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       # taz.de -- Regeln gegen SUVs: Größenwahn soll kosten
       
       > Autos werden immer breiter, höher und länger. Paris stimmt nun über
       > Extra-Gebühren für SUVs ab. Der IEA-Chef verlangt indes mehr staatliche
       > Eingriffe.
       
   IMG Bild: Etwas zu groß für die Stadt: ein SUV in den Straßen von Paris
       
       Paris dpa | Der Chef der [1][Internationalen Energie-Agentur (IEA)], Fatih
       Birol, hat ein staatliches Eingreifen gegen die wachsende Verbreitung von
       Stadtgeländewagen (SUV) gefordert. „Es ist von entscheidender Bedeutung,
       die Probleme zu lösen, die sie in Bezug auf den zusätzlichen Energiebedarf,
       den beanspruchten öffentlichen Raum und die zusätzliche Gefährdung von
       Fußgängern mit sich bringen“, sagte Birol am Montag der Zeitung Les Échos
       in Paris.
       
       Staaten sollten Kunden vom [2][Kauf eines SUV] abraten und angesichts des
       Trends zu den schweren Wagen regulierend eingreifen. Das könne in Form
       einer höheren Besteuerung oder höherer Parkgebühren geschehen. „Wenn man
       den Verkehrssektor im Allgemeinen betrachtet, sieht man zwei sehr starke
       Trends: die [3][zunehmende Bedeutung von Elektrofahrzeugen], aber auch den
       immer wichtigeren Platz, den SUVs einnehmen“, sagte Birol.
       
       Nach IEA-Angaben haben SUVs 2023 mit 48 Prozent fast die Hälfte der
       weltweiten Neuwagenverkäufe ausgemacht. In Europa hätten sie sogar die
       50-Prozent-Marke überschritten. Dabei stießen SUVs wegen ihres höheren
       Gewichts und ihrer weniger aerodynamischen Form im Schnitt 20 Prozent mehr
       CO2 aus als Limousinen. Die IEA mit Sitz in Paris ist ein
       Interessenverband, der Staaten in Energiefragen berät.
       
       ## Bürgerbefragung zu teuren SUVs
       
       Am Sonntag gibt es in Paris eine Bürgerbefragung zu dem Plan, für große
       Stadtgeländewagen dreimal so hohe Parkgebühren wie für gewöhnliche Autos zu
       verlangen. Mit dem Sondertarif von 18 Euro pro Stunde im Zentrum und 12
       Euro in den Außenbezirken sollten die von SUVs verursachten Belästigungen
       begrenzt werden, argumentiert die Stadt. Zugleich gehe es um eine Botschaft
       an die Automobilindustrie, die mit den großen Wagen den ökologischen Wandel
       gefährde.
       
       [4][Ähnliches fordert die Deutsche Umwelthilfe auch] für hiesige
       Parkplätze. „Dem Größenwahn bei SUVs muss Einhalt geboten werden“, sagte
       DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch vergangene Woche anlässlich der
       Veröffentlichung einer Studie, der zufolge neuzugelassene Autos in Europa
       in den letzten 20 Jahren im Schnitt 10 Zentimeter breiter geworden sind.
       Mit im Schnitt 181,5 Zentimetern sind die Pkws in Deutschland am
       breitesten.
       
       29 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
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