URI: 
       # taz.de -- Correctiv und Verein Deutscher Sprache: Axt am Grundrecht Pressefreiheit
       
       > Nach der Recherche über Pläne, Millionen Menschen aus Deutschland zu
       > vertreiben, geht eine Teilnehmerin des Treffens die Presse an. Der DJV
       > wehrt sich.
       
   IMG Bild: Mika Beuster ist Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV)
       
       Berlin taz | Stress zwischen Sprach-Profis: Der Deutsche
       Journalisten-Verband (DJV) beschuldigt ein Vorstandsmitglied vom Verein
       Deutsche Sprache (VDS) mit „rechtsextremen Kampfbegriffen“ um sich zu
       werfen und „die Axt an das Grundrecht der Pressefreiheit legen“ zu wollen.
       Denn das kritisierte VDS-Vorstandsmitglied Silke Schröder hatte am
       Donnerstag auf der Plattform X, ehemals bekannt als Twitter, geschrieben:
       „Vielleicht Zeit für Remigration von sog. Journalisten an
       Ausbildungsstätten, die ihnen ideologiebefreit die Grundlagen ihres
       Handwerks beibringen.“
       
       Mit diesem Statement reagierte sie auf den jüngsten Bericht des
       Recherchenetzwerks Correctiv über ein Treffen von AfD-Politiker*innen,
       Rechtsextremen, Unternehmer*innen im November 2023. Bei dem Treffen in
       Potsdam wurde laut dem Bericht die Vertreibung und Deportation von
       Millionen von Menschen diskutiert – euphemistisch „Remigration“ genannt.
       
       Auch Schröder soll beim Treffen gewesen sein. Der Verein Deutsche Sprache
       [1][distanzierte sich bereits kurz nach der Veröffentlichung von Schröders
       Teilnahme am Treffen]. Die „Aktion“ sei nicht abgesprochen noch vom VDS
       „initiiert oder autorisiert“.
       
       VDS-Vorstand Schröder sprach auf X als Reaktion auf die Correctiv-Recherche
       vom deutschen „Mainstreamjournalismus“, ein Begriff der in Deutschland
       negativ konnotiert und vor allem von Rechten genutzt wird. Er legt nahe,
       dass die gemeinten Medien eine gemeinsame politische Richtung hätten,
       obwohl damit meist diverse große traditionelle Medien gemeint sind – von
       taz über Tagesschau bis zum Focus. In ihrem Beitrag schreibt Schröder
       weiter: „Linksextreme Schreiberlinge schreiben mit staatlicher Förderung
       hirnlosen Quatsch voneinander ab.“
       
       Nach diesen Äußerungen fordert der DJV nun vom VDS, sich von Schröder zu
       distanzieren – abermals. Denn, so schreibt DJV-Vorsitzende Mika Beuster
       [2][in der Pressemitteilung des DJV], unter dem „Remigration“-Vorschlag
       könne man „nur den Wunsch nach einer Deportation von unliebsamen
       Journalistinnen und Journalisten in Umerziehungslager verstehen“. Der VDS
       würde jede Legitimation verspielen, in der politischen und
       gesellschaftlichen Debatte irgendeine Rolle zu spielen, wenn er sich nicht
       abgrenzt und Konsequenzen zieht. „Das erinnert an die dunkelsten Zeiten in
       Deutschland.“
       
       12 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://vds-ev.de/pressemitteilungen/stellungnahme-zum-correctiv-artikel-geheimplan-gegen-deutschland/
   DIR [2] https://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/pressebereich-download/pressemitteilungen/detail/news-klare-kante-notwendig-1
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johannes Drosdowski
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Pressefreiheit
   DIR DJV
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Bauernprotest
   DIR Faschisten
   DIR Schwerpunkt Wie umgehen mit Rechten?
   DIR Schwerpunkt Demos gegen rechts
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Demonstrationen gegen Presse: Das nächste Ziel der Bauern
       
       Samstag blockierten Demonstrierende die Auslieferung von Zeitungen in
       Hamburg. Am Montag versammeln sich Bauern in Hannover vorm NDR.
       
   DIR Geheimtreffen der AfD mit Neonazis: Was tun gegen die Faschisten?
       
       Nach den Enthüllungen des Recherchenetzwerks „Correctiv“ stellt sich die
       Frage: Was hilft gegen die AfD? Noch mehr Empörung ist es nicht.
       
   DIR Geheimtreffen mit Rechtsextremen: Sprachschutzpolizei auf Abwegen
       
       Bei dem Treffen von Neonazis soll ein Vorstandmitglied des Vereins Deutsche
       Sprache anwesend gewesen sein. Höchste Zeit, den Club ins Aus zu schießen.
       
   DIR „Stoppt Höcke“-Petition: Faschist soll Grundrechte verlieren
       
       Im September sind in Thüringen Landtagswahlen. Doch der AfD-Spitzenkandidat
       soll nicht antreten können, fordert eine Petition.