aufgrund der Armut ihrer Familie der Zugang zu Bildung
       verwehrt bleibt. Der Film wurde sowohl beim Kota Kinabalu International
       Film Festival als auch 2014 beim Wathann Film Festival in Myanmar
       ausgezeichnet.
       
       Auch ihre früheren Werke „Rahula“, „Take Me Home“ und „Brighter Future“
       fanden Beachtung. Insgesamt hat Daewe mehr als 15 kurze Dokumentarfilme
       gedreht, die auf internationalen Filmfestivals gezeigt wurden. Anfang der
       1990er saß sie bereits zwei Mal kurzzeitig in Haft, weil sie an
       [2][pro-demokratischen Demonstrationen] teilgenommen hatte.
       
       Seit ihrem Putsch im Februar 2021 geht die Junta brutal gegen alle Gegner
       und Kritiker vor. Immer wieder kommt es zu willkürlichen Festnahmen und
       Verurteilungen zu langen Haftstrafen. Auch die entmachtete
       Ex-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sitzt im Gefängnis.
       
       11 Jan 2024
       
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